in heikler mission 10 europa und die welt das parlament – nr. 51/52 – 17. dezember 2012 e s ist einer der schwersten kon- flikte der jüngsten zeit, für die türkei ist der syrische bürger- krieg aber auch dies: ein krieg nebenan, direkt vor der tür. en- de november hat die türkei die nato-bündnispartner um stationierung von „patriot“-luftabwehrraketen an der grenze zu syrien gebeten. vergangenen freitag be- schloss der bundestag mit breiter mehrheit die entsendung von zwei „patriot“-raketen- abwehrstaffeln und bis zu 400 soldaten der bundeswehr. sie sollen helfen, den nato- partner vor möglichen angriffen aus syrien zu schützen. das mandat ist befristet bis ja- nuar 2014. für den antrag der bundesregie- rung (17/11783) stimmten 461 abgeordne- te, 86 votierten dagegen, acht enthielten sich. die bundesregierung hatte in ihrem antrag unter anderem argumentiert, dass das syri- sche regime sowohl über für die türkei be- drohliche raketen als auch über chemiewaf- fen verfüge. derzeit gebe es zwar keine an- zeichen, dass syrien diese waffen gegen den nördlichen nachbarn richten wolle. aller- dings könne ein künftiger einsatz insbeson- dere im zuge einer „irrationalen endphase des assad-regimes“ nicht vollkommen aus- geschlossen werden. in der pflicht verteidigungsminister tho- mas de maizière (cdu) nannte in der ersten beratung des antrags vergangene woche drei entscheidende und im mandat formulierte voraussetzungen: der einsatz erfolge aus- schließlich defensiv und sei auf türkisches gebiet begrenzt, er diene nicht der einrich- tung einer flugverbotszone über syrien und er stehe unter den nato-kommandostruktu- ren. der einsatz sei zudem ein „klares zei- chen an die türkei und an die internationa- le völkergemeinschaft, dass die sicherheit der türkei alle bündnispartner angeht“. die deutschen hätten jahrzehntelang von dieser bündnissicherheit profitiert. „jetzt sind wir in der lage – ich füge hinzu: in der pflicht – einmal unseren teil beizutragen“, sagte de maizière. rolf mützenich stellte klar: „wir sozialde- mokraten rufen nicht hurra, aber wir entzie- hen uns auch nicht der verantwortung in form einer ohne-mich-politik“, die ansons- ten aber von einer immer stärker vernetzten welt gut lebe. zur „realität und zur wahr- heit“ gehöre, dass syrien die region mit ra- keten bedrohe, die über mehrere hundert kilometer reichten. kritik übte der außenpo- litische sprecher spd-fraktion am anfängli- chen zögern der bundesregierung, den ein- satz auf ein mandat des bundestages zu gründen. omid nouripour (bündnis 90/die grüne) kritisierte die aus seiner sicht unzureichen- den zivile unterstützung der türkei, die mit der vielzahl syrischer flüchtlingen weitge- hend allein gelassen werde: „es ist einfach nicht hinnehmbar, dass die türkei die ge- samte last trägt und kaum unterstützung seitens der europäischen union findet“, sag- te nouripour. er begrüßte allerdings, dass die anfänglichen zweifel an der deeskalie- renden wirkung des einsatzes mit dem man- datstext ausgeräumt seien. dass etwa der einsatz der „patriot“-raketen nicht auf syri- sches gebiet ziele, sei schon deshalb wich- tig, „damit die nato in syrien nicht kriegs- partei wird“, betonte der verteidigungspoli- tische sprecher der grünen. für den fraktionschef der linken, gregor gysi, stand hingegen fest, dass genau dies mit dem einsatz an der grenze zu syrien ein- treten werde. die bundesregierung mar- schiere „in den nahen und mittleren osten ein“, mache „damit deutschland zur kriegs- partei“ und verbaue sich die chance, eine rolle als vermittler zu spielen. mit „patriot“- raketen könne kein einziges geschoss be- kämpft werden, das bisher von syrischer sei- te auf türkisches gebiet niedergegangen sei. „wieso wird etwas stationiert, das gar nicht gebraucht wird?“, fragte gysi. elke hoff (fdp) betonte, dass weder die nato noch die türkei ein interesse daran hätten, im syrischen bürgerkrieg konflikt- partei zu werden. hoff sprach von einem „beispielhaften zusammenspiel“ von koali- tion und teilen der opposition, die nach in- tensiven diskussionen und abstimmungen zu einer gemeinsamen entscheidung ge- kommen seien. die tatsache, dass der bun- destag innerhalb einer sitzungswoche ent- schieden habe, sende das signal, dass sich „das bündnis und die bundesregierung“ auf das parlament verlassen könnten. der bun- destag behalte zudem das letzte wort und könne, wenn „sich die sicherheitspolitische lage signifikant verändern sollte“, bundes- wehr-streitkräfte auch wieder abziehen, sag- te die sicherheitspolitische sprecherin der fdp-fraktion. philipp mißfelder (cdu) sagte, dass es der „defensive charakter“ das mandats sei, der die fraktionen im bundestag weitgehend verbinde. der bitte eines nato-partners, der sich bedroht fühle, zuzustimmen, sei indes „eigentlich eine selbstverständlichkeit“. die türkei leiste mit ihrer zurückhaltung im sy- rischen konflikt „sehr gute arbeit“ und bie- te 120.000 syrischen flüchtlingen zuflucht. „wir profitieren von einer sicheren, von ei- ner starken türkei, die zukünftig als regio- nalmacht“, eine fundamentale rolle spiele, sagte der außenpolitische sprecher der uni- onsfraktion. eine lösung des syrienkonflikts sei ohne die türkei nicht zu hinzube- kommen. bernard bode/alexander heinrich ❚ entwicklung die fraktion bündnis 90/die grünen ist mit einer initiative zum weltweiten aufbau sozialer sicherungssysteme gescheitert. ihr antrag (17/11665) fand vergangene woche im ausschuss für wirtschaftliche zusammenar- beit und entwicklung gegen die stimmen der ko- alitionsfraktionen bei zustimmung der fraktio- nen von spd und die linke keine mehrheit. die grünen hatten unter anderem die bundesre- gierung aufgefordert, den „weltweiten aufbau menschenrechtsbasierter, solidarischer, univer- seller, öffentlich organisierter sozialer siche- rungssysteme“ zu fördern und sich dabei am konzept der sogenannten „social protection floors“ (spf) zu orientieren. dieses von der in- ternationalen arbeitsorganisation (ilo) und der weltgesundheitsorganisation (who) entworfe- ne konzept umfasst laut antrag eine „basisge- sundheitsversorgung, mindesteinkommensga- rantien für kinder, unterstützung für arme und arbeitslose und mindesteinkommensgarantien im alter und für menschen mit behinderung“. soziale sicherung seivoraussetzung für entwick- lung, sagte ein vertreter der grünen.„ein staat ohne soziale absicherung ist ein fragiler staat.“ die linke begrüßte den „systemischen ansatz“ desantrags.allerdings dürfe soziale grundsiche- rung kein ersatz für eine umverteilung des glo- balen reichtums sein, sagte ein vertreter der fraktion. die spd-fraktion kritisierte, dass sich union und fdp beim thema budgethilfen, also direkte zuwendungen an staatshaushalte in ent- wicklungsländern, sperren würden. die koalitionsfraktionen wiesen darauf hin, dass der aufbau sozialer sicherungssysteme bereits „regierungshandeln“ sei. soziale grundsiche- rung sei „wichtige querschnittsaufgabe“ im mi- nisterium für wirtschaftliche zusammenarbeit und entwicklung, sagte eine vertreterin der uni- onsfraktion. mit insgesamt 150 millionen euro würden projekte zum aufbau sozialer sicherung finanziert. die fdp-fraktion wandte sich gegen einen pauschalen ausbau von budgethilfen im rahmen der „social protection floors“. ahe ❚ soziale sicherung statt almosen auswärtiges i die bundesregierung soll nach ansicht der fraktion die linke verhandlun- gen über einen waffenstillstand in syrien beför- dern.dazu gehöre auch,„intensive kontakte zur demokratischen, gewaltfreien opposition“ in dem land aufzunehmen, schreibt die fraktion in einem antrag (17/11697), der vergangenen donnerstag in erster lesung beraten wurde.fer- ner müsse die humanitäre hilfe für syrien aus- geweitet werden, sowie verletzte in deutsch- land behandelt werden. außerdem sollen nach ansicht der linken weitere flüchtlinge des syri- schen bürgerkriegs aufgenommen werden. wie sich die syrische opposition – gerade vor dem hintergrund des einfluss islamistischer gruppen – nach der machtübernahme verhalte, wird laut joachim hörster (cdu) eine entschei- dende frage für den weiteren weg syriens sein. werde sie die macht übernehmen,ohne diese zu teilen, sei ein freies, demokratisches syrien in weite ferne gerückt. günter gloser (spd) sagte, das assad-regime habe ausgespielt. nach ein- einhalb jahren krieg gegen große teile der eige- nen bevölkerung mit tausenden toten sowie hunderttausenden flüchtlingen habe die syri- sche regierung „jede legitimation“ verloren. bijan-djir-sarai (fdp) sagte, es würde nichts helfen,wenn dieses brutaleassad-regime über „kurz oder lang“ verjagt werde, nur damit im neuen chaos eine andere „unterdrückende cli- que“ an die macht kommt. tom koenigs (grü- ne) stellte fest, der syrienkonflikt sei ohne eine zusammenarbeit aller mächte in der region einschließlich iran nicht lösbar. der antrag der linksfraktion wurde in die zuständigen aus- schüsse überwiesen. bob ❚ linke fordert mehr hilfe für syrien auswärtiges ii die nato-operation „acti- ve endeavour“ im mittelmeerraum wird um ein jahr, bis zum 31. dezember 2013, verlängert. maximal 700 soldaten sollen sich am einsatz beteiligen. der entsprechende antrag der bun- desregierung (17/11466, 17/11890), das man- dat des einsatzes bewaffneter deutscher streit- kräfte bei der unterstützung der gemeinsamen reaktion auf terroristische angriffe gegen die usa fortzusetzen, fand vergangenen donners- tag eine mehrheit. 311 abgeordnete von cdu/csu und fdp stimmten dafür, mit nein vo- tierten 255 abgeordnete der spd, der fraktion die linke und von bündnis 90/die grüne. ein abgeordneter der spd enthielt sich. roderich kiesewetter (cdu) stellte klar, dass man denterrorismus seite an seite mit denver- einigten staaten im eigenen verantwortungs- bereich bekämpfen müsse – dazu gehöre auch das mittelmeer. das mandat, um das es heute gehe, sei „weltweit eines der populärsten man- date der nato überhaupt“,betonte der fdp-ab- geordnete rainer stinner. die spd lehnte den antrag angesichts einer „vielzahl von unklarheiten und widersprü- chen“ des mandats und wegen der mangeln- den völkerrechtlichen grundlage ab, sagte wolfgang hellmich.auch die linke stimmte da- gegen: kein einziges schiff mit islamistischen terroristen im mittelmeer sei aufgebracht wor- den. die ganze dramatik dieses „krieges gegen den terror“ sei, dass sich die nato seit elf jah- ren ermächtige, sich selbst einen freibrief aus- zustellen, überall auf der welt zu führen, mein- te jan van aken. auch omid nouripour von der fraktion bündnis 90/die grünen bezeichnete das mandat in seiner jetzigen form als „nicht tragfähig“. bob ❚ einsatz im mittelmeer verlängert aus plenum und ausschüssen unmittelbar, nachdem sie in stockholm den alternativen nobelpreis erhalten hat- te, empfing bundestagspräsident norbert lammert (cdu) die afghanische ärztin si- ma samar in berlin. die 55-jährige kämpft in ihrer heimat für frauen- und men- schenrechte und leitet die von ihr gegrün- dete menschenrechtskommission in ka- bul. frau samar, herzlichen glückwunsch zum alternativen nobelpreis. was bedeu- tet diese ehrung für sie? dieser preis ist eine anerkennung für un- sere bemühungen, die frauen- und men- schenrechte in afghanistan zu stärken. ich freue mich, dass diese auszeichnung hilft, ein positives licht auf mein land zu wer- fen, abseits der leider regelmäßigen berich- te über mord und hinrichtungen. der al- ternative nobelpreis ist für mich persön- lich, aber auch für alle frauen in afghanis- tan von großer bedeutung. wie hat sich die wahrung der men- schenrechte und der rechte der frauen in den vergangenen jahren entwickelt? nun, in einem land, in dem menschen- rechte ein tabu-thema waren, ist es schon ein großer fortschritt, wenn eine men- schenrechtskommission eingesetzt wird. insofern ist eine verbesserung zu verzeich- nen. trotzdem sind noch immer tötungs- delikte, gewalt und kriminalität, vor allem auch gegenüber frauen, an der tagesord- nung. positiv ist zu verzeichnen, dass die menschen inzwischen die bedeutung von recht und gerechtigkeit erkannt haben und bereit sind, sich dafür ein- zusetzen. bis 2015 werden die internationalen truppen afghanistan weitgehend verlas- sen haben. ist das der richtige zeitplan? unsere nationalen sicherheitskräfte sind inzwischen gut geschult. dennoch brau- chen wir noch weitere unterstützung, al- lerdings womöglich nicht in dem maße, wie bisher. aber: um in afghanistan eine demokratische gesellschaft aufzubauen und zu festigen, wäre es hilfreich, interna- tionale hilfe auch nach 2015 im land zu behalten. ist der truppenabzug eine gefahr für den aufbau der zivilgesellschaft? ich hoffe nicht. die menschen in afghanis- tan wollen die veränderungen, so langsam sie auch gehen, nicht rückgängig machen. deshalb wird es nicht mehr so sein wie vor dem krieg. aber afghanistan braucht noch begleitung und kontrolle von internatio- naler seite, unterstützung für die bildung und ausbildung von jungen und mädchen und den aufbau einer sinnvollen strategie, um zu verhindern, dass wir wieder in die hände der taliban fallen. welche rolle spielen die taliban? die taliban können durchaus an den demo- kratischen prozessen beteiligt werden. wenn sie vom volk gewählt werden, muss man das akzeptieren. es wäre allerdings nicht hilf- reich für die zukunft des landes, wenn die taliban außerhalb eines demokratischen prozesses macht erlangen würden. haben die taliban wahlchancen? ich glaube nicht, dass die taliban tatsächlich auf rückhalt in der bevölkerung zählen kön- nen. die menschen wissen noch sehr gut, dass die taliban für eine regierung der ge- walt und unterdrückung stehen. wie stehen die chancen für eine ver- söhnung in der afghanischen gesellschaft? füreinenversöhnungsprozesssindeinigevo- raussetzungen unabdingbar. die erste ist transparenz. zweitens muss die wahrung der menschenrechte über eine verlässliche justiz abgesichert sein. drittens muss die ganze be- völkerung, insbesondere auch frauen und opfer von verstößen gegen die men- schenrechte, bei einem ver- söhnungsprozess einbezo- gen werden. andernfalls werden wir keinen stabilen frieden erreichen. das ha- ben die vergangenen jahre schmerzlich bewiesen. und lassen sie mich das an dieser stelle besonders betonen: vor allem für mädchen und junge frauen brauchen wir einen freien und von der ge- sellschaft akzeptierten zu- gang zu bildung. ❚ das interview führten jörg biallas und alexander heinrich »wir brauchen auch nach 2015 hilfe« „patriot“-raketen – hier bei einer übung in deutschland – sollen ab januar die türkei vor möglichen angriffen aus syrien schützen. © picture-alliance/dpa der abzug der bundeswehr aus afghanistan nimmt 2013 konkrete formen an. statt bis- her bis zu 4.900 sollen nun noch bis zu 4.400 soldaten im rahmen der isaf-mission am hindukusch dienst tun. das sieht der antrag der bundesregierung für eine mandatsverlän- gerung (17/11685) bis ende februar 2014 vor, der im bundestag mit einer breiten mehrheit rechnen kann. während der ersten lesung der vorlage am vergangenen don- nerstag sagte außenminister guido wester- welle (fdp), der scheitelpunkt des deut- schen militärischen engagements sei über- schritten und der abzug werde „planmäßig und verantwortungsvoll“ umgesetzt. heftige kritik an der bundesregierung übte die links- fraktion. es werde ein abzug herbeigelogen, „den es so nicht gibt“, sagte deren außenpo- litischer sprecher wolfgang gehrcke. ziviles gesicht bis ende februar 2014 sol- le das bundeswehrkontingent auf 3.300 soldaten reduziert werden, kündigte au- ßenminister westerwelle an. dies gelte „wie bisher“ soweit die lage vor ort es auch er- laube, fügte er hinzu. nach dem abzug, der mit der übergabe der verantwortung an die afghanen verbunden ist, werde das deut- sche engagement ein ziviles gesicht be- kommen, sagte der minister. der bundestag und die öffentlichkeit müss- ten zeitnah über die anschlussmission in- formiert werden, verlangte der spd-außen- politiker gernot erler. „wir werden es nicht akzeptieren, vor vollendete tatsachen ge- stellt zu werden“, betonte er. erler sprach von einem gemischten bild. auf der einen seite müsse das ziel verfolgt werden, „isaf bis 2014 abzugeben“. auf der anderen seite setze dies aber eine funktionierende überga- be an die afghanen voraus. dabei bereite aber unter anderem der qualitativ mangel- hafte ausbildungsstand der einheimischen polizisten sorge. zugleich dürfe nicht verges- sen werden, dass „die schwierigsten gebiete erst zum schluss übergeben werden“. verteidigungsminister thomas de maizière (cdu) machte deutlich, dass es 2014 kein „anschlussmandat“ geben werde. stattdes- sen werde es ein „neues mandat mit einer neuen qualität geben“. der minister sagte zu, über die entwicklungen zu dem mandat zu informieren. was den künftigen einsatz von kampfhubschraubern angeht, verwies de maizière auf den komplizierten vorgang der rückverlegung. „die kampfhubschrau- ber sollen unsere soldaten dabei schützen“, machte er deutlich. die bilanz seiner fraktion von elf jahren krieg in afghanistan beinhalte die feststel- lung, dass die deutsche kriegsbeteiligung „von anfang an politisch falsch und schäd- lich war“, sagte wolfgang gehrcke (die lin- ke). deutschland sei vor elf jahren durch den damaligen bundeskanzler schröder und seinen außenminister fischer in den krieg „hereingelogen“ worden, sagte gehrcke. gelogen werde auch heute, wenn von einem abzug die rede ist, aber sowohl kampfverbände, tornados und kampfhub- schrauber im land bleiben sollen. „nato und bundesregierung halten sich die kriegs- option offen“, befand gehrcke. fortschrittsbericht omid nouripour, ver- teidigungspolitischer sprecher der grünen, räumte ein, dass es in afghanistan fort- schritte gegeben habe. darin hätten ihn sei- ne besuche in der region bestätigt. den- noch dürfe man keine schönfärberei betrei- ben, forderte er. obwohl im fortschrittsbe- richt der bundesregierung von einer verbes- serung der sicherheitslage die rede ist, sei der august 2012 der monat mit der größten zahl an zivilen opfern gewesen. außerdem nehme in der peripherie der einfluss der ta- liban immer mehr zu, was ebenfalls nicht in dem bericht erwähnt werd, sagte nouri- pour. nicht beantwortet werde auch die fra- ge nach dem konzept der bundesregierung ab 2014. vor elf jahren hatte gerhard schröder mit der vertrauensfrage den einsatz durchge- setzt, erinnerte philipp mißfelder (cdu). „wir haben später die exit-strategie dazu gesetzt“, sagte mißfelder, der den fort- schrittsbericht gegen den vorwurf der schönfärberei verteidigte. „wir wissen um die rückschritte“, sagte der außenpolitische sprecher der union. dennoch dürfe man erfolge nicht kleinreden. dazu zähle auch, dass ziviles leben im land überhaupt wie- der möglich sei. götz hausding ❚ der abzug nimmt formen an isaf-einsatz truppenstärke der bundeswehr in afghanistan soll reduziert werden abzeichen der deutschen isaf-kräfte © picture-alliance/dpa interview die trägerin des alternativen nobelpreises, sima samar, zur zukunft afghanistans norbert lammert und sima samar © dbt/lichtblick/achim melde türkei der bundestag beschließt den »patriot«-einsatz. deutschland werde »kriegspartei« in syrien, warnt die linke in heikler mission weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper