gefühlte bedrohung nomos nomos nomos nomos bestellen sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37. bestellen sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37. bestellen sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37. bestellen sie jetzt telefonisch unter 07221/2104-37. portofreie buch-bestellungen unter www.nomos-shop.de portofreie buch-bestellungen unter www.nomos-shop.de portofreie buch-bestellungen unter www.nomos-shop.de portofreie buch-bestellungen unter www.nomos-shop.de alle preise inkl. mehrwertsteuer alle preise inkl. mehrwertsteuer alle preise inkl. mehrwertsteuer alle preise inkl. mehrwertsteuer terrorismusfinanzierungsbekämpfung ist ein referenzgebiet für das sich terrorismusfinanzierungsbekämpfung ist ein referenzgebiet für das sich terrorismusfinanzierungsbekämpfung ist ein referenzgebiet für das sich terrorismusfinanzierungsbekämpfung ist ein referenzgebiet für das sich herausbildende globale recht. die beiträge dieses interdisziplinären sammel herausbildende globale recht. die 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bartholdy graduate school of law, bd. 2) bartholdy graduate school of law, bd. 2) bartholdy graduate school of law, bd. 2) www.nomos-shop.de/24048 www.nomos-shop.de/24048 www.nomos-shop.de/24048 www.nomos-shop.de/24048 globales recht und terrorismusfinanzierungsbekämpfung marion albers/lena groth (hrsg.) nomos schriften der albrecht mendelssohn bartholdy graduate school of law 2 i m mai scheint pegida zu den wur- zeln zurückzukehren: während es um den islam bei den „spaziergän- gen“ der gruppierung in den ver- gangenen monaten kaum noch zu gehen schien und stattdessen ge- gen asylbewerber im allgemeinen, die „linskversiffte“ politik und die „lügenpres- se“ im speziellen gewettert wurde, steht die bedrohung durch die religion bei den „pa- triotischen europäern gegen die islamisie- rung des abendlandes“ nun wieder höher im kurs. zur kundgebung am heutigen montag hat man geert wilders geladen. der niederländer ist vorsitzender der rech- spopulistischen „partei für die freiheit“ und erklärter islamkritiker. pegida wirbt auf einer facebook-seite für wilders besuch und zitiert aus einer seiner reden: „unsere deutliche botschaft an den islam ist: wir werden den islam besiegen.“ eine kundgebung mit bis zu 30.000 teil- nehmern hat das organisationsteam ange- kündigt. nachdem die zahl der demonstranten in den vergangenen wochen längst nicht mehr die werte der hochphase vom de- zember und januar erreicht hat, als bis zu 25.000 menschen gekommen waren, er- hofft man sich vom schulterschluss mit dem markigen wilders wieder neuen zu- lauf. und möglicherweise eine perspektive innerhalb einer starken europäischen rechten: denn ewig schweigend durch dresden zu spazieren, das reicht weder den protestierenden noch den organisatoren. man mag sich zwar nicht am politischen diskurs beteiligen, will aber doch wahrge- nommen werden. befürchtungen und mit dem schüren von angst vor dem islam funktioniert das immer noch am besten: zwar leben in sachsen nur rund 20.000 muslime, das sind rund 0,48 prozent der bevölkerung. zum vergleich: in ganz deutschland stel- len die rund vier millionen etwa fünf pro- zent der gesamtbevölkerung. doch dort, wo kaum jemand einen muslim persönlich kennt, ist die skepsis vor dem islam am größten. 57 prozent der ostdeutschen glauben nach ergebnissen des religions- monitors der bertelsmann-stiftung, dass is- lam und westliche welt nicht zu vereinba- ren sind, das sind acht prozent mehr als im westen. zwar ist deutschlandweit jeder zweite da- von überzeugt, der islam sei eine bedro- hung, aber nur in dresden gelingt es, eine große zahl von menschen auf die straße zu bekommen, die dort gegen die ver- meintlich drohende islamisierung protes- tieren. wer sich mit pegida-teilnehmern unter- hält, der bekommt viel zu hören über die befürchtung, es könne soweit kommen, dass die eigenen kinder auf der straße nicht mehr deutsch sprechen dürften. man erzählt von weihnachtsmärkten, die so nicht mehr heißen dürften und sankt-ma- tins-umzügen, die in sonne-mond-und- sterne-fest umbenannt werden müssten. all das gebe es zwar noch nicht in dres- den. doch die frage, die immer gestellt wird, lautet: „wollen sie, dass es bei uns auch so weit kommt wie in berlin oder bremen?“ wer jetzt nicht auf die straße ge- he, der müsse sich nicht wundern, wenn ir- gendwann die is-kämpfer auch in deutschland ihre massaker verüben wür- den. die bücher von thilo sarrazin, udo ulfkotte oder heinz buschkowsky zu fra- gen von integration und zur berichterstat- tung darüber in der presse gelten als quel- len, um zu belegen, dass der islam deutschland längst unterwandere. was für die meisten pegida-teilnehmer zu- mindest in dresden nur eine gefühlte be- drohung ist, wird für viele migranten in der stadt zu einer tatsächlichen. auf eine frage bei den „international friends“, ei- ner facebookgruppe für ausländer und deutsche, die in dresden leben und arbei- ten, ob die konkrete fremdenfeindlichkeit in der stadt zugenommen habe, melden sich viele, die berichten, sie seien be- schimpft und angepöbelt wurden. tür- kischstämmige ladenbesitzer erzählen von frauen, denen das kopftuch weggerissen worden sei und die nun lieber nur noch mit mütze auf die straße gingen. man sei für „die erhaltung und den schutz unserer christlich-jüdisch geprägten abendlandkultur“, heißt es in der offiziel- len pegida-verlautbarung zu den zielen des bündnisses. dezidierte islamkritik findet sich in den 19 thesen nicht, nur die erklä- rung, man sei gegen „parallelgesellschaf- ten/parallelgerichte in unserer mitte, wie sharia-gerichte, sharia-polizei, friedens- richter “. abendland doch was ist das eigentlich, diese christlich-jüdisch geprägte abend- landkultur? in sachsen ist überhaupt nur jeder vierte konfessionell gebunden, die große mehrheit hat weder mit der christli- chen religion noch der katholischen oder evangelischen kirche überhaupt berüh- rungspunkte. als pegida kurz vor weih- nachten zum gemeinsamen singen lud, wurden vorsichtshalber noten und texte des heimischen liedguts verteilt; auf die textsicherheit der demonstranten mochte man sich nicht verlassen. wir gegen das fremde: so lässt sich die frontstellung bei pegdia gegen den islam wohl zusammenfassen. der islam ist für die meisten der teilnehmer eine chiffre für all das bedrohliche in der welt. vorurteile, fehlentwicklungen, die es ja tatsächlich gibt, und eine nachrichtenlage, die, wenn es um den islam geht, vor allem über schreckliche greuel von terroristen berich- tet, bilden eine gemengelage, die nach in- nen identitätsstiftend und nach außen aus- grenzend wirkt. doch auch wenn pegida als dresdner phä- nomen in deutschland eine ausnahmeer- scheinung ist: das bündnis befindet sich in bester gesellschaft. auch die neuen rech- ten parteien und bündnisse europas, deren abgesandte man gern als redner in die sächsische hauptstadt lädt, konzentrieren sich in ihrer ablehnung nicht mehr auf an- dere nationalitäten, sondern auf den is- lam. den bekämpfen zu wollen ist der ge- meinsame markenkern von rechtspopulis- ten, die sonst nicht viel eint. das christli- che europa, auf das pegida und co sich be- rufen, existiert vor allem über die feststel- lung, was und für wen es eben nicht ist. missverständnisse bei der einschätzung der bedrohungslage kommt es dann gelegent- lich zu interessanten missverständnissen. auf facebook erregte sich vor einigen wo- chen ein pegida-anhänger über das weithin sichtbare minarett in dresden; daran könne man ja sehen, wie weit es mit dem islami- schen einfluss schon sei. ortskundige beru- higten den mann: es handele sich nur um den getarnten schornstein einer ehemaligen zigarettenfabrik. susanne kailitz t die autorin ist freie journalistin in dresden. teilnehmer einer pegida-demo im januar in dresden © picture-alliance/zb gefühlte bedrohung pegida die demonstranten warnen vor einer »islamisierung«, haben mit der religion im alltag aber kaum berührungspunkte weltreligion unter verdacht medien terror bestimmt die berichterstattung über den islam das kopftuch ist ein seltsames kleidungs- stück. seit menschengedenken schützt es vor wüstensand, weiblichem selbstver- trauen oder frisurverwehungen. gangmit- glieder und trümmerfrauen, bäuerinnen und hipster, heimchen am herd, hard- rocker und ja, auch eine menge muslima diesseits wie jenseits strenggläubiger kul- turkreise – sie alle tragen das mal blumi- ge, mal schlichte, meist luftige, seltener blickdichte stück stoff. kopftücher sind global verbreitete kleidungsstücke, jahr- tausende schon in mode, überall. und doch ist der mediengesellschaft merk- würdig wichtig, wer genau es trägt, wann, wo und vor allem: warum. zum bei- spiel im unterricht. dort verbieten es einige bundesländer per gesetz. noch. im januar revidierte das bundesverfassungsge- richt sein urteil von 2003 und erklärte, das tragen des kopftuchs dürfe nur untersagt werden, wenn „konkrete gefahr“ für schulfrieden oder staatliche neutralität ausgehe (siehe seite 2). das kann man richtig oder falsch fin- den, diskriminierend oder emanzipie- rend. was aber insbesondere in der deut- schen medienlandschaft offenbar schwer fällt, ist, darüber vorurteilsfrei diskutieren. besonders boulevardblätter verwenden nicht erst seit thilo sarrazins bestseller „deutschland schafft sich ab“ begriffe wie „kopftuch-mädchen“, die erst zwangsver- heiratet und zu „kopftuch-frauen“ gereift dem islamischen staat nachreisen wür- den. dass eben diese blätter eine derart traditionell bedeckte sorbin oder mo- disch dekorierte blankeneserin je ähnlich tituliert hätten, ist nicht überliefert. unter verdacht wer wann wo aus wel- chen gründen kopftuch trägt, wird medi- al häufig weniger zunächst einmal als eine frage innerer einstellung (also etwa auch des glaubens) diskutiert, sondern im zeichen von abwehrreflexen und ver- dächtigungen. spätestens seit den terroranschlägen des 9. september 2001 werden begriffe migration, islam und terror oft auf einen reduziert: islamis- mus. 2014 habe der „isla- mische staat“ (is) das bild von muslimen und ihrer religion in der deutschen medienlandschaft auf den tiefpunkt gebracht, so for- muliert das der schweizer auswertungs- dienst media tenor, der rund 270.000 be- richte in 19 deutschen tv-, radio- und printmedien durchforstet hat. terror, krie- ge und internationale konflikte seien seit jahren die prägenden themen der be- richterstattung über den islam. auch durch die is-propaganda übersteige die menge der berichte über den islam im jahr 2014 bei weitem jene über die beiden christlichen kirchen zusammengenom- men. trotz einer „vielzahl verschiedenartiger lebensrealitäten“, klagt die erlanger me- dienpädagogin sabine schiffer, nähmen deutsche medien 1,2 milliarden muslime „als homogene masse“ wahr, die „bedroh- lich oder zumindest rückständig er- scheint“. so erklärt sich jene mischung diffuser ängste, verbrämter vorurteile und offener ressentiments, die den diskurs allzu oft prägt. seit der „islamische staat“ zur grausigen pr-show bittet, wetteifern talkshows mit titeln wie „mord im na- men allahs“ (maybrit illner) um die knal- ligste headline. frank plasbergs frage, „vor welchem islam müssen wir angst ha- ben?“, beantwortet anne will mit „allahs krieger im westen“, was dem magazin „cicero“ nicht weit genug ging, als es insi- nuierte: „ist der islam böse?“. und das magazin „focus“ illustrier- te „acht unbequeme wahr- heiten über die muslimi- sche religion“ mit musel- frauen im niqab und mu- selmännern mit bart. im rennen zwischen alten und neuen medien senkt ein nuancierter tonfall die siegchancen. es geht um aufmerksamkeit, möglichst plakativ und stereotyp ver- mittelt. wird über migrati- on, gar arabischer berich- tet, so kommentierte deniz baspinar die sarrazin-debatte, „sehen wir die ewig gleiche rückenansicht einer gruppe von frauen mit kopftuch und bo- denlangen mänteln“, deren glaubensbrü- der korane oder kalaschnikows halten. die zeit-autorin sieht hier ein „mediales perpetuum mobile“ am werk: wer sol- cherart klischees journalistisch transpor- tiere, verstärke zugleich die nachfrage nach ihnen, die redaktionen dann wie- derum im journalistischen ringen um klicks und käufe bedienen zu müssen glaubten. resultat dieses agenda-settings ist aus sicht des medienforschers kai ha- fez ein „virtueller islam“, dessen gläubige kaum noch als kulturelle, soziale, ökono- mische, sondern rein religiöse wesen wahrgenommen werden. die beschreibung des alltags von millionen muslimen hierzulande und die frage, wie sich das miteinander in einer einwanderge- sellschaft gestalten lässt, treten hinter pla- kativen schlagzeilen zurück. die „bild“-zeitung etwa zi- tierte kurz vor weihnachten vergangenen jahres den grünen-abgeordneten omid nouripour mit den vorschlag eines muslimi- schen liedes im adventsgot- tesdienst – was dieser nach eigener darstellung so gar nicht gefordert hatte: „der vorschlag, wie er da steht, ist von der bild-zeitung ei- nem politiker muslimischen glaubens in den mund ge- legt“, schrieb nouripour dazu auf seiner „facebook“-seite. falls es sich so abgespielt haben sollte, könnte man das medienwis- senschaftlich als „framing“ („einrahmen“) bezeichnen, die einordnung objektiver sachverhalte in subjektive deutungen. doch auch politiker christlicher parteien können falsch eingerahmt werden. als niedersachsens sozialministerin 2010 für das kopftuchverbot warb, allerdings da- rauf hinwies, dass dann auch kruzifixe in schulen nichts zu suchen hätten, hätten die sätze der cdu-politikerin nur ein lau- es lüftchen erzeugt. erst das „wer“ mach- te daraus medial einen orkan: sie heißt aygül özkan. jan freitag t der autor ist freier journalist mit dem schwerpunkt medien. laut media tenor gab es 2014 mehr be- richte über den islam als über die christlichen kirchen. das parlament - nr. 16 -17 - 13. april 2015 welt des islams 15 spott wider gott karikaturenstreit beim lachen über religion hört für einen fundamental interpretierten islam der spaß auf humor ist, wenn man trotzdem lacht? von we- gen! beim lachen, so scheint es zumindest im fundamental interpretierten islam, hört der spaß auf. die afghanischen taliban wollen es am liebsten ganz aus ihrem gottesstaat verban- nen so wie der „islamische staat“ aus seinem „kalifat“. und das sind nur die radikalen aus- wüchse religiöser spaßallergie. man findet sie ja auch in umberto ecos „name der rose“, wo der tieffromme priester jorge das lachen für so läs- terlich hält, dass er dafür todsünden bis zum mord begeht. doch es bedarf keiner reise ins mittelalter, um heiterer blasphemie auf die spur zu kommen. da reicht ein blick in die gegen- wart. anfang januar stürmten zwei bewaffnete män- ner die pariser redaktion der satire-zeitschrift „charlie hebdo“, töteten elf mitarbeiter und auf der flucht einen polizisten. anlass für die attentäter war eine serie missliebiger karikatu- ren, die das magazin veröffentlicht hatte. ein gezeichneter mohammed drohte etwa 2011 vom titelblatt „100 peitschenhiebe, wenn du nicht vor lachen stirbst“ - mit solchen karikatu- ren stellt die redaktion auch das - unter theo- logen durchaus umstrittene - islamische bilder- verbot auf die probe. damals folgte ein brandanschlag auf „charlie hebdo“ - ohne opfer. zwei junge franzosen arabischen ursprungs aber nahmen anfang 2015 das sonderheft „charia hebdo“ zum an- lass ihres angriffs, der nach lesart der meisten europäer kein medium zum ziel hatte, sondern der westlichen gesellschaftsform im ganzen. der anschlag gelte der meinungs- wie presse- freiheit oder einfach auch der freiheit, sich da- rüber zu amüsieren, was man eben amüsant findet. lachen folgt allenfalls vor der pointe dem ver- stand; danach ist es die unwillkürliche kontrak- tion diverser muskeln. diesen impuls zu unter- drücken, käme dem verbot des kniesehnenre- flexes gleich. ob kalauer oder karikatur: verun- glimpfungen herrschender verhältnisse finden sich bereits auf altägyptischen papyri oder anti- ken vasen und haben sich auch in tyranneien wie der nationalsozialistischen nie unterkriegen lassen. das millionenfach kopierte „je suis charlie“ wurde zwar recht schnell zum pr-logo, das sich auf transparenten, tassen, t-shirts ebenso ver- kaufte wie es der fremdenfeindliche „front na- tional“ oder die pegida-bewegung in deutsch- land für sich reklamierte, deren anhänger me- dien in anderen zusammenhängen sonst als „lügenpresse“ titulieren . ob wirklich jeder witz über eine religion oder ihre anhänger lustig ist – darüber besteht dis- sens. das satire-magazin „titanic“ machte 1995 ein kruzifix samt „balkensepp“ zum klopapier- halter und erntete dafür zwar eine anzeige der katholischen kirche, ansonsten aber eher kopf- schütteln als konsequenzen. anders erging es zehn jahre später der dänischen tageszeitung „jyllands posten“. die zwölf mohammed-kari- katuren der zeitung sorgten in der islamischen welt für einen aufruhr mit mehr als hundert toten. es folgten boykotte dänischer waren. der zeichner kurt westergaard wurde unter polizei- schutz gestellt. 2006 rief hingegen die iranische tageszeitung hamshahri zu einem wettbewerb auf, bei dem die zwölf „besten“ holocaust-kari- katuren prämiert werden sollten. ob taliban und is darüber lachen können, ist nicht be- kannt. jan freitag t weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper anzeige protest in pakistan gegen die mohammed-karikaturen im jahre 2006 © picture-alliance/dpa seit der is zur grausigen pr- show bittet, wetteifern talk-shows um die knalligste überschrift.