touristen kaum in landlust d er tourismus in deutsch- land boomt. wer in die- sen tagen durch berlin, münchen oder hamburg fährt, wird diese feststel- lung bestätigt finden. doch was für die metropolen gilt, spiegelt sich auf dem lande nicht wider. der ländli- che raum hinke der entwicklung hinterher, lautete denn auch die von allen fraktionen geteilte analyse während einer bundestags- debatte am vergangenen freitag. die frage, wie die reiselust in richtung ländlicher raum gestärkt werden kann, wurde wieder- um unterschiedlich beantwortet. während sich die koalitionsfraktionen in einem an- trag (17/9570) dafür aussprechen, hand- lungsempfehlungen und praxisleitfäden zu erarbeiten sowie erfolgsmethoden (soge- nannte „best-practice“-beispiele) herauszu- stellen, fordert die spd-fraktion in ihrer vorlage (17/9571) ein schlüssiges gesamt- konzept. der tourismusbeauftragte der bundesregie- rung, ernst burgbacher (fdp), hält – wenig überraschend – das konzept der koalition für das bessere. vor dem plenum gab sich der fdp-politiker optimistisch. zwar gebe es noch einiges zu tun, doch habe man auch schon viel erreicht, sagte burgbacher. so hät- ten die handlungsempfehlungen zum ge- sundheitstourismus und das marketingkon- zept wassertourismus „weichen für wachs- tum in diesen bereichen gestellt“. auch beim internet-breitbandausbau gebe es fortschritte: „ende des ersten quartals 2012 haben wir eine abdeckung von 99,2 prozent mit mindestens ein megabit und über 50 prozent mit mindestens 50 megabit er- reicht“, sagte der staatssekretär. die bundes- regierung, so stellte burgbacher klar, wolle statt eines tourismuskonzeptes „hand- lungsempfehlungen, praxisempfehlungen und best-practice-beispiele“ vorlegen. da- von könne der tourismus wirklich profitie- ren, zeigte sich der staatssekretär überzeugt. enormes potenzial eher skeptisch reagier- te der spd-abgeordnete heinz paula. wenn der staatssekretär hier von einem „weiter so“ rede, könne er nur sagen: „um gottes willen, bewahren sie uns davor.“ die enor- men potenziale des tourismus seien „bei weitem noch nicht ausgeschöpft“, urteilte paula. dass koalition und bundesregierung gar nicht die absicht hätten, ein gesamt- konzept auf den weg zu bringen, obwohl man das im koalitionsvertrag angekündigt habe, sei „mager“, sagte paula. „dünn“ sei es auch, dass 99 prozent mit einer nur ein megabit starken internet-leistung versorgt seien. „so bringt man die ländlichen räume nicht voran“, kritisierte der spd-politiker. gebraucht werde vielmehr ein gesamtkon- zept, das alle ökonomischen, sozialen und ökologischen dimensionen berück- sichtige. „die ländlichen räume sind es wert, dass wir alle verfügbaren hebel in bewegung set- zen, um sie vital zu halten“, machte marle- ne mortler, die tourismusexpertin der uni- on, deutlich. dabei sei tourismus ein zen- traler hebel, betonte sie und sprach von ei- nem „jobmotor“. es gehe schließlich um 2,9 millionen arbeitsplätze und 100 milliarden euro wertschöpfung. auf die kritik am ko- alitionsantrag eingehend, sagte mortler: „was nutzt es, wenn wir dinge hineinschrei- ben, die nicht der realität entsprechen?“ es seien nun einmal die länder, die für den tourismus zuständig seien. „die frage ist doch: was können wir in diesem haus rea- listisch bewegen“, sagte die csu-politikerin und nannte als beispiele die stärkung der deutschen zentrale für tourismus (dzt) und mehr „verlässliche fördermittel“. »absoluter hohn« auf den ebenfalls zur diskussion stehenden fortschrittsbericht der bundesregierung zur entwicklung länd- licher räume (17/8499) ging der linken- abgeordnete alexander süßmair ein. darin sei die rede davon, dass regionen, in denen die grundversorgung mit kommunalen leistungsangeboten gefährdet sei, mit dem aktionsprogramm „regionale daseinsfür- sorge“ unterstützt werden sollen. für süß- mair „absoluter hohn“. schließlich werde seit jahren öffentliches eigentum privati- siert und zerstört. den kommunen würden unter beteiligung von union und fdp „die finanziellen mittel abgegraben“. es bleibe zu wenig geld in der region, kri- tisierte der grünen-abgeordnete markus tressel. „wir haben im moment einen sehr geringen nettodevisenzufluss“, sagte er. von 100 umgesetzten euro würden nur 36 euro in der region verbleiben. auch die schaf- fung von nachhaltiger mobilität sei ange- sichts einer alternden bevölkerung wichtig. dabei müsse die frage geklärt werden, wie man den bahnverkehr in der fläche sicher- stellen könne. außerdem gehe es um die weiterentwicklung der elektromobilität. „es reicht aber nicht, solche best-practice- beispiele zu sammeln. sie müssen auch wei- terentwickelt werden“, forderte der grünen- politiker. als „stützpfeiler und das rückrat unserer gesellschaft“ bezeichnete der fdp-abge- ordnete edmund geissen die ländlichen räume. für ihn sei besonders der ausbau der infrastruktur die vorraussetzung für ei- ne positive entwicklung des ländlichen raums, sagte geissen. götz hausding ❚ finanzen die bundesregierung soll sich auf europäischer ebene dafür einsetzen, dass den bürgern der zugang zu einem basiskonto er- möglicht wird, für das die kreditinstitute aber angemessene gebühren für die kontoführung verlangen können. der finanzausschuss be- schloss am mittwoch einen entsprechenden antrag der koalitionsfraktionen (17/9398). „kontolosigkeit schränkt die betroffenen in ih- rer wirtschaftlichen handlungsfreiheit ein“, heißt es in dem von den drei oppositionsfrak- tionen spd, die linke und bündnis 90/die grü- nen abgelehnten antrag. zugleich sollen die kreditinstitute gesetzlich verpflichtet werden, bei ablehnung einer kontoeröffnung dies den verbrauchern schriftlich mitzuteilen mit dem hinweis, dass sie ein kostenloses schlichtungs- verfahren beantragen können. ein sprecher der unionsfraktion wies forderun- gen der opposition nach einer nationalen ge- setzlichen regelung für ein „girokonto für je- dermann“ zurück.einenvorgriff auf die geplan- te brüsseler regelung werde es nicht geben. die fdp-fraktion setzte auf freiwillige maßnah- men wie das schiedsverfahren. die spd-fraktion verlangte, jetzt das girokonto für jedermann zuschaffen und nicht auf europa zu warten. seit 1995 gebe es eine unerträgliche situation, die endlich geändert werden müsse. bei dem antrag der koalition handele es sich nur um „weiße salbe“. auch für die linksfrak- tion bringt der antrag der koalition den betrof- fenen zu wenig. andere länder wie frankreich hätten eine gesetzliche regelung. die fraktion bündnis 90/die grünen erklärte, die selbstver- pflichtung der kreditwirtschaft, ein girokonto für jedermann anzubieten, habe nicht funktio- niert. mit der mehrheit der koalition wurden drei anträge der oppositionsfraktionen spd (17/7823), die linke (17/8141) und bündnis 90/die grünen (17/7954) abgelehnt, in denen das recht auf ein guthabenkonto beziehungs- weise die gesetzlicheverankerung des girokon- tos für jedermann verlangt werden. hle ❚ »basiskonto« für jedermann kommt finanzen rohstoffderivatemärkte und hoch- frequenzhandel sollen reguliert werden. der fi- nanzausschuss stimmte am mittwoch einem gemeinsamen antrag von cdu/csu- und fdp- fraktion (17/8882) zu. während sich die spd- fraktion der stimme enthielt, lehnten linksfrak- tion und bündnis 90/die grünen denantrag der koalition ab. nach demantrag der koalition sollen alle hoch- frequenzhändler, die in millisekunden wertpa- piere kaufen und verkaufen und damit erhebli- che preisschwankungen auslösen können, der marktaufsicht unterstellt werden. der handel mit rohstoffderivaten soll schärfer überwacht werden. bei fehlentwicklungen sollen gegen- maßnahmen wie die begrenzung der positio- nen einzelner händler an den börsen möglich sein. unions- und fdp-fraktion weisen darauf hin, dass an den weltweiten rohstoffmärkten seit einigen jahren erhebliche preisschwankun- gen zu verzeichnen sind. gleichzeitig würden rohstofftermingeschäfte eine immer wichtige- re rolle spielen. neben dem einsatz der roh- stofftermingeschäfte zur absicherung von preisrisiken lasse sich eine zunehmende aktivi- tät von finanzinvestoren an den globalen roh- stoffterminmärkten feststellen bei der regulierung sei aber im blick zu behal- ten,dass rohstoffderivate eine wichtige rolle bei der absicherung der realwirtschaft gegen preisrisiken spielen würden, argumentieren unions- und fdp-fraktion. um fehlentwicklun- gen auf den agrarmärkten möglichst frühzeitig vorzubeugen, soll untersucht werden, ob für agrarderivate zusätzliche regulierungsvorga- ben erforderlich sind. hle ❚ regulierung von rohstoffderivaten wirtschaft der ausschuss für wirtschaft undtechnologie hat am mittwoch einenantrag der spd-fraktion (17/9554) mit der mehrheit der koalitionsfraktionen cdu/csu und fdp zu- rückgewiesen, mit dem jede subventionierung neuer oder vorhandener atomkraftwerke in der europäischen union unterbunden werden soll- te. die spd-fraktion hatte auf die von der däni- schen eu-ratspräsidentschaft erbetenen stel- lungnahmen zum eu-energiefahrplan bis 2050 verwiesen. darin hätten sich vier mitgliedstaa- ten (großbritannien, frankreich, polen und tschechien) für eine gleichstellung der atom- energie mit erneuerbaren energien ausgespro- chen. beide energieformen seien kohlendioxid- neutral und damit wichtige mittel gegen den klimawandel, zitierte die spd-fraktion die hal- tung der vier eu-mitgliedsländer, die deshalb vorgeschlagen hätten,die finanzielle förderung des abbaus der kohlendioxid-emissionen tech- nologiefrei erfolgen zu lassen. ein sprecher der spd-fraktion warnte davor, die atomenergie zu einer subventionierten ener- gieerzeugung zu machen. die cdu/csu-frakti- on nannte die stoßrichtung des spd-antrages falsch und sprach wie auch die fdp-fraktion von „zeitungsenten“,auf die sich die spd-frak- tion beziehe. die fdp-fraktion erklärte, deutschland sei zwar aus der kernenergie aus- gestiegen, aber müsse zur kenntnis nehmen, „dass andere das anders sehen“. für die linksfraktion hat die atomkraft „ausge- dient“. der deutsche atomausstieg sei ein „leuchtendes beispiel in der welt“. die frakti- on bündnis 90/die grünen forderte, die knap- pen fördermittel im energiebereich müssten ef- fizient eingesetzt werden, aber keinesfalls zur atomförderung. hle ❚ opposition warnt vor atomförderung aus plenum und ausschüssen ab november 2012 sind leerverkäufe von aktien und wertpapieren in der eu verbo- ten. die entwicklungen im verlauf der fi- nanzkrise hätten deutlich gezeigt, „dass leerverkaufsverbote notwendig sind, um der spekulation auf fallende kurse und da- durch ausgelöste übermäßige schwankun- gen von wertpapierkursen entgegenwirken zu können“, erklärte der parlamentarische staatssekretär im finanzministerium, hart- mut koschyk (csu), in einer wertpapierde- batte des bundestages am donnerstag. sol- che leerverkaufsgeschäfte könnten einen sich selbst verschärfenden kursrutsch auslö- sen. die nach deutschem beispiel gefunde- ne regelung „schafft stabilität für die märk- te“. deutschland habe sich bei der eu-lö- sung durchsetzen können. „wir haben in ganz europa erfolgreich überzeugungsar- beit geleistet“, freute sich koschyk. auch björn sänger (fdp) stellte fest, die umsetzung des leerverkaufsverbots in europa sei ein großer erfolg der christlich- liberalen koalition. er sprach von einem „guten tag für deutschland“. dagegen verwiesen die redner der opposi- tion auf defizite in der finanzmarktregulie- rung. „wir brauchen an vielen stellen situa- tionen, wo deutschland mit seinen vor- schlägen vorangeht“, kritisierte carsten sie- ling (spd). die umsetzung der europäischen regelung müsse deutlich nachgebessert werden, „damit diese in der tat gefährlichen leerverkäufe wirksam aus- geschlossen werden“. harald koch (die lin- ke) kritisierte die bundesregierung, weil sie sogar in der finanzkrise die arbeit der fi- nanzindustrie erleichtere. der finanzmarkt sei unterreguliert. intransparenz gerhard schick (grüne) wies auf einen anderen aspekt hin: 2006 habe es 80.000 derivate gegeben, heute sei- en es über 800.000. viele angebote seien unverständlich, so dass anleger oft fast ihr gesamtes eingesetztes kapital verloren hät- ten. es sei „richtig, intrans- parente produkte zu ver- bieten“. an dieser stelle im finanzmarkt müsse „end- lich aufgeräumt werden“. der von der bundesregie- rung eingebrachte gesetz- entwurf zu leerverkäufen (17/9665) wurde an die ausschüsse überwiesen. mit dem entwurf werden eine reihe von vorschriften im wertpapierhandelsge- setz, wie beispielsweise das nationale leerverkaufsver- bot sowie das verbot be- stimmter kreditderivate, aufgehoben, weil sie von der neuen eu-vorschrift „weitgehend verdrängt“ werden. hle ❚ eu verbietet leerverkäufe oberbayern und zugspitze sind touristen-magnete. aber in vielen ländlichen regionen kann man stundenlang allein wandern. ©picture-alliance/dpa dass der vorstandsvorsitzende der bundes- agentur für arbeit (ba), frank-jürgen wei- se, seine redezeit im bundestags-ausschuss für wirtschaft und technologie deutlich überzog, quittierte der ausschussvorsitzen- de ernst hinsken (csu) mit einem nach- sichtigen lächeln: „angesichts ihrer positi- ven bilanz ist das verständlich“, sagte hins- ken. laut weise gibt es in deutschland so viele beschäftigte wie nie zuvor. die arbeitslo- senquote bleibe voraussichtlichauch 2012 mit 2,8 bis 2,9 millionen arbeitslosen un- ter der grenze von drei millionen. jugend- arbeitslosigkeit sei in deutschland prak- tisch nicht vorhanden. trotz wirtschaftskri- se sei die langzeitarbeitslosigkeit von 2009 bis 2011 um neun prozent zurückgegangen. bis 2016 erwartet weise einen weiteren rückgang der arbeitslosenzahl auf 2,6 bis 2,7 millionen. der ba-chef lobte die poli- tik in der krise: konjunkturprogramme, kurzarbeitergeld und qualifizierungsmaß- nahmen hätten deutschland geholfen, wirt- schaftlich schwere zeiten recht gut zu über- stehen. positiv äußerte sich weise auch über die arbeitsmarktreformen der rot-grünen bundesregierung. diese hätten dazu ge- führt, dass trotz gesunkener beitragssätze der agentur für maßnahmen gegen die kri- se eine rücklage von 18 milliarden euro zur verfügung gestanden hätte. für 2012 erwar- tet weise einen überschuss der bundes- agentur von einer milliarde euro. kritisch mahnte weise das fehlen von fach- kräften in einzelnen branchen an. soge- nannte mint-kräfte (mathematiker, inge- nieure, naturwissenschaftler, techniker) würden fehlen. sie gelte es auszubilden und im ausland anzuwerben, bevor unterneh- men aufgrund fehlender fachkräfte in ande- re länder abwandern. die cdu/csu-fraktion wollte wissen, wie weise die aufgrund des demografischen wandels erwartete lücke von sechs millio- nen arbeitskräften 2025 einschätze. weise sieht eine schnellere wiedereingliederung von müttern und eine längere beschäfti- gung von älteren als wichtige maßnahmen. „eine schlimme verschwendung“ nannte weise die hohe quote von schul- und stu- dienabbrechern. in diesen drei punkten lä- ge großes potenzial, um der demografi- schen lücke zu begegnen. erst im zweiten schritt empfiehlt weise die anwerbung aus- ländischer fachkräfte. rot-grüne reformen wie sich die rot-grü- nen arbeitsmarktreformen ausgewirkt hät- ten, wollte die spd-fraktion von weise wis- sen. wegen der arbeitsmarktreformen stehe deutschland trotz krise wirtschaftlich bes- ser da als andere, sagte der chef der bundes- agentur. es gäbe aber auch kritische punkte: alleinerziehende frauen hätten durch die reformen gewonnen und eine bessere absi- cherung. doppelverdiener, die in arbeitslo- sigkeit kommen, hätten jedoch das große risiko, nach einem jahr „sehr weit nach un- ten zu fallen“. in der summe seien die re- formen aber gelungen, sagte weise. die fdp-fraktion fragte weise nach den ar- beitslos gewordenen schlecker-angestell- ten. von 11.200 arbeitslos gewordenen mit- arbeitern seien 2.340 bei der ba bereits wie- der abgemeldet, hätten also eine neue ar- beit gefunden oder würden vom schlecker-konzern weiterbeschäftigt. 2.200 seien in arbeitsmaßnahmen. insgesamt sei ein fünftel der schlecker-angestellten be- reits nach vier wochen aus der arbeitslosig- keit wieder abgemeldet worden, zog der ba- chef eine positive bilanz. angesichts der vielen arbeitskräfte aus kri- selnden europäischen nachbarländern, die man in den großen deutschen städten se- hen würde, wollte die fraktion der grünen wissen, wie sich das auf den deutschen ar- beitsmarkt auswirke. „ich sehe nicht, dass viele arbeitskräfte aus europa zu uns kom- men“, entgegnete weise. weder aus spa- nien, portugal oder griechenland, noch aus osteuropa. deutschland sei „beim zuzug ausländischer arbeitskräfte hinten dran“. die gutausgebildeten würden wegen der englischen sprache eher in angelsächsische länder gehen. die fraktion die linke wollte von weise wissen, ob durch die arbeitsmarktreformen leiharbeit und mini-jobs zugenommen hätten. „die zahl der unbefristeten, ordent- lich bezahlten vollzeit-stellen ist stabil ge- blieben“, sagt weise. unerwartet hohe zu- wächse in den letzen zehn jahren habe es aber bei „atypischen beschäftigungsverhält- nissen“ gegeben, die „tendenziell befristet, in teilzeit und im bereich der dienstleis- tung“ seien. in summe führe dies dazu, dass so viel beschäftigte wie noch nie in deutsch- land eine arbeit hätten. martin lassak ❚ so viel beschäftigte wie nie wirtschaft arbeitsagentur sieht sprachprobleme als hürde für zuzug ausländischer kräfte arbeitsagentur-chef frank-jürgen weise ©bundestag/melde finanzen koalition sieht ihre finanzregulierung als vorbild finanz-staatssekretär hartmut koschyk (csu) ©bundestag/melde 8 wirtschaft und finanzen das parlament – nr. 22 bis 24 – 29. mai 2012 wirtschaft koalition setzt auf gesundheits- und wassertourismus. opposition vermisst gesamtkonzept touristen kaum in landlust kwk-förderung wird erhöht wirtschaft die förderung der kraft-wär- me-kopplung (kwk) wird verbessert. der bundestag verabschiedete am donnerstag einen entsprechenden gesetzentwurf der bundesregierung (17/8801, 17/9617) mit den stimmen der koalitionsfraktionen bei enthaltung von spd- und linksfraktion und ablehnung durch die fraktion bündnis 90/die grünen. union und fdp sehen in dem gesetz einen wichtigen schritt, damit der anteil dieser technik an der deutschen stromerzeugung 25 prozent bis zum jahr 2020 erreicht. auch die oppositionsfraktio- nen sprechen sich für eine verbesserte kwk- förderung aus. die in dem gesetz enthalte- nen regelungen sind ihrer ansicht nach je- doch ungeeignet, um das ziel einer 25-pro- zentigen beteiligung am energiemix bis 2020 zu erreichen. „mit der novellierung des kraft-wärme- kopplungsgesetzes werden wir unser ziel erreichen“, zeigte sich der fdp-abgeordne- te klaus breil zuversichtlich. er rechne sogar mit einer dynamik, „die den anteil weit über die 25 prozent wachsen lassen wird“. die auch in der anhörung zum gesez gefor- derte weitere erhöhung der vergütung über die beschlossenen 0,3 cent pro kilowatt- stunde hinaus lehnte thomas bareiß (cdu/csu) ab. es dürfe nicht zu einem „wettlauf der unterschiedlichen fördersys- teme“ kommen. nachdem schwarz-gelb der kraft-wärme-kopplung lange kritisch gegenüber gestanden habe, sei das gesetz „besser als erwartet“, räumte rolf hempel- mann (spd) ein. das gesetz müsse aber weiter verbessert werden. die linken-abge- ordnete eva bulling-schröter war erfreut, dass die koalition als ergebnis der experten- anhörung „sinnvolle änderungen“ an dem gesetz vorgenommen habe. der grünen- abgeordnete oliver krischer warf der regie- rung vor: „sie tut etwas richtiges, aber viel zu spät und viel zu wenig." hau ❚