"es ist ein wichtiges zeichen" 2 menschen und meinungen das parlament - nr. 40-42 - 04. oktober 2016 herausgeber deutscher bundestag platz der republik 1, 11011 berlin mit der ständigen beilage aus politik und zeitgeschichte issn 0479-611 x (verantwortlich: bundeszentrale für politische bildung) anschrift der redaktion (außer beilage) platz der republik 1, 11011 berlin telefon (030)227-30515 telefax (030)227-36524 internet: http://www.das-parlament.de e-mail: redaktion.das-parlament@ bundestag.de chefredakteur jörg biallas (jbi) verantwortliche redakteure claudia heine (che) alexander heinrich (ahe), stellv. cvd michael klein (mik) claus peter kosfeld (pk) hans krump (kru), cvd hans-jürgen leersch (hle) johanna metz (joh) sören christian reimer (scr) helmut stoltenberg (sto) alexander weinlein (aw) fotos stephan roters redaktionsschluss 30. september 2016 druck und layout frankfurter societäts-druckerei gmbh kurhessenstraße 4–6 64546 mörfelden-walldorf anzeigen-/vertriebsleitung frankfurter societäts-medien gmbh klaus hofmann (verantw.) frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main leserservice/abonnement frankfurter societäts-medien gmbh vertriebsabteilung das parlament frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main telefon (069)7501-4253 telefax (069)7501-4502 e-mail: parlament@fs-medien.de anzeigenverkauf, anzeigenverwaltung, disposition frankfurter societäts-medien gmbh anzeigenabteilung frankenallee 71–81 60327 frankfurt am main telefon (069)7501-4253 telefax (069)7501-4502 e-mail: anzeigenservice@fs-medien.de abonnement jahresabonnement 25,80 €; für schüler, studenten und auszubildende (nachweis erforderlich) 13,80 € (im ausland zuzüglich versandkosten) alle preise inkl. 7% mwst. kündigung jeweils dreiwochen vor ablauf des berechnungszeitraums. ein kostenloses probeabonnement für vier ausgaben kann bei unserer vertriebsabteilung angefordert werden. namentlich gekennzeichnete artikel stellen nicht unbedingt die meinung der redaktion dar. für unverlangte einsendungen wird keine haftung übernommen. nachdruck nur mit genehmigung der redaktion. für unterrichtszwecke können kopien in klassenstärke angefertigt werden. „das parlament“ ist mitglied der informationsgesellschaft zur feststellung der verbreitung von werbeträgern e.v. (ivw) für die herstellung derwochenzeitung „das parlament“ wird ausschließlich recycling-papier verwendet. verstellter blick contra d ie bilanz mehr als 25 jahre nach der deutschen einheit ist ernüchternd. sie habe derzeit nicht viel positives zu berichten, sagte iris gleicke, die ostbeauftragte der bundesregierung, bei der vor- stellung des jahresberichts zum stand der einheit. ökonomisch hinkt der osten weiter hinterher; der rechtsextremismus gefährdet die gesellschaftliche wie wirtschaftliche entwicklung der neuen länder. der bericht soll auskunft geben über die ver- gleichbarkeit von lebens- und entwicklungschan- cen in ost und west, aber im mittelpunkt stehen die längst nicht mehr „neuen bundesländer“. es ist zeit, die perspektive zu erweitern. der pure vergleich ost gegen west verstellt den blick aufs ganze, führt zu pauschalurteilen und generalver- dacht: ost gleich rassist und west gleich demo- krat, ost gleich abgehängt, west gleich leistungs- stark. die realität ist viel differenzierter. auch im westen liegt vieles im argen. so wie es im osten verarmte wie prosperierende gegenden gibt, so finden sich auch im westen marode infrastruktu- ren, abgehängte stadtviertel und boom-regionen. wer den fokus nur auf ostdeutschland richtet, wird bedenkliches im westen zu spät erkennen. wir brauchen eine möglichst kleinräumige be- standsaufnahme der gesamten republik. egal ob in ost oder west, wirtschaftlich und sozial ver- nachlässigte regionen sind ein nährboden für rechtsextremismus. menschen werden nicht zu rassisten, weil sie ossis sind, und wessis sind nicht immun. überall, wo hohe arbeitslosenquoten und verödende städte zu perspektivlosigkeit füh- ren, kann rechte agitation auf fruchtbaren boden treffen. wir brauchen eine schonungslose offen- heit nicht nur über die lage in ostdeutschland. mehr zum thema der woche auf den seiten 1 bis 3. kontakt: gastautor.das-parlament@bundestag.de gerd depenbrock, freier journalist © privat gastkommentare brauchen wir den einheitsbericht noch so? saubere grundlage pro v iele westdeutsche meinen ja, das thema deutsche einheit habe sich längst erle- digt. die einheit sei doch längst da. nach 25 jahren müsse es endlich mal gut sein mit diesem ost-west-ding, sagte kürzlich eine frau aus der verwandtschaft zu mir. das stimmt ei- gentlich, hat nur leider mit der realität nichts zu tun. darum muss es auch den bericht zur deut- schen einheit weiter geben. wahr ist: ostdeutschland hat in den ersten jahren nach dem mauerfall, was infrastruktur und pro- duktivität anbelangt, tüchtig aufgeholt. jeder kann das sehen. manche landschaften blühen wirklich. und wer mal im schönen erfurt war, der möchte gar nicht wieder weg. wahr ist aber auch, dass die wirtschaftliche angleichung seit langem stagniert, dass die einkommen im osten ebenso deutlich geringer sind als im westen wie die ver- mögen. stattdessen ist die arbeitslosigkeit doppelt so hoch. es gibt wenig industrie, dafür viel prekäre beschäftigung. und weil die menschen vielerorts eine besserung weder erkennen noch erhoffen, wandern sie weiter ab. die differenzen sind nicht allein bei wirtschafts- und sozialdaten unbestreit- bar. sie wirken sich überdies politisch aus. der rechtspopulismus erstarkt beängstigend. die ge- sellschaftliche polarisierung ist enorm. über all das muss selbstverständlich geredet wer- den. und dies geschieht am besten auf einer sau- beren grundlage, wie sie der bericht zur deut- schen einheit bietet. noch besser wäre es freilich, wenn an der bundestags-debatte über den bericht nicht stets nahezu ausschließlich ostdeutsche par- lamentarier teilnähmen, sondern es westdeutsche gleichermaßen täten. dass die einheit uns alle an- geht – diese erkenntnis sollte den deutschen selbstverständlich sein. markus decker, dumont-hauptstadt- redaktion © kölner stadtanzeiger frau lazar, der regierungsbericht zur deutschen einheit konzentriert sich ganz auf ostdeutschland. ist es nach 26 jahren einheit nicht an der zeit, das ganze land in den blick zu nehmen? das hat sich historisch nach 1990 ergeben. man kann darüber nachdenken, das in der nächsten legislaturperiode anders zu ma- chen. aber in diesen jahresberichten zeigt sich auch, dass ostdeutschland in be- stimmten themenfeldern nach wie vor nachholbedarf im vergleich zu westdeut- schen entwicklungen hat. darauf hinzu- weisen, ist eine legitime aufgabe. auch sind diese berichte immer erstklassige da- tenquellen für die entwicklung der vergan- genen jahre. daher ist so ein bericht zum jetzigen zeitpunkt durchaus berechtigt. was sagen sie zu klagen westdeut- scher bürgermeister, dass ihre infrastruk- tur in den vergangenen jahren zuguns- ten des ostens vernachlässigt wurde? blickt man zurück bis anfang der 1990er jahre, war es auch für jede westdeutsche region nachvollziehbar, dass man insbe- sondere in die ostdeutsche infrastruktur massiv investieren musste, um die lebens- bedingungen vergleichbar machen zu kön- nen. jetzt sagen einige west-regionen, in manchen ostdeutschen gebieten laufe ja alles super. aber die speziell für den osten vorgesehenen finanzmittel sind bis 2019 begrenzt, und es ist absehbar, dass man da- nach nicht nach himmelsrichtungen schaut, sondern gezielt strukturschwache gegenden in ost und west unterstützt. nach wie vor liegt die wirtschafts- kraft je einwohner im osten knapp 28 prozent unter dem westniveau. die kleinteilige wirtschaftsstruktur und das fehlen von konzernzentralen dienen oft zur erklärung. was also tun? gewachsene wirtschaftsstrukturen lassen sich nicht einfach transferieren. nicht nur die firmenzentralen sind im westen ge- blieben, auch forschungs- und entwick- lungsabteilungen. es gibt aber im osten durchaus auch kleine traditionsfirmen, die versuchen, mit innovativen produkten marktlücken zu finden. nötig ist, die be- dingungen für unternehmen und arbeits- kräfte in ostdeutschland weiter zu verbes- sern. die unternehmen müssen auch ar- beitskräfte finden und halten können. da- bei ist der mindestlohn von vorteil. die menschen müssen gerne in einer region bleiben und da ihr finanzielles auskom- men finden. 22 prozent der beschäftigungsver- hältnisse im osten profitieren vom min- destlohn, für den im westen nur knapp neun prozent arbeiten. die befürchtungen, dass gerade in ost- deutschland durch den mindestlohn viele arbeitsplätze verloren gehen, haben sich nicht bestätigt. die menschen haben nun mehr geld in der tasche. deshalb ist es insbesondere für ostdeutschland gut, dass wir den mindestlohn endlich haben. zugleich wird im osten eine ver- schärfte altersarmut befürchtet wegen der oft jahrelang unterbrochenen er- werbsbiografien nach der wende. das ist ein großes problem. waren bislang aufgrund der typischen ddr-erwerbsleben die renten für männer und frauen insge- samt nicht so dramatisch niedriger als im westen, kommen jetzt die menschen mit den unterbrochenen erwerbsbiografien ins rentenalter. um einer verfestigten altersar- mut entgegenzusteuern, schlagen wir grü- ne eine garantie-rente vor, damit man nicht auf grundsicherung im alter ange- wiesen ist, obwohl man dem arbeitsmarkt viele jahre zur verfügung gestanden hat. der jahresbericht warnt auch vor den folgen von fremdenfeindlichkeit für die wirtschaft und den gesellschaftlichen frieden in osten.... gerade dieser bericht zu 2015 bietet leider genügend anhaltspunkte, dass die bedro- hung durch den rechtsextremismus in ost- deutschland eine besondere herausforde- rung darstellt. das heißt nicht, dass west- deutschland da keine probleme hat, aber der bericht zeigt, dass es bezogen auf die einwohnerzahl in den vergangenen jahren eine besondere häufung gab und beson- ders 2015 die zahl flüchtlingsfeindlicher übergriffe dramatisch in die höhe ge- schnellt ist. und angesichts der ganzen entwicklung von pegida und co. ist es nicht verwunderlich, dass nicht nur der tourismus in dresden einen dämpfer er- halten hat, sondern auch unternehmen und universitäre bereiche berichten, dass ausländische arbeitskräfte und studieren- de sagen, dann lieber nicht nach dresden zu kommen. eine strategie, um dem entge- genzuwirken, ist beispielsweise, regelmäßig mit auf die straße zu gehen und zu zeigen, dass pegida nicht die mehrheit der dresdner ist. das ist dort in knapp zwei jahren leider unzureichend gewesen. nur gegendemonstrationen werden aber kaum reichen... natürlich nicht, aber es ist ein wichtiges zeichen. zum glück haben wir – das sage ich gerade als ostdeutsche – demonstrati- onsfreiheit in diesem land. als in leipzig anfang 2015 das erste mal legida demons- trierte, gab es mehr als 35.000 gegende- monstranten. das sind klare bekenntnisse, die auch außerhalb von sachsen und deutschland wahrgenommen werden. völ- lig klar ist, dass ein ganzes maßnahmen- bündel gegen rechtsextremismus erforder- lich ist, und der bericht sagt ja, dass es eine gesamtgesellschaftliche aufgabe ist. jeder muss sich bewusst sein, dass er für ein friedliches zusammenleben auch eine ver- antwortung hat, ob im persönlichen oder beruflichen rahmen. die bundesregierung verweist in dem bericht auch auf die chancen durch zu- wanderung in die strukturschwachen re- gionen ostdeutschlands. zu recht? natürlich kann zuwanderung für positive entwicklungen in von abwanderung be- drohten gegenden sorgen, aber es kommt auf die rahmenbedingungen an. ich halte wenig davon, geflüchtete nur deshalb in regionen anzusiedeln, weil es dort genü- gend wohnungen gibt. es muss immer auch unterstützungsstrukturen geben, und im ländlichen raum ist das nicht so ein automatismus wie im städtischen bereich, in dem es auch eine größere struktur der zivilgesellschaft gibt. die menschen, die zu uns kommen, sind eine bereicherung, doch brauchen sie voraussetzungen wie wohnraum, arbeit und integrationsmaß- nahmen. dafür gibt es positive beispiele auch in ostdeutschland, aber nach wie vor auch abschreckende berichte. die verant- wortlichen in den landkreisen dürfen nicht nur schauen, wie die unterbrin- gungsmöglichkeiten sind, sondern auch, welche unterstützung es dort gibt. zuwanderung als mittel, den bevöl- kerungsrückgang in strukturschwachen räumen abzufangen, sehen sie nicht? die diskussion hatten wir vergangenes jahr, als einige sagten, da sei ja genug platz, um die migranten dort hinzuschi- cken. ich meine: das sind menschen – die kann man nicht einfach irgendwo hinfah- ren, wo platz ist. wer integration möchte und will, dass sich die menschen bei uns heimisch fühlen, muss rücksicht auf die bedingungen vor ort nehmen. greift die scheinbare logik, rechtsex- tremismus mit schlechter wirtschaftslage in verbindung zu bringen, zu kurz? das greift zu kurz; es gibt da keinen auto- matismus. es ist ein anhaltspunkt, wo es schwierig werden könnte; deshalb ist es so wichtig, dass regionen sowohl wirtschaft- lich als auch zivilgesellschaftlich stabil bleiben. sorgen in schwierigen regionen staatliche einrichtungen und zivilgesell- schaft nicht mehr für zusammenhalt, überlassen wir denjenigen das feld, die ge- gen unsere demokratie arbeiten. wir ha- ben in den 1990er jahren die erfahrung gemacht, dass staatliche strukturen sich aus regionen zu sehr zurückgezogen ha- ben und dort dann rechte kreise ihr unwe- sen treiben konnten. daraus sollten wir ge- lernt haben. das gespräch führte helmut stoltenberg. t monika lazar (bündnis 90/die grüne) gehört dem bundestag seit 2004 an. die leipzigerin ist sprecherin ihrer fraktion für strategien gegen rechtsextremismus. © stefan kaminski »es ist ein wichtiges zeichen« monika lazar die grünen- sprecherin für strategien gegen rechtsextremismus über den bericht zur deutschen einheit und die notwendigkeit der zivilgesellschaft weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper parlamentarisches profil der musikwissenschaftler: thomas feist e in nachdrückliches „sie hören von uns“ bekam thomas feist in leipzig zu hören, als er bei einer vorladung dabei blieb: den wehrdienst verweigere er. das war im september 1989. danach hörte er nichts mehr. zwei monate später siegte die friedliche revolution in der ddr. es kam die deutsche einheit: auch ein gutes vierteljahrhundert danach, nach euphorie, ernüchterung und nach in- zwischen eingekehrtem realismus rät der heute 51 jahre alte cdu- bundestagsabgeordnete feist seinen mitbürgern in den neuen län- dern dazu, sich „immer bewusst zu bleiben, wo wir stünden, wenn es die deutsche einheit nicht gäbe“. mit erfrischender ironie spricht er von der „schönsten ddr, die es ja gab“ – damals, als er jung war. im vergleich dazu hätten die jungen leute heute alle chancen zur persönlichen und beruflichen entwick- lung. nicht zuletzt aus eigenem erleben fügt er hinzu: „das besonders schöne daran ist, dass es nicht darum geht, ob man sich zu einem sys- tem bekennt, sondern dass man seinen eigenen neigungen und bega- bungen folgen kann – unabhängig von einem bekenntnis zum staat.“ weil feist nicht in der fdj war, war ihm derweg zum abitur versperrt. er arbeitete bis 1993 als betriebshandwerker an der universität leip- zig, studierte dann musikwissenschaft, soziologie und theologie, pro- movierte über „musik und kultur“. 2009 und 2013 gewann er seinen leipzigerwahlkreis direkt für die cdu. er sitzt im bildungsausschuss. er erinnert an „abstruses“: „als wir 16, 17, 18 waren, haben wir uns überlegt, wie schön es ist, wenn wir rentner sein würden, weil wir dann überall hin reisen könnten.“ die einheit machte es dann mög- lich: „eine ganz tolle sache ist, dass den jungen menschen die welt offen steht.“ aber steht sachsen auch für die welt offen – für flücht- linge etwa? einerseits verweist er darauf: „vor 25 jahren haben die leute ein geschenk bekommen: die deutsche einheit und die richtige währung dazu.“ und jetzt, jetzt kämen „andere, bei denen man wo- möglich denkt, die wollen nun auch was haben“. die sorge vieler bür- ger: „vielleicht muss ich von dem, was ich geschenkt bekommen ha- be, etwas abgeben.“ nicht dass die mehrheit so denke, aber: „das sind diffuse ängste, mit denen populisten spielen.“ wobei sich das stichwortafd aufdrängt – was feist, was zunächst ver- blüffen mag, nicht ohne stolz auf die wendezeit zurückblicken lässt: eine „stärke der friedlichen revolution in leipzig“ sei es gewesen, bei der „diskussion, wie denn unsere gesellschaft in zukunft aussehen soll, niemanden von vornherein auszugrenzen“. das heiße für heute: „man darf jetzt nicht wie so ein oberpädagoge kommen und den leu- ten erzählen, wie der hase läuft.“ stattdessen müsse „man die ängste und befürchtungen aufnehmen, nicht den leuten nach dem mund re- den.“ denn: „solcher populismus hat mit politik nichts zu tun.“ vorher noch die frage: warum immer sachsen? bei rechtsextremisti- schen taten? spitz erwidert feist: „das mag zum einem damit zusam- menhängen, dass von denvorfällen imwesten zu wenig bekannt wird – statistisch gesehen gibt es dort wesentlich mehr vorfälle als in den neuen bundesländern.“ er habe „manchmal den eindruck, dass die medienerzählungen vom fernen osten und dem unbekannten land so attraktiv sind, dass man immer dieselbe geschichte erzählen will.“ und na klar: „man findet natürlich, je mehr man hinschaut, immer auch das, was man sucht.“ freilich sei auch „fakt, dass in sachsen im gegensatz zu anderen bundesländern ein großteil gerade der rechts- extremistischen straftaten aufgeklärt worden ist“. nun spricht der soeben vorgelegte bericht zum stand der deutschen einheit davon, dass der tourismus unter der rechten szene in sachsen leide. feist: „ich habe das in leipzig nicht erlebt.“ warum, fragt er, würden sonst immer mehr hotels gebaut. die leute seien weltoffen und hilfsbereit. bleibt das erstaunen, warum feist es „im prinzip gut“ findet, dass es die afd gibt. „es ist ausdruck einer starken demokratie, dass sich leu- te zu einer partei zusammenschließen können, dass diese in freien und geheimen wahlen auch gute ergebnisse einfahren kann.“ feist: „ob mir das gefällt, vor allem die inhalte, steht auf einem ganz anderen blatt.“ indes: „das ist ein zeichen unserer starken demokratie und da- mit ein teil des geschenks, das wir in ostdeutschland bekommen, teil- weise auch selbst erkämpft haben.“ franz ludwig averdunk t ..................................................................................................................................................... »wir müssen uns immer bewusst bleiben, wo wir stünden, wenn es die deutsche einheit nicht gäbe.« © dbt/achim melde