schlau, aber leer das parlament - nr. 34-36 - 21. august 2017 leben in der stadt 11 schlau, aber leer zahlreiche gelegenheiten für krumme geschäfte kriminalität in großstädten lebt es sich gefährlicher smart city das südkoreanische songdo rühmt sich, die intelligenteste stadt der welt zu sein. das asiatische utopia sieht sich als modell für die zukunft aussieht wie das südkoreanische songdo heute, wird ziemlich w enn die zukunft schon sie einsam. die eigene wohnung muss man kaum noch verlassen, denn gibt es ein problem, wird der hausmeister per videochat vom sofa aus kontaktiert. nachbarn trifft man nicht mehr an der haustür oder im flur, sondern in virtuellen foren. auch der gang zum arzt bleibt dem bewohner der zukunft erspart, denn beim hinunterdrü- cken der klinke misst ein sensor automa- tisch die vitaldaten und sendet sie an die praxis. auch im öffentlichen raum herrscht leere: die achtspurigen straßen sind wenig be- fahren, auf den gehwegen kaum men- schen. die hochhäuser schmiegen sich nicht wie in den anderen koreanischen großstädten dicht aneinander, sondern halten ungewöhnlich viel distanz. das liegt an den vielen grünflächen, aber auch an den brachen, die erst noch bebaut wer- den sollen. allein ist man trotzdem nie – schließlich überwachen hunderte kameras im öffentlichen raum und auch in den ei- genen vier wänden jeden schritt der be- wohner. die zukunft ist ruhig, grün, sau- ber – und ein bisschen langweilig. songdo rühmt sich selbst, die „stadt der zukunft“ und die „intelligenteste stadt der welt“ zu sein. seit der jahrtausendwende wurden vor den toren der hauptstadt se- oul und nur wenige kilometer vom inter- nationalen flughafen incheon entfernt dem gelben meer durch sandaufschüttung 600 hektar land abgerungen. bis 2020 soll hier für 35 milliarden dollar ein asiati- sches utopia entstehen, das 250.000 men- schen heimat bieten und die hauptstadt seoul entlasten soll, wo jeder fünfte süd- koreaner lebt. etwa 100.000 menschen wohnen schon jetzt in songdo, 60.000 ar- beiten dort. die planstadt ist teil einer freihandelszone, die mit ihrer günstigen lage zwischen china und japan, einer mo- dernen infrastruktur und steuervorteilen um investoren aus dem in- und ausland wirbt. ein terroranschlag in berlin, massenhafte sexuelle übergriffe auf der kölner dom- platte, professionelle taschendiebesban- den, die touristen ausnehmen, schwere ausschreitungen im rahmen des g20-gip- fels – das stadt-land-gefälle bei der krimi- nalität ist zuletzt stärker in den fokus ge- rückt. da tut sich etwas, zumindest in der wahrnehmung der menschen. die politi- schen reaktionen sind entsprechend. in der tat: in den städten geht es im grundsatz krimineller zu als auf dem land. vergangenes jahr holte sich berlin den unrühmlichen titel der „hauptstadt des verbrechens“: 16.161 erfasste straftaten pro 100.000 einwohner verzeichnete die polizeiliche kriminalstatistik (pks), leip- zig und hannover folgten auf den plätzen zwei und drei. thomas bliesener, direktor des kriminologischen forschungs-instituts niedersachsen, kennt die zahlen. „es gibt in allen westlichen ländern ein stadt- land-gefälle bei der kriminalität“, sagt er. dies habe unterschiedliche gründe. „die sozialstruktur ist anders. es gibt mehr jun- ge männer, dazu mehr geschäfte und nachts schlägereien. das heißt, es gibt eine ganz andere gelegenheitsstruktur.“ zu- gleich warnt bliesener vor panik. die pks weise in manchen bereichen steigerungen aus, in anderen aber rückgänge. man dürfe da nicht generalisieren. heinz schöch, emeritierter kriminologe an der ludwig-maximilians- universität münchen, hat das phänomen bereits vor jahren näher untersucht. er wusste, dass das risiko, in der stadt opfer einer straftat zu werden, drei mal größer ist als auf dem land. zugleich wusste er, dass die probleme in frankfurt größer sind als in münchen. überhaupt machte schöch ein nord- süd-gefälle aus. das zeigt auch die aktuel- le pks: in münchen verzeichnete die statis- tik im vergangenen jahr beispielsweise nur 7.909 verbrechen pro 100.000 einwohner, in augsburg waren es 7.988. deutlich we- niger als in berlin, frankfurt am main und hannover sowie auch in bremen und hamburg. die innenpolitische sprecherin der grü- nen-bundestagsfraktion, irene mihalic, be- tont allerdings, dass man noch ein biss- chen genauer hinschauen müsse. „je grö- ßer die gebiete, die miteinander verglichen werden, desto ungenauer und geringer ist die aussagekraft“, sagt sie. „es macht also keinen sinn, die kriminalitätsraten von hamburg und berlin, köln und frankfurt oder kleinkleckersdorf und hintertupfin- gen zu vergleichen, da die örtlichen bege- benheiten sowie art und schwere der regis- trierten straftaten höchst unterschiedlich sein können.“ kleinräumigere betrachtun- gen auf der ebene von stadtteilen, straßen- zügen oder sogar häuserblocks böten we- sentlich bessere einblicke in das örtliche kriminalitätsgeschehen, dessen ursachen und etwaige gegenstrategien. mihalic stellt jedenfalls fest, dass in den städten „mehr menschen in wirtschaftlich schwierigen verhältnissen“ leben. das habe folgen. schen (auch von außerhalb), mehr ge- schäfte, mehr vergnügungsviertel. zudem ist auf dem land die soziale kontrolle in- tensiver. straftäter werden eher identifiziert und angezeigt. dabei ist die kriminalität in den zentren der großstädte am gravie- rendsten, wie etwa am mittlerweile verrufe- nen berliner alexanderplatz, während sie an den rändern nachlässt. geändert haben sich die abwehrstrategien. im zuge der 1968er bewegung galt als all- gemeinplatz, dass kriminalität aus sozialer unterprivilegierung resultiert. darum wur- den strafen klein und resozialisierung groß geschrieben. der strafrechtler franz von liszt sagte schon vor 100 jahren: „so- zialpolitik ist die beste kriminalpolitik.“ die vorherrschende perspektive ist mittler- weile aber eine andere. favorisiert wird ei- ne null-toleranz-politik, wie sie einst in new york praktiziert wurde, gepaart mit höheren strafen und der nutzung neuer technischer möglichkeiten wie videoüber- wachung und deren erweiterung durch ge- sichtserkennung. seit anfang august wird ein solches system am berliner bahnhof südkreuz getestet. wirkten, video schreckt nicht ab kriminalitäts- forscher thomas bliesener warnt aller- dings vor überzogenen erwartungen. vi- deoüberwachung beispielsweise werde in der annahme gemacht, sie würde abschre- cken. das tue sie aber nicht. lediglich die ermittlungen würden erleichtert. „auch maßnahmen zur gesichtser- kennung werden nicht den durchbruch bringen. wenn die polizei vor ort ist, ist der täter längst wieder weg.“ und dass höhere strafen ab- schreckend sei ebenfalls nicht richtig. kör- perverletzungen ereigneten sich meist im affekt, so der kriminologe. ansonsten gin- gen „die meisten täter davon aus, dass sie ohnehin nicht erwischt wer- den“. „den kühl kalkulierenden täter“, weiß bliesener, „den gibt es kaum.“ während es gegen die ausweitung dieser technischen möglichkeiten beispielsweise bei linken und grünen teilweise grund- sätzliche datenschutzrechtliche bedenken gibt, halten cdu und csu sie für ein pro- bates mittel. überhaupt ist der innenpoliti- sche sprecher der cdu/csu-bundestags- fraktion, stephan mayer, der ansicht, dass kriminalität auch in großstädten keines- wegs gottgegeben sei. „die wahrscheinlich- keit, opfer einer straftat zu werden, ist in berlin drei mal größer als in münchen“, sagt er. „das ist kein zufall und hängt mit politischer zusam- men.“ neben der videoüberwachung spie- le die präsenz von polizisten vor ort eine wichtige rolle. „sie ist zur vermeidung von straftaten ein unverzichtbares signal – ge- nauso wie die unnachgiebige verfolgung.“ ermittlungen dürften nicht aus mangel an personal eingestellt werden, so mayer. für politisch beeinflussbar hält der csu- politiker auch kriminalität, die aus migra- tion resultiert. so hätten augsburg und nürnberg einen höheren migrantenanteil als die bundeshauptstadt. gleichwohl gehe integration „dort besser vonstatten“. schwerpunktsetzung in berlin wurden 2016 16.161 straf- taten pro 100.000 ein- wohner erfasst. weniger kontrolle generell gilt im sinne blieseners, dass die sozialen verhältnisse in den großstädten anders sind als in klein- städten und dörfern. es gibt mehr men- markus decker t der autor ist redakteur der dumont-hauptstadtredaktion. günstige wohnungen yeo-soo song ist vor acht jahren nach songdo gezogen. die 64 jahre alte frau wohnt in einem der vie- len apartmenthochhäuser für die mittel- schicht – nach eigener aussage sehr gern. „es ist so grün hier, so ruhig, und die luft ist viel besser als in seoul“, sagt die mutter zweier erwachsener töchter. außerdem sind die immobilienpreise deutlich niedri- ger. im vergleich zu gangnam, dem trend- bezirk der hauptstadt, kosten wohnungen hier 40 prozent weniger. jeden tag geht song zum walken in den „central park“, das grüne herz in der stadtmitte, nach new yorker vorbild ge- staltet. überhaupt standen für die planung der zentralen gebäude und freianlagen er- folgreiche vorbilder aus aller welt pate. durchzogen wird der park von mit meer- wasser gespeisten kanälen, die sich an den amsterdamer grachten orientieren. die ar- chitektur des konferenzzentrums „songdo conversia“ erinnert an die oper von syd- ney und der northeast asia trade tower, das höchste gebäude der stadt, an das one world trade center in manhattan. als song an diesem sonnigen vormittag zu ihrer täglichen walking-tour in den park aufbricht, wirkt er verwaist. nur ein paar ältere menschen machen gymnastik am ufer. das ist vielleicht auch die erstaun- lichste erkenntnis aus der zukunftsstadt: sie ist nicht von technikbegeisterten digita- len eingeborenen bewohnt, sondern bei rentnern beliebt, die ruhe und sicherheit schätzen. „wenn ich überfallen werde und lobt schreie, kommt sofort die polizei“, im südkoreanischen songdo wird die vision einer vernetzten stadt in beton gegossen. © picture-alliance/dpa song. möglich macht das eine technik, die intelligente kameras mit akustiksensoren paart und die ein signal gibt, sobald zum beispiel ein waffenschuss erkannt wird. songdo ist komplett vernetzt, die daten laufen in einer zentrale mit riesigem da- tenbildschirm zusammen. big data macht es möglich, dass die stra- ßenbeleuchtung nur anspringt, wenn auch wirklich fußgänger unterwegs sind und die ampelschaltungen sich nach dem ver- kehrsaufkommen richten. das für mehr komfort sorgen, vor allem aber res- sourcen schonen, da energie nur ver- braucht wird, wenn sie auch wirklich be- nötigt wird. auch in den wohnungen schalten sich unbenutzte geräte nach eini- ger zeit automatisch ab. jalousien bringen sich je nach lichtverhältnissen in die opti- male position, bei hitze werden die schei- ben der gebäude verdunkelt. die kehrseite ist das gefühl einer totalen überwachung. soll nicht unbeobachtet hye-jin ist am abend aus der hauptstadt nach songdo gekommen, um einen freund zu besu- chen. sie ist ende zwanzig und eine vertre- terin der generation, die ihr handy nie- mals aus der hand legt – noch nicht ein- mal beim gemeinsamen abendessen mit freunden. sie steht vor einem barbecue- restaurant und will sich nach dem essen eigentlich eine zigarette anstecken. doch dann entdeckt ihr freund die kamera. auf der straße zu rauchen ist in südkorea ver- boten, die bußgelder sind hoch. die bei- den setzen sich ins auto und fahren durch die gegend, auf der suche nach einem un- beobachteten platz. doch wo sie auch aus- steigen: überall sind kameras. ob hye-jin sich vorstellen kann, in songdo zu leben? sie schüttelt den kopf. es sei zwar sehr grün, aber auch ziemlich tot. „vielleicht später, mit kindern“, sagt sie. die kamera- überwachung stört sie trotz ihrer erfahrun- gen nicht so sehr. „es ist ja eigentlich gut, wenn keiner unsinn macht, weil er weiß, dass andere zuschauen“, sagt sie. neben älteren menschen haben vor allem junge familien songdo für sich entdeckt. das liegt an der frischen luft und ruhe, vor allem aber an dem guten ruf der schulen und universitäten, die sich dort niedergelassen haben. eine gute ausbil- dung spielt in südkorea eine extrem wich- tige rolle, nicht selten wählen eltern ih- ren wohnort nach den schulen in der umgebung aus. deshalb lockte die regie- rung auch gezielt internationale schulen und universitäten nach songdo, um die stadt für familien und studenten attraktiv zu machen. mit wem man auch spricht: faktoren wie immobilienpreise, ruhe und gute bildungschancen haben bei den ein- wohnern eine wichtigere rolle gespielt für die entscheidung, nach songdo zu zie- hen, als die technischen raffinessen im alltag. rentnerin song fällt auf die frage, was an ihrem alltag denn besonders smart sei, auch nicht sofort eine antwort ein: „dass ich viele dinge über das handy steuern kann“, sagt sie dann. „und dass überall ka- meras sind.“ die kameras in ihrer woh- nung habe sie allerdings irgendwann aus- schalten lassen, denn es sei ihr zu viel ge- worden. auch ihr licht schalte sie nicht via handy, sondern ganz konventionell am schalter an. „aber ich bin ja auch schon alt, für die jungen leute ist diese technik bestimmt toll“, glaubt sie. judith lembke t die autorin ist redakteurin der „frank- furter allgemeinen sonntagszeitung“. »nicht blindlings alles digitalisieren, was geht« stadtentwicklung für die digitale transformation in den städten braucht es veränderungsbereitschaft und ausreichend geld, sagt der stadtforscher peter jakubowski viele reden über die „smart city“, aber was ist eigentlich konkret damit ge- meint? unter „smart city“ verstehen wir die zielge- richtete anwendung und nutzung neuer digitaler technologien für eine nachhaltige und integrierte stadtentwicklung. es geht um eine an den aufgaben der stadtent- wicklung orientierte digitale transformati- on. wo sehen sie konkrete chancen für solche anwendungen? die gibt es zum beispiel im bereich der mobilität, etwa beim carsharing oder bei der verknüpfung von fahrradverkehr und öffentlichen nahverkehr. auch die elektro- mobilität wird sicherlich eine wichtige rol- le einnehmen. wir hoffen, dass so im ver- kehr neue, stadtverträgliche impulse gesetzt werden können. zudem sehen wir in deutschland viele möglichkeiten, beteili- gung und engagement im sinne von „bür- ger machen stadt“ über die neuen techno- logien voranzubringen. welche potenziale sehen sie in diesem bereich? menschen können sich – abseits des ano- nymen verhaltens im netz – beispielsweise über digitale nachbarschaftsnetzwerke aus- tauschen. das könnte ein gewinn für die identität der quartiere bringen. zudem las- sen sich positionen und ideen organisieren und an die stadtverwaltung herantragen. planungsprozesse könnten so effizienter und eingängiger gestaltet werden. ein ande- res beispiel sind anwendungen, über die bürger kaputte bushaltstellen, verschmut- zungen oder infrastrukturprobleme direkt melden können. allerdings sind wir natürlich nicht na- iv unterwegs. wir sehen, dass es zu flaschenhalspro- blemen käme, wenn sehr viele bürger die möglich- keit nutzten, sich aktiv digi- tal an ihre stadt zu wen- den. der außerhalb wie sieht es denn aus mit den deutschen städ- ten – sind die smart oder hinken sie hinterher? auch leuchttürme wie berlin, hamburg, mün- chen oder köln passiert viel. es gibt initiati- ven in zahlreichen kleinen und mittleren städten, wo die bürger und die verwaltung erkannt haben, dass kreative kräfte freige- setzt werden können. aus unserer sicht fehlt aber die verknüpfung mit einer um- fassenden strategie. kommunen sollten sich materielle stadtentwicklungsziele vor- »die charta gibt anhalts- punkte für die ersten schritte beim thema smart city.« geben und sich dann überlegen, wie man diese schritt für schritt durch komplemen- täre digitale lösungen ergänzt. diese auf- fassung wollen wir mit der „smart ci- ty“-charta auch in die kommunale szene tragen. worum geht es in der charta? die charta gibt anhalts- punkte für die ersten schrit- te beim thema „smart ci- ty“. wichtig ist, immer die chancen und risiken im blick zu haben und nicht blindlings alles zu digitali- sieren, was geht. für eine breite digitalisierung im kommunalen gefüge be- darf es zudem einer großen veränderungsbereitschaft innerhalb der behörden un- serer städte und gemein- den. die charta stellt auch klar, dass es für die digitale transformation eine vernünftige finanzierungsbasis in den städten und gemeinde geben muss. sie sprachen von risiken: eines davon ist die mangelnde augenhöhe zwischen industrie und kommunen. wie löst man das auf? das ist eine große asymmetrie. zum einen sind viele der angebotenen produkte nicht passfähig. es sind viele einzelprodukte, die – so sagen uns städte und gemeinden – zu insellösungen führten. für stadtvertreter ist es aber wichtig, dass lösungen langfristig funktionieren und kompatibel sind. zum anderen müssen sich die städte und ge- meinden in der breite überlegen, was für sie hilfreich ist, um so nachfragemacht zu generieren und eine gewisse augenhöhe in verhandlungen mit der wirtschaft zu ent- wickeln. wie sieht es im rahmen der digitali- sierung mit dem datenschutz aus? datenschutz und datenhoheit müssen ein wichtiges prinzip sein. die kommu- nen dürfen nicht den fehler machen, dass sie die datenhoheit, also die verfügungs- macht über die daten, verlieren, wenn sie sich mit einem partner aus der industrie zusammentun. bei „big data“ kommt dann auch eine kompetenzfrage hinzu. es wird gerade in kleinen und mittleren städten kaum eine verwaltung geben, die solche analysen ad-hoc selbst stemmen kann. das ist also eine sehr wichtige aus- handlungssache. wie kann man verhindern, dass uns hacker die vernetzte stadt abschal- ten? werden menschen in der smart-city in der zukunft glücklicher sein? wenn wir es schaffen, die allermeisten menschen über technik und kompetenz- aufbau mitzunehmen, glaube ich, dass vie- les einfacher, komfortabler und effizienter wird. es wird aber – stichwort: datenschutz – nicht alles einfacher werden. wenn die menschen es hinkriegen, in der stadt damit umzugehen und negative entwicklungen wie hacking-angriffe nicht überhand neh- men, könnten wir ein anderes miteinander haben. allerdings werden wir wohnungs- knappheit und preissteigerungen in den städten nicht durch smartphones, daten und vernetzung ausschalten können. die materiellen probleme in der stadt müssen wir gleichzeitig auch angehen. das gespräch führte sören christian reimer t peter jakubowski ist leiter des referats „digitale stadt, risikovorsorge und verkehr“ beim bundesinstitut für bau-, stadt- und raumforschung (bbsr). weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper l f r o d e s s ü d , s r e k a m e r u t c i p © peter jakubowski, bundesinstitut für bau-, stadt- und raumforschung (bbsr) das bereitet in der tat sorgen. es stellt sich im grundsatz die frage, ob die erträge, die man aus einer umfassenden digitalisie- rung und vernetzung zieht, tatsächlich in jedem fall die vulnerabilitäten und risi- ken aufwiegen. ich sehe momentan nicht, dass alle akteure in dem feld innovativ und ausreichend sicher zugleich arbeiten. bei jeder zum standard werdenden stadt- lösung sollte daher sicherheit nach stand der technik eingeplant werden – was aber auch ein kostenfaktor ist.