löchriges netz 6 bundeshaushalt das parlament – nr. 27 – 30. juni 2014 ein sprichwort besagt: „spare in der zeit, dann hast du in der not.“ in der gesund- heitspolitik ist das jedoch nicht so einfach, wie es sich anhört. denn wann ist zeit, wie lässt sich überhaupt sparen und wann droht not? oder anders gefragt, ist nicht die ge- setzliche krankenversicherung (gkv) ange- sichts der ständig steigenden gesundheits- ausgaben immer ein stück weit in not? bundesgesundheitsminister hermann grö- he (cdu) kann froh sein, das schwierige amt in einer zeit üppiger gkv-finanzen übernommen zu haben. auf rund 30 milli- arden euro summierten sich die rücklagen in der gkv ende 2013, darunter 13,6 milli- arden euro im gesundheitsfonds und 16,7 milliarden euro bei den krankenkassen. ei- ne komfortable ausgangslage, nur eben kei- ne dauerhafte, denn schon deutet sich an, dass die kosten den einnahmen wieder ein- mal davonlaufen. nach berechnungen des kieler instituts für weltwirtschaft droht der gkv in diesem jahr ein defizit von 1,7 mil- liarden euro, 2015 sollen es sogar 6,1 mil- liarden euro sein. die gesetzlichen kassen haben zudem im ersten quartal 2014 erst- mals seit langem wieder verluste gemacht. von januar bis märz stand unter dem strich ein defizit von 270 millionen euro. aus gröhes sicht besteht kein grund zur sorge. die höheren ausgaben hingen mit prämi- enzahlungen (236 millionen) und freiwilli- gen leistungen für die versicherten (55 mil- lionen) zusammen, sagte er bei der verab- schiedung seines etats (18/1023, 18/1024) vergangene woche im plenum. ohne diese sonderfaktoren ergäbe sich sogar ein über- schuss, fügte gröhe hinzu, der auch den ge- kürzten bundeszuschuss an den gesund- heitsfonds erneut gegen heftige kritik der opposition verteidigte. diese zuweisungen, die den gesundheitsetat im wesentlichen ausmachen, werden nach dem ebenfalls mit koalitionsmehrheit gebilligten haushalts- begleitgesetz (18/1762) 2014 um 3,5 milli- arden euro auf 10,5 milliarden euro redu- ziert. in den jahren 2013 bis 2015 werden über den bundeszuschuss somit insgesamt 8,5 milliarden euro für die haushaltskon- solidierung eingespart. bundeszuschuss die grünen-abgeordnete ekin deligöz warnte, mit dem gekürzten zuschuss würden beitragssteigerungen pro- voziert, die künftig nur noch von den ar- beitnehmern getragen werden müssten, während die arbeitgeber „fein raus“ seien. die haushaltsexpertin der linken, gesine lötzsch, monierte, zur sanierung des haus- haltes werde „getrickst, was das zeug hält“. bei einer gerechteren steuerpolitik wäre die- se „kreative buchführung“ unnötig. gröhe betonte hingegen, die mittel würden den rücklagen entnommen, keine kassenleis- tung werde deshalb gekürzt, auch kein bei- trag erhöht. nach ansicht gröhes bietet der um 934 millionen euro auf rund 11,05 mil- liarden euro eingedampfte etat die basis für eine weiter hochwertige gesundheitsversor- gung. kordula schulz-asche (grüne) rügte gleichwohl, die koalition drehe nur an ein- zelnen stellschrauben eines zunehmend maroden systems, statt etwa in den berei- chen pflege, krankenhäuser und prävention nachhaltige reformen in gang zu setzen. die spd-haushälterin petra hinz sprach von einem guten haushalt, der den hebam- men ebenso wie der kindergesundheit zu- gute komme und auch deutlich mache, dass die pflegereform mit vorrang angegan- gen werde. es würden mittel für den kampf gegen aids bereitgestellt sowie mehr gelder zur aufklärung der bevölkerung nach dem organspendeskandal. der spd-abgeordnete edgar franke betonte, das gesundheitssys- tem stehe vor enormen herausforderungen. die sicherung der pflege, auch auf lokaler ebene, sei dabei von zentraler bedeutung. fraktionsübergreifend gelobt wurde die entscheidung, doch noch weitere zehn millionen euro für die opfer des bluter- skandals bereitzustellen, die in den 1980er-jahren durch blutprodukte mit dem aids-virus infiziert worden waren. damit ist die stiftung „humanitäre hilfe für durch blutprodukte hiv-infizierte per- sonen“ bis 2017 abgesichert. jens spahn (cdu) mahnte, nun seien auch alle ande- ren unterstützer gefordert, eine lösung zu finden, um die stiftung dauerhaft zu finan- zieren. claus peter kosfeld ❚ streit um mögliche beitragserhöhungen gesundheit bundeszuschuss gekürzt. zehn millionen euro gehen an opfer des bluterskandals e ne, mene muh und raus bist du.“ wer kennt sie nicht, die abzählreime der kindheit. die debatte über den haushalt des bundesministeriums für ar- beit und soziales (18/700, 18/702), die der bundestag vergangene wo- che führte, ließ einen mitunter an diese rei- me denken. schließlich ging es, grob gesagt, darum, wer von den sozial- und rentenpo- litischen projekten der großen koalition profitiert und wer nicht und welche schrit- te nötig sind, um die gesellschaftliche teil- habe so vieler menschen wie möglich zu er- möglichen. aus sicht der opposition sind das derzeit viel zu wenige, die regierungs- fraktionen konterten mit den millionen menschen, die aus ihrer sicht von rentenpaket und mindestlohn profitieren werden. trotz kontroverser ansichten – schließlich billigte der bundestag mit der mehrheit von cdu/csu und spd den haushaltsplan von ministerin andrea nahles (spd) in der vom haushaltsausschuss geänderten fassung (18/1011; 18/1023; 18/1024; 18/1025). kei- ne mehrheit fanden dagegen zwei ände- rungsanträge (18/1826, 18/1827) der lin- ken, in denen die fraktion unter anderem die anhebung des regelbedarfs in der grundsicherung fordert. löwenanteil rente fast 340 millionen euro weniger als ursprünglich geplant darf die bundesministerin für arbeit und sozia- les in diesem jahr ausgeben. und dennoch bleibt der haushalt für arbeit und soziales der mit abstand größte posten des bundes- haushaltes: 121,98 milliarden euro (2013: 119,23 milliarden euro) sind dafür in die- sem jahr eingeplant. auch an der grundsätz- lichen ausgabenstruktur ändert sich nichts: die leistungen an die rentenversicherung verschlingen traditionell den löwenanteil und belaufen sich auf 82,96 milliarden euro (2013: 81,16 milliarden euro). gespart wird vor allem bei den leistungen der grundsicherung für arbeitssuchende. insge- samt belaufen sich die ausgaben dafür in diesem jahr auf 31,06 milliarden euro (2013: 31,62 milliarden euro).von der 339- millionen-euro-einsparung entfallen allein 300 millionen auf das arbeitslosengeld ii. 19,20 milliarden euro sind dafür nun 2014 eingeplant. ursprünglich waren es 19,50 milliarden euro gewesen. dennoch ist das gegenüber dem jahr 2013 (18,97 milliarden euro) ein leichter anstieg. die beteiligung des bundes an den kosten für unterkunft und heizung beläuft sich auf 3,90 milliarden euro (2013: 4,70 milliarden euro). für leistungen zur eingliederung in arbeit gibt der bund ebenfalls 3,90 milliar- den euro aus, genauso viel wie im vorjahr. deutlich gestiegen ist dagegen die gesetzlich geregelte stärkere beteiligung des bundes an der grundsicherung im alter und bei er- werbsminderung. dadurch werden die kommunen in diesem jahr um 5,49 milli- arden euro (2013: 3,89 milliarden euro) entlastet. investition für millionen angesichts dieser zahlen verwunderte es nicht, dass andrea nahles ihren etat als „das herzstück“ des bundeshaushaltes bezeichnete. in ihm bil- de sich am meisten ab, wie der soziale zu- sammenhalt der gesellschaft organisiert ist, sagte nahles und lobte in diesem zusam- menhang noch einmal die groß-projekte der koalition wie das rentenpaket und das mindestlohn-gesetz. die ab 1. juli 2014 in kraft tretenden rege- lungen des rentenpakets wie die abschlags- freie rente ab 63 nach 45 versicherungsjah- ren, die bessere anerkennung von erzie- hungsleistungen für vor 1992 geborene kin- der in form der sogenannten mütterrente, erhöhungen bei der erwerbsminderungs- rente und dem reha-budget, hatten vor al- lem wegen der finanzierung für viel kritik gesorgt. auf 160 milliarden euro beziffern sich die kosten bis zum jahr 2030. investi- tionen, die sich aus sicht von andrea nah- les lohnen: 10 millionen menschen würden allein vom rentenpaket und noch einmal fünf millionen menschen vom geplanten flächendeckenden mindestlohn ab 2015 profitieren, rechnete sie vor. zur kritik an den kosten des milliardenschweren renten- paketes sagte nahles: „ja, es kostet was, aber wir können uns das leisten und es ist solide finanziert.“ das war wolfgang strengmann-kuhn (bündnis 90/die grünen) dann doch zu schön gerechnet. er warf der bundesregie- rung vor, „blind für die sozialen probleme“ des landes zu sein und machte das vor al- lem am thema armut fest. so würden mehr als sieben millionen menschen grundsiche- rungsleistungen beziehen, die verdeckte ar- mut nicht eingerechnet. „dazu haben sie kein wort verloren!“, sagte der grüne. die- se menschen würden vom rentenpaket überhaupt nicht profitieren. das rentenpa- ket sei ausdruck einer „exklusiven sozialpo- litik“ für einige wenige, die im system drin sind, beklagte strengmann-kuhn. er warb in diesem zusammenhang noch einmal für das grüne modell einer steuerfinanzierten garantierente, um geringverdienern ein abrutschen in altersarmut zu ersparen. höhere regelsätze die diskussion über armutsbekämpfung und das ziel, möglichst viele menschen über arbeit gesellschaftlich zu integrieren, sei „des pudels kern“, ent- gegnete ewald schurer (spd). „aber wenn fünf millionen existenzen künftig mithilfe des mindestlohns besser abgesichert sind, kann man nicht so tun, als ob das kein ma- nifester bestandteil von armutsbekämp- fung sei“, sagte der haushaltspolitiker. auch die verbesserungen bei der erwerbsminde- rungsrente würden armut bekämpfen. des- halb sei es „grundfalsch“ zu sagen, die re- gierung tue hier nichts. das reichte der opposition nicht. grüne und linke forderten, den hartz-iv-regelsatz anzuheben. klaus ernst (die linke) nannte es eine der „großen ungerechtigkeiten“ des haushaltes, dass dafür keine mittel einge- plant sind. und der grüne strengmann- kuhn forderte die regierung auf, endlich das urteil des bundesverfassungsgerichts zur anhebung der regelsätze umzusetzen. zwar hatte der gesetzgeber 2011 ein urteil der karlsruher richter von 2010 umgesetzt und die regelsätze angehoben. jedoch hat das sozialgericht berlin das gesetz den bun- desrichtern zu erneuten prüfung vorgelegt, weil es der auffassung ist, das existenzmini- mum werde dort immer noch auf verfas- sungswidrige weise ermittelt. nach der letz- ten erhöhung zum 1. januar 2014 liegt der regelsatz für einen alleinstehenden erwach- senen derzeit bei 391 euro im monat. zu viele langzeitarbeitslose dass es ei- nen erheblichen und deutlich zu großen teil von menschen gibt, die momentan nicht „im system drin sind“, verschwieg auch ministerin nahles nicht. allerdings konzentrierte sie sich dabei auf die große gruppe der langzeitarbeitslosen und die frage, wie diese besser in den arbeitsmarkt integriert werden können. als langzeitar- beitslos gelten menschen, die länger als ein jahr am stück arbeitslos sind. deren anteil an allen arbeitslosen lag 2013 laut statisti- schem bundesamt bei 35 prozent und ist in den vergangenen jahren, trotz der guten konjunktur, nur minimal gesunken. diese rund eine million menschen profitierten nicht von der rekordbeschäftigung in deutschland, stellte nahles fest und verwies darauf, dass 46 prozent von ihnen länger als vier jahre arbeitslos sind und mehrere „ver- mittlungshemmnisse“ haben. menschen könnten ruhig umwege gehen, aber man dürfe sie nicht aufgeben, appellierte sie und kündigte an, für 2015 ein spezielles förder- programm mit mitteln des europäischen sozialfonds auflegen zu wollen. klaus ernst kritisierte jedoch die im haus- halt eingeplanten mittel für die eingliede- rung in arbeit als viel zu niedrig. „qualifi- zierung und eingliederung sind das richtige rezept gegen langzeitarbeitslosigkeit. hier brauchen wir einen aufbau, den kann man aber nicht erkennen“, so ernst. dem wider- sprach nahles. mit pro kopf durchschnitt- lich 1.852 euro würden derzeit mehr mittel für langzeitarbeitslose ausgegeben als im letzten haushalt. natürlich sei jeder langzeitarbeitslose einer zu viel und man müsse sich künftig stärker um die einzelfälle kümmern, betonte sabi- ne weiss (cdu). es sei aber angebracht, die erfolge in anderen bereichen deshalb nicht unter den tisch fallen zu lassen. die stell- vertretende vorsitzende der unionsfraktion für den bereich arbeit und soziales lobte insbesondere die geringe jugendarbeitslo- sigkeit in deutschland, die mit 7,9 prozent die niedrigste in europa sei. „wir engagie- ren uns weiterhin auf dem weg zu einem ge- meinsamen europäischen arbeitsmarkt“, versprach sie und verwies auf das programm „mobipro-eu“. mit diesem programm för- dert das bundesministerium für arbeit und soziales die berufliche mobilität von ausbil- dungsinteressierten jugendlichen und ar- beitslosen jungen fachkräften aus europa. aufgrund der enormen nachfrage wurden die mittel dafür noch einmal um 27 millio- nen euro allein für dieses jahr aufgestockt. ein ergebnis, das fast alle redner würdigten. allen voran ministerin nahles: „das hätte ich ohne das parlament nicht geschafft“, sagte sie mit blick auf die haushaltsberatun- gen. claudia heine ❚ löchriges netzarbeit und soziales regierung und opposition wollen den hohen sockel der langzeitarbeitslosigkeit abbauen trotz rekordbeschäftigung in deutschland: langzeitarbeitslose, noch dazu geringqualifizierte, profitieren bisher nicht vom boom. ©picture-alliance/dpa ©grafik:stephanroters weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper ©grafik:stephanroters satter zuschlag für grütters kultur entgegen der ursprünglichen haushaltsplanung muss monika grütters (cdu), staatsministerin für kultur und me- dien, nun doch keine abstriche in ihrem etat machen – im gegenteil. am ende geht sie nach einem zuwachs um 90 millionen auf 1,29 milliarden euro aus den haus- haltsverhandlungen hervor. entsprechend groß war die freude bei den kultur- und medienpolitikern der koalitionsfraktionen in der vergangenen woche. in der endpha- se der haushaltsberatungen sei „wirklich ein coup gelungen“, jubelte der kulturpoli- tische sprecher der spd-fraktion, martin dörmann. und sein unionskollege marco wanderwitz (cdu) bescheinigte grütters, ihre „feuertaufe“ als neue kulturstaatsmi- nisterin bestanden zu haben. am stärksten profitiert das sonderpro- gramm denkmalschutz, das nun 35 millio- nen statt wie geplant nur sechs millionen euro erhält. an die deutsche welle fließen zehn millionen euro mehr als im jahr 2013. auch die opposition begrüßte das anstei- gen der kulturausgaben ausdrücklich, kritik übte sie aber dennoch. harald petzold (lin- ke) bemängelte, dass das denkmalschutz- programm eben ein sonderprogramm blei- be und länder und kommunen so keine planungssicherheit für die zukunft hätten. zudem kritisierte er die einstellung des son- derprogramms zur sanierung von konzen- trationslager-gedenkstätten. ulle schauws (grüne) warf staatsministerin grütters vor, die kulturförderung einseitig auf berlin zu konzentrieren. berlin sei zwar die hauptstadt, „aber die kultur in berlin ist nicht mehr wert als die kultur in jeder an- deren stadt“, sagte schauws. aw ❚ bildung mit zusatzmitteln bildung mit den stimmen der koalitions- fraktionen hat der bundestag am vergange- nen donnerstag den haushalt des bundes- ministeriums für bildung und forschung (18/1020, 18/1023, 18/1024) verabschie- det. der etat umfasst nunmehr 14 milliar- den euro und steigt somit gegenüber 2013 um 313 millionen euro. dennoch übte die opposition zum teil hef- tige kritik an der mittelverteilung. so kriti- sierte roland claus (die linke) das mangel- hafte schulhortnetz, das junge frauen aus der erwerbsarbeit dränge. ekin deligöz (bündnis 90/die grünen) ärgerte sich, dass für kitas lediglich 550 millionen euro als „frischgeld“ eingeplant seien und nicht ei- ne milliarde, wie die regierung weismachen wolle. außerdem sei diese zusage noch nicht einmal verbindlich, sagte deligöz. die koalition warb hingegen für den erfolg dieses haushalts, der, wie anette hübinger (cdu) betonte, nun zum neunten mal in folge steige. hubertus heil (spd) bekräftig- te das ziel der chancengleichheit für bil- dung und lobte die komplette übernahme des bafög durch den bund ab 2015. bundesbildungsministerin johanna wanka (cdu) rechnete vor, dass von den 23 milli- arden euro, die für den bundeshaushalt 2014 zusätzlich eingeplant worden sind, al- lein neun milliarden euro in den bildungs- und forschungsetat fließen. „es ist eine he- rausragende bilanz, dass wir eine spitzen- nation im bereich forschung und techno- logie geworden sind“, sagte sie. grundlage der debatte war zudem ein ent- schließungsantrag der grünen (18/1867), der aber mit den stimmen der großen ko- alition abgelehnt wurde. rol ❚ mit 7,96 milliarden euro werden die ausga- ben des bundesministeriums für familie, senioren, frauen und jugend in diesem jahr um 1,08 milliarden euro höher ausfallen als 2013. der bundestag billigte am vergan- genen donnerstag den etatentwurf der re- gierung (18/700, einzelplan 17) in der durch den haushaltsausschuss nur leicht geänderten fassung (18/1016, 18/1023, 18/1024, 18/1025) mit den stimmen von cdu/csu und spd gegen das votum der oppositionsfraktionen die linke und bündnis 90/die grünen. profitieren von der aufstockung sollen vor allem die familien. so bildet allein das el- terngeld, das um 470 millionen euro auf 5,37 milliarden euro erhöht wird, bereits zwei drittel des etats von familienministe- rin manuela schwesig (spd). eine weitere milliarde euro sind für kindergeld und kin- derzuschlag (514 millionen) sowie das im vergangenen jahr eingeführte betreuungs- geld (515 millionen) vorgesehen. schwesig zeigte sich zufrieden mit ihrem etat. die er- höhung des elterngeldes sei „eine gute bot- schaft“ für die familien. diese „hochwirk- same leistung“ werde ab 2015 durch die einführung des elterngeld plus ausgebaut. jörn wunderlich, familienpolitiker der linksfraktion, kritisierte hingegen die kür- zung der mittel für den kinderzuschlag um 33 millionen euro durch den haushalts- ausschuss. in zeiten steigender kinderar- mut würden die weichen falsch gestellt. die spd-haushaltspolitikerin ulrike gott- schalk wies diese kritik zurück. die kürzung sei nur deshalb zustande gekommen, weil die gelder im vergangenen jahr nicht abge- rufen worden seien. dies käme nun dem bundesfreiwilligendienst und dem unterfi- nanzierten fonds „heimerziehung in der ddr“ zu gute. der bundesfreiwilligen- dienst erhält mit 178 millionen rund elf mil- lionen euro mehr als 2013. und der heim- kinder-fonds wird dieses jahr mit 21 millio- nen euro ausgestattet statt mit lediglich 6,5 millionen, wie ursprünglich geplant. betreuungsgeld die familienpolitische sprecherin der grünen, katja dörner, er- neuerte in der aussprache die kritik ihrer fraktion am betreuungsgeld. dies sei ledig- lich dazu geeignet, um kinder von der früh- kindlichen bildung in kitas fernzuhalten und das risiko von kinderarmut noch zu er- höhen. für den csu-haushaltspolitiker alois rainer hingegen ist das betreuungs- geld bereits jetzt ein erfolg und garantiere die wahlfreiheit der eltern zwischen kita- betreuung oder nicht. im ersten quartal des jahres sei es bereits für 146.000 kinder be- antragt worden. aw ❚ eine milliarde mehr familie zwei drittel des etats fließen in das elterngeld