"ein deutscher islam" 2 menschen und meinungen das parlament - nr. 3-4 - 18. januar 2016 herausgeber deutscher bundestag platz der republik 1, 11011 berlin mit der ständigen beilage aus politik und zeitgeschichte issn 0479-611 x (verantwortlich: bundeszentrale für politische bildung) anschrift der redaktion (außer beilage) platz der republik 1, 11011 berlin telefon (030)227-30515 telefax (030)227-36524 internet: http://www.das-parlament.de e-mail: redaktion.das-parlament@ bundestag.de chefredakteur jörg biallas (jbi) verantwortliche redakteure claudia heine (che) alexander heinrich (ahe), stellv. cvd michael klein (mik) claus peter kosfeld (pk) hans krump (kru), cvd hans-jürgen leersch (hle) johanna metz (joh) sören christian reimer (scr) helmut stoltenberg (sto) alexander weinlein (aw) fotos stephan roters redaktionsschluss 15. januar 2016 druck und layout frankfurter societäts-druckerei gmbh kurhessenstraße 4–6 64546 mörfelden-walldorf anzeigen-/vertriebsleitung frankfurter societäts-medien gmbh klaus hofmann (verantw.) frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main leserservice/abonnement frankfurter societäts-medien gmbh vertriebsabteilung das parlament frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main telefon (069)7501-4253 telefax (069)7501-4502 e-mail: parlament@fs-medien.de anzeigenverkauf frankfurter societäts-medien gmbh katrin kortmann frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main telefon (069)7501-4375 telefax (069)7501-4502 e-mail: katrin.kortmann@fs-medien.de anzeigenverwaltung, disposition frankfurter societäts-medien gmbh anzeigenabteilung frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main telefon (069)7501-4274 telefax (069)7501-4502 e-mail: anzeigenservice@fs-medien.de abonnement jahresabonnement 25,80 €; für schüler, studenten und auszubildende (nachweis erforderlich) 13,80 € (im ausland zuzüglich versandkosten) alle preise inkl. 7% mwst. kündigung jeweils dreiwochen vor ablauf des berechnungszeitraums. ein kostenloses probeabonnement für vier ausgaben kann bei unserer vertriebsabteilung angefordert werden. namentlich gekennzeichnete artikel stellen nicht unbedingt die meinung der redaktion dar. für unverlangte einsendungen wird keine haftung übernommen. nachdruck nur mit genehmigung der redaktion. für unterrichtszwecke können kopien in klassenstärke angefertigt werden. „das parlament“ ist mitglied der informationsgesellschaft zur feststellung der verbreitung von werbeträgern e.v. (ivw) für die herstellung derwochenzeitung „das parlament“ wird ausschließlich recycling-papier verwendet. gastkommentare ist köln ein wendepunkt? vertrauensverlust pro j a, das perverse gegrapsche mutmaßlich nord- afrikanischer und arabischer männer, die in gruppen über frauen hergefallen sind, mar- kiert einen wendepunkt der flüchtlingspolitik. die zeiten, in denen bürger an den bahnhöfen den flüchtlingen applaudiert haben, sind vorbei. das ereignis von köln war ein schock, ein rückschlag für die willkommenskultur. viele menschen ma- chen sich jetzt erst recht sorgen, dass deutschland mit der situation überfordert sein könnte. anders, als angela merkel beteuert. wenn die behörden es schon nicht schaffen, einen kriminellen exzess in den griff zu bekommen, wie soll es dann gelingen, über eine million flüchtlinge zu integrieren? in zeiten, in denen eine gesellschaft sich neu finden muss, sind solche zweifel extrem gefährlich. das vertrauen in merkels kurs ist seit köln noch stärker geschwunden. ihre richtige humanitäre haltung wirkt jetzt unbedarft, was die kritiker ih- rer politik weiter antreiben wird. vor allem in den eigenen reihen, in denen merkel bereits vorge- worfen wird, mit ihrer erfolglosen flüchtlingspoli- tik die regierungsstärke der union zu gefährden. in anderen europäischen ländern heißt es über- dies, köln zeige, warum man keine weiteren asyl- suchenden ins land lassen werde. das erhöht den druck auf die kanzlerin. die neue schärfe ihrer tonlage offenbart gleich- wohl, dass merkel den stimmungswechsel nicht ignoriert. außerdem hat die große koalition im eilverfahren gesetzesverschärfungen auf den weg gebracht, die eine schnellere abschiebung krimi- neller ausländer erleichtern sollen. ob die ände- rungen auch wirken werden, steht auf einem an- deren blatt. aber damit ist belegt, dass die wende schon eingeleitet worden ist – zu einer realitäts- näheren flüchtlingspolitik. hagen strauß »saarbrücker zeitung« © krohnfoto gefährliche töne contra s o verwerflich die übergriffe auf frauen in der silvesternacht in köln auch sind: sie zu einem wendepunkt der willkommenskultur gegenüber flüchtlingen hochzustilisieren, würde bedeuten, rechtspopulisten die deutungs- hoheit über diese ereignisse zu überlassen. das darf nicht geschehen. die debatte läuft falsch, wenn das fehlerhafte verhalten einiger krimineller migranten die forderungen nach obergrenzen im flüchtlingszuzug und schärferen asylgesetzen be- feuert. diese töne vergiften das gesellschaftliche klima und lenken von dem ab, was tatsächlich in den fokus gehört: wo war die polizei in der besag- ten nacht? und weshalb hat deutschland ein der- art veraltetes sexualstrafrecht, obwohl ein neues, wenn auch noch immer unzureichendes gesetz längst in der schublade liegt? doch diesen fragen nachzugehen, ist für deutsche politiker wesentlich unangenehmer, als pauschal die flüchtlingskeule zu schwingen. denn dann müssten sie sich dafür rechtfertigen, dass bei der polizei zu viel gespart wird und engpässe entste- hen. dann käme ans licht, dass das deutsche se- xualstrafrecht eklatante lücken aufweist, die lan- ge bekannt waren, deren schließung bisher aber versäumt wurde. ja, die ereignisse von köln müssen aufrütteln – je- doch nicht in erster linie, weil gewalt gegen frau- en von migranten ausgegangen ist. zudem haben die vorfälle in anderer hinsicht durchaus das po- tenzial, wendepunkt zu sein: etwa in der diskussi- on über die personelle ausstattung der polizei. oder in der debatte, wie unser rechtsstaat sexuel- le gewalt definiert und ahndet. das geschehene aber zu missbrauchen, um ein klima der angst ge- genüber flüchtlingen zu schüren, ist fahrlässig. mehr zum thema der woche auf den seiten 1 bis 3. kontakt: gastautor.das-parlament@bundestag.de franziska kückmann »neue osnabrücker zeitung« © noz frau deligöz, muss man sich nach den ereignissen der silvesternacht in köln mehr sorgen über das friedliche zu- sammenleben in deutschland machen? es ist zumindest achtsamkeit geboten. mit dem phänomen sexualisierter gewalt ge- gen frauen müssen wir uns schon seit ge- raumer zeit intensiv auseinandersetzen. ich wünschte mir, dass nicht erst solche schrecklichen taten wie in köln geschehen müssten, damit die gesellschaft aufwacht und das wahrnimmt. dass die täter mutmaßlich vor allem migranten aus dem nordafrikanischen, muslimischen raum waren, ist wasser auf die mühlen von pegida und co. da müssen wir über zwei phänomene re- den. es gibt eine importierte einstellung, die frauen ihre selbstständigkeit abspricht und sie in zwei lager einteilt: in die guten, madonnenhaften, die „engel“, die zu scho- nen sind, und den „westlich“ eingestellten, denen von solchen männern unterstellt wird, dass sie sozusagen freiwild sind. da- mit müssen wir uns ernsthaft auseinander- setzen. köln hat aber auch eine schleuse geöffnet und rechtsextremes gedankengut weiter hoffähig gemacht. dabei gehen jeg- liche hemmungen und tabus verloren, die es im umgang miteinander zu recht in dieser gesellschaft gibt. ich erlebe das ebenso wie meine kollegen in anderen fraktionen, aber auch ganz normale men- schen auf der straße. neulich sagte mir ein taxifahrer, der seit 40 jahren hier lebt, dass er sich plötzlich dafür rechtfertigen müsse, muslim zu sein. hier wird ein thema be- wusst instrumentalisiert. wie erleben sie als muslimische ab- geordnete das konkret? da gibt es zwei aspekte – einen politischen und einen persönlichen. ich fange mit dem politischen an. jeder muslim wird jetzt plötzlich unter pauschal- und gene- ralverdacht gesetzt. durch diese widerliche instrumentalisierung sind wir in einer pha- se, in der ich muslime in ihrer gesamtheit wegen etwas verteidigen muss, wofür sie gar nicht stehen. damit sind wir beschäf- tigt, statt uns um das eigentliche problem zu kümmern, die gewalt gegen frauen. und der persönliche aspekt? meine mitarbeiter bekommen sehr viele anrufe, bei denen sie einfach nur be- schimpft werden. auch ich selbst werde auf der straße angesprochen. ich bin ja nicht nur abgeordnete, sondern auch mutter, freundin, partnerin. und was gerade im internet so um sich schlägt, diese trolle und ihre beleidigungen, das schwappt im moment über in die reale welt. das hat nichts mehr mit politikverdrossenheit und den üblichen beschimpfung von politikern zu tun, sondern das ist eine gefahr, die quer durch die parteien alle abgeordneten betrifft. für mich ist es eine bestätigung, dass ich als überzeugte demokratin mein mandat verteidigen muss, weil die demo- kratie die beste staatsform ist, die wir ken- nen. gleichzeitig machen die drohungen das leben nicht leichter. was sagen sie als muslima denen, die sich nach köln in ihrer auffassung bestätigt fühlen, der islam sei mit westli- chen werten nicht vereinbar? es gibt keinerlei entschuldigung für ge- walt, keine kulturelle, keine religiöse, keine ethnische. für köln alle muslime pauschal zu verurteilen, ist aber so, als würden sie etwa wegen der rechtsradikalen ausschrei- tungen in leipzig vergangene woche ganz deutschland für rechtsradikal erklären. wir sollten aufhören mit gegenseitigen pau- schalen diffamierungen, sondern alle zu- sammenrücken und für eine gewaltfreie gesellschaft einstehen – egal, ob gegen männliches machogebaren oder gegen rechtsextremes gedankengut. ich persön- lich habe mehr angst vor diesen rechten gesinnungen als vor der machokultur. letzteres können und müssen wir verän- dern, das andere ist ein schleichendes gift in unserer gesellschaft. aber viele haben nach köln angst. ja, die ängste sind da und müssen ernst ge- nommen werden. jede frau kennt übrigens die situation, nachts auf der straße ängste zu verspüren. das ist aber auch ein auftrag an uns alle, sie zu überwinden – und zwar konstruktiv. denn sie rechtfertigen nicht eine geschlossene gesellschaft. durch eine schließung der grenzen werden wir all das nicht vermeiden. vermeiden können wir vorfälle wie in köln nur durch eine starke, demokratische zivilgesellschaft. das müs- sen wir alle gemeinsam anpacken. geschieht das? ich hoffe, dass es geschieht – wir haben da- zu auch keine alternative, sondern müssen darauf hinarbeiten. wir brauchen die mus- limischen verbände als bündnispartner, wir müssen hinein in die bildungseinrich- tungen, in die schulen, um allen men- schen, die hier leben, klar zu machen, dass wir uns mit unserer verfassung auf ein wertesystem geeinigt haben und da auch keine kompromisse eingehen. dabei setze ich auf die bürgergesellschaft und all die menschen, die jeden tag von neuem diese werte verteidigen. dazu gehört auch, dass wir mehr polizisten brauchen, auch mehr migranten bei der polizei. welche aufgabe kommt dabei den moslems in deutschland konkret zu? mein wunsch wäre, dass wir auf einen is- lam zusteuern, der deutsch ist. und dieses deutsch-muslimische leben kann nur auf der grundlage der deutschen verfassung und gesetze stattfinden – das heißt, es darf in keinerlei weise gewalt akzeptiert oder gar verherrlicht werden. und dazu kommt natürlich, das nicht nur selbst zu leben, sondern auch zu vermitteln: in der erzie- hung, bei religiösen gelegenheiten, in der gemeindearbeit. ich sehe durchaus, dass das auch geschieht, aber ich wünschte mir mehr anstrengungen dabei, einen fort- schrittlichen europäischen, deutschen is- lam zu etablieren – eine form des aufge- klärten islams. wir müssen das in die wis- senschaft, in die universitäten hineintra- gen, in den islamunterricht. solange wir keine verbandliche anerkennung der isla- mischen strukturen als religionsgemein- schaft haben, müssen wir als staat unter- stützend mitwirken, damit so etwas entste- hen kann. welche weiteren konsequenzen müs- sen wir ziehen? die koalition will das asyl- und das sexualstrafrecht verschär- fen. einverstanden? was ich absolut begrüße, ist die verschär- fung im sexualstrafrecht. nach heutigem stand fällt die strafe für sexuellen angriffe wie in köln sehr gering aus. diese ver- schärfung des sexualstrafrechts befürworte ich übrigens schon seit längerem, nicht erst seit köln. wir grüne haben deshalb bereits im sommer 2015 einen eigenen gesetzent- wurf zur verschärfung des sexualstrafrechts vorgelegt. alles andere hängt an so vielen anderen faktoren, dass es sich im moment nur noch um symbolik dreht. wir hatten erst zum beginn dieses jahres eine straf- rechtsverschärfung für ausländer. wenn sie für ein vergehen zu einer freiheitsstrafe über ein jahr verurteilt sind, kann man sie heute bereits nach geltendem recht ab- schieben. für prävention, schutz und er- mittlungsarbeit benötigt die polizei aber genügend ressourcen. da muss man jetzt konkret ansetzen. keine verschärfung des asylrechts? schauen wir noch einmal auf den fall köln. marokkaner erhalten beispielsweise in deutschland zu 95 prozent kein asyl. bis das ausgesprochen wird, dauert es aber zwei bis drei jahre. besser wäre es, wir hät- ten schnellere asylverfahren. hinzu kommt: in dieser zeit dürfen sie weder ar- beiten noch integrationskurse besuchen. das heißt, wir verdammen diese jungen männer zum nichtstun und wundern uns dann über kriminalität. wir sollten sie mindestens qualifizieren und ihnen per- spektiven für ein leben hier oder in ihrer heimat schaffen. das gespräch führten johanna metz und helmut stoltenberg. t ekin deligöz, 1971 in der türkei geboren, lebt seit 1979 in deutschland. in den bundestag ist die grünen- politikerin als eine der ersten muslima erstmals 1998 eingezogen. © bundestagsfraktion bündnis 90/die grünen »ein deutscher islam« ekin deligöz die grünen- abgeordnete über konsequenzen der übergriffe auf frauen in der silvesternacht und ihren wunsch an die muslime in deutschland weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper parlamentarisches profil der rumäniendeutsche: bernd fabritius b ernd fabritius ist empört über die gewaltexzesse jugendlicher migranten und flüchtlinge gegen frauen in köln: „in köln hat es ein versagen des staates in seiner wichtigsten aufgabe gegeben, nämlich sein gewaltmonopol zum schutz der bürger auszuüben.“ das dürfe es nicht erneut geben, sagt der csu-abgeordnete: sonst riskie- re man starke verwerfungen in der gesellschaft. deshalb steht er hinter den geplanten gesetzesverschärfungen der koalition gegen kriminelle ausländer. „es darf keine pauschalen beschuldigungen gegen eine ganze menschengruppe geben“,mahnt fabritius. „wir dürfen aber nicht dieau- gen davor verschließen, dass es in köln nicht um einzeltäter ging, son- dern straftaten aus einem anderen kulturellen verständnis und frauen- bild heraus verübt worden sind.“ gab es nicht zu viel naivität bei der deutschen willkommenskultur? man müsse differenzieren, sagt fabritius: „wir von der csu haben sehr früh auf die probleme hingewiesen, die sich ergeben können, wenn in kurzen zeiträumen sehr viele menschen aus regionen zu uns kommen,, in denen unser freiheitliches lebensgefühl unbekannt ist.“ den präsidenten des bundes dervertriebenen (bdv) empörenvergleiche zwischen dem flucht- geschehen heute und dervertreibung der deutschen nach 1945 und ent- sprechende schlüsse nach dem motto „wir schaffen das“. „nach dem zweitenweltkrieg kamen menschen gleicher sprache, religion und meist deutscher staatsangehörigkeit nach deutschland. heute kommen vielfach menschen aus fernen ländern zu uns, für die zum beispiel das rollenbild der frau ein ganz anderes ist.“ was sollte berlin jetzt tun? fabritius: „die kontrollen an den deutschen grenzen müssen deutlich verstärkt werden, damit kriminelle nicht ins land kommen.“ der csu-politiker ist für ein maßnahmenpaket unter an- derem mit schleierfahndung, „um entsprechende signale nach außen zu senden, dass deutschland kein unbegrenzt offenes land ist“: „wir müs- sen klarmachen, dass menschen bei uns willkommen sind, die sich aus konfliktsituationen in krisengebieten retten müssen. nicht willkommen ist hingegen, wer einen asylgrund nur vortäuscht, in wahrheit aber aus wirtschaftlichen gründen kommen will.“ die politik der offenen grenzen müsse beendet werden, sagt fabritius. die von der csu ins spiel gebrach- te obergrenze von 200.000 flüchtlingen im jahr sei als „soziologische zahl“ zu verstehen: „die entscheidende frage ist: wieviele menschen kann unsere gesellschaft in einer bestimmten zeit aufnehmen, ohne ihr wesen zu verändern?“,sagt der münchnerabgeordnete. bernd fabritius hält zwar die im september 2015 von kanzlerin angela merkel (cdu) verkündete entscheidung für richtig, wegen des chaos in ungarn die grenzen für flüchtlinge zu öffnen. bedauerlicherweise habe es aber danach keine signale der begrenzung aus berlin gegeben. was hält fabritius von vorschlägen wie von seinem parteifreund peter gau- weiler, die csu solle ihre minister aus der großen koalition abziehen, um sich von merkels flüchtlingspolitik zu distanzieren? „nichts“, sagt er. „das wäre eine flucht aus derverantwortung und wir würden uns unse- rer einflussmöglichkeiten in der regierung berauben.“ fabritius macht auch deutlich, dass die unionsfraktion der regierung „zeit geliehen hat“, damit die maßnahmen der eu und türkei zur bewältigung des flücht- lingsstroms wirken.es gehe nur noch umwochen,mahnt er . bernd fabritius wurde 1965 in rumänien als siebenbürger sachse – man hört es am harten deutsch mit dem rollenden „r“ – geboren und kam mit der familie 1984 nach deutschland. drei studien hat er absolviert, an der bayerischen beamtenfachhochschule, als politologe und als jurist. der an- walt sitzt seit 2013 im bundestag und arbeitet dort im außen- und men- schenrechtsausschuss sowie als vorsitzender des unterausschusses für auswärtige kultur- und bildungspolitik mit. bekannt ist er, seit er ende 2014 als nachfolger von erika steinbach (cdu) den bdv führt. sein her- zensanliegen ist, dass die von querelen erschütterte stiftung flucht, ver- treibung,versöhnung endlich in ruhige fahrwasser kommt und dieausstel- lung mit dem schwerpunkt der vertreibung der deutschen 2018 in berlin ihre arbeit starten kann. wird dieses anliegen nicht durch die globale flüchtlingskrise immer mehr ins hintertreffen geraten? fabritius: „nein. ich gehe davon aus, dass durch das weltweite fluchtgeschehen die bereit- schaft und empathie hierzulande steigen wird,sich auch mit dem schicksal der deutschenvertriebenen zu beschäftigen.“ motorradfahren ist das gro- ße hobby von fabritius, wenn ihm noch zeit übrig bleibt. hans krump t ..................................................................................................................................................... »die entscheidende frage ist: wieviele menschen kann unsere gesellschaft in einer bestimmten zeit aufnehmen, ohne ihr wesen zu verändern?« © dbt/achim melde © dbt/achim melde