"das führt nicht zum ziel" herausgeber deutscher bundestag platz der republik 1, 11011 berlin mit der ständigen beilage aus politik und zeitgeschichte issn 0479-611 x (verantwortlich: bundeszentrale für politische bildung) anschrift der redaktion (außer beilage) platz der republik 1, 11011 berlin telefon (030)227-30515 telefax (030)227-36524 internet: http://www.das-parlament.de e-mail: redaktion.das-parlament@ bundestag.de chefredakteur jörg biallas (jbi) verantwortliche redakteure claudia heine (che) alexander heinrich (ahe), stellv. cvd claus peter kosfeld (pk) hans krump (kru), cvd hans-jürgen leersch (hle) johanna metz (joh) sören christian reimer (scr) helmut stoltenberg (sto) alexander weinlein (aw) fotos stephan roters redaktionsschluss 20. januar 2017 druck und layout frankfurter societäts-druckerei gmbh kurhessenstraße 4–6 64546 mörfelden-walldorf leserservice/abonnement frankfurter societäts-medien gmbh c/o intime media services gmbh postfach 1363 82034 deisenhofen telefon (089) 85853-832 telefax (089) 85853-62832 e-mail: fs-medien@ intime-media-services.de anzeigenverkauf, anzeigenverwaltung, disposition frankfurter societäts-medien gmbh c/o intime media services gmbh postfach 1363 82034 deisenhofen telefon (089) 85853-832 telefax (089) 85853-62832 e-mail: fs-medien-anzeigen@ intime-media-services.de abonnement jahresabonnement 25,80 €; für schüler, studenten und auszubildende (nachweis erforderlich) 13,80 € (im ausland zuzüglich versandkosten) alle preise inkl. 7% mwst. kündigung jeweils dreiwochen vor ablauf des berechnungszeitraums. ein kostenloses probeabonnement für vier ausgaben kann bei unserer vertriebsabteilung angefordert werden. namentlich gekennzeichnete artikel stellen nicht unbedingt die meinung der redaktion dar. für unverlangte einsendungen wird keine haftung übernommen. nachdruck nur mit genehmigung der redaktion. für unterrichtszwecke können kopien in klassenstärke angefertigt werden. „das parlament“ ist mitglied der informationsgesellschaft zur feststellung der verbreitung von werbeträgern e.v. (ivw) für die herstellung derwochenzeitung „das parlament“ wird ausschließlich recycling-papier verwendet. 2 menschen und meinungen das parlament - nr. 4 - 23. januar 2017 gastkommentare fussfessel für gefährder? in der schutzpflicht pro n ach dem berliner terroranschlag reicht es mit blick auf die überwachung der ge- fährder nicht aus, nur über die ausdeh- nung der abschiebehaft nachzudenken. schließlich gibt es zahlreiche als gefährder einge- stufte personen, die (auch) einen deutschen pass haben. hier weiterhin auf die bloße observation zu setzen, wäre angesichts der erfahrungen aus dem fall amri höchst fahrlässig. die gefährder nun einfach in präventivhaft zu nehmen, wie es auch bereits vorgeschlagen wur- de, kann allerdings nicht der weg eines rechts- staats sein. zwar regeln die polizeigesetze der länder, dass personen in gewahrsam genommen werden können, wenn dies unerlässlich ist, um ei- ne straftat zu verhindern. das erlaubt jedoch – zu recht – keine zeitlich unbegrenzte inhaftierung. der einsatz der elektronischen fußfessel ist ange- sichts dessen das rechtsstaatlich mildere mittel. dass dies der unschuldsvermutung widerspreche, ist dabei kein schlagkräftiges argument. zwar wird von der elektronischen fußfessel bisher nur bei verurteilten gewalt- und sexualstraftätern ge- brauch gemacht, die sich gerade nicht auf die un- schuldsvermutung berufen können. doch auch da- bei (wiederholungsgefahr!) dient das instrument präventiven zwecken. schließlich haben diese tä- ter ihre strafe abgesessen. genauso ist es bei islamistischen gefährden der präventive gedanke – die gefahrenabwehr -, der eine solche maßnahme rechtfertigt. angeordnet werden dürfte dies freilich nur nach richterlicher überprüfung des falles. ergibt diese, dass von der person eine gefahr ausgeht – etwa weil sie eine terrortat angekündigt hat, mittäter gesucht oder sich anschlagsmittel besorgt hat – ist der staat in der schutzpflicht für seine bevölkerung. peter kurz, »westdeutsche zeitung«, wuppertal © sergej lepke untaugliches mittel contra d ie fußfessel hat einen falschen na- men. sie ist keine fessel; sie fesselt nämlich nicht. sie ist in wahrheit ein elektronisches fußband zur aufent- haltsüberwachung. wer glaubt, dass es echte ge- fährder ungefährlich macht, irrt. es verhindert eine straftat so viel oder so wenig wie eine videoka- mera – wie sich in frankreich bei der ermordung eines priesters durch is-täter gezeigt hat. das ver- trauen in die antiterroristische kraft des fußban- des ist daher verwunderlich. es ist ein hilfsmittel bei der aufenthaltsüberwachung, mehr nicht. das elektronische fußband wurde vor 35 jahren in florida erfunden, um einen vom gericht angeord- neten hausarrest zu kontrollieren. so eine elektro- nische überwachung ist billiger als die haftzelle: ein haftplatz kostet 300.000 euro im jahr; die elektronische überwachung kostet nur ein paar tausend euro. das macht ihre attraktivität aus. nach geltendem recht ist sie eine art freiheits- strafe erstens im rahmen der führungsaufsicht bei entlassenden straftätern, zweitens kann sie die untersuchungshaft ersetzen, drittens an die stelle einer kurzen freiheitsstrafe treten, viertens eine bewährungsauflage sein. das trifft die problemlage bei gefährdern nicht. bei ihnen soll ja schon vorbeugend elektronisch überwacht werden – als alternative zum polizeili- chen unterbindungsgewahrsam; der kann, je nach bundesland, bis zu 14 tagen dauern. soll man die vorbeugehaft noch weiter ausdehnen, um dann das fußband vorbeugend länger einsetzen zu kön- nen? das wäre rechtsstaatlich problematisch und brächte, siehe absatz eins, wenig. bei wirklichen gefährdern hilft nur haft. ausreisepflichtige ge- fährder gehören in abschiebehaft. mehr zum thema der woche auf den seiten 1 bis 3. kontakt: gastautor.das-parlament@bundestag.de heribert prantl, »süddeutsche zeitung«, münchen © catherina hess frau mihalic, die grünen sind nicht gerade als vorreiter für innere sicherheit bekannt – dem thema, das die öffentli- che debatte derzeit noch mehr beherrscht als sonst. ein manko im wahljahr 2017? nein. diejenigen, die vorgeben, die vorrei- ter bei der inneren sicherheit zu sein, ha- ben ja auf dieser ebene völlig versagt. seit fast zwölf jahren hat die union die verant- wortung für die innenpolitik im bund und damit auch alle missstände sowohl bei der personaldecke als auch bei der ausstattung der sicherheitsbehörden des bundes zu verantworten. wer die arbeit der bundes- tagsfraktion der grünen kennt, weiß, dass wir das thema innere sicherheit sehr ernst nehmen und da auch gut aufgestellt sind. auch wenn es nicht zu unseren kernthe- men gehört, müssen wir uns dabei nicht verstecken, und wir ducken uns da auch nicht weg. wir haben schon im vergange- nen mai umfangreiche vorschläge für eine reform der sicherheitsbehörden gemacht und auch jetzt auf unserer fraktionsklau- sur ganz konkret aufgeschrieben, wie wir nach dem anschlag auf dem breitscheit- platz für mehr sicherheit sorgen wollen. dazu gehört, gefährder rund um die uhr zu überwachen. das wird nicht gera- de billig. das wird nicht billig, aber sicherheit ist nicht zum nulltarif zu haben. natürlich kann man nicht 550 islamistische gefähr- der, 130 rechtsextremistische und 136 linksextremistische rund um die uhr über- wachen. dafür brauchen sie bei einem ge- fährder rund 30 beamte; das wird nicht ge- hen. wir unterstützen aber alle maßnah- men in den sicherheitsbehörden, gefähr- der-bewertungen vorzunehmen, um zu priorisieren. das bundeskriminalamt ent- wickelt derzeit eine systematik, um die top-gefährder herauszufiltern. wenn wir dann eine handvoll solcher top-gefährder haben, muss es möglich sein, die tatsäch- lich rund um die uhr zu überwachen. es gibt jetzt viele vorschläge für schärfere sicherheitsmaßnahmen. kom- men bürgerrechtsbedenken da unter die räder? wir haben einen anderen zugang zum thema innere sicherheit, als es union und spd haben. wenn irgendwo etwas passiert ist, fragt bei der union, aber auch bei der spd selten jemand, wie das passieren konnte, sondern es wird immer gleich ge- sagt: jetzt brauchen wir ein schärferes ge- setz. da kommt dann alles, was in der mottenkiste gut aufgehoben war, plötzlich auf den tisch – ohne ansehen der fakten. für uns grüne steht dagegen der liberale rechtsstaat im vordergrund. das ist die ge- schäftsgrundlage, auf der wir agieren. und wir wollen effektive maßnahmen, mit de- nen wir die sicherheit erhöhen. bürger- rechte dürfen dabei nicht unter die räder kommen. das heißt für uns, bestehende rechtsgrundlagen auszuschöpfen – da scheint es einen mangel zu geben wie jetzt auch wieder im fall amri – und die sicher- heitsbehörden personell als auch materiell so gut auszustatten, dass sie ihre arbeit tun können. und wir wissen, dass es viele fak- toren gibt, die zu kriminalität oder zu an- schlägen führen. wir müssen also auf meh- reren baustellen aktiv werden. zu den vorschlägen, auf die sich jetzt der bundesinnenminister mit dem justiz- minister geeinigt hat, zählen erleichterte voraussetzungen für die abschiebehaft, ein neuer haftgrund für gefährder. das führt uns nicht zum ziel. das aufent- haltsrecht ist kein terrorabwehrrecht. son- dern regelt den aufenthalt von menschen in deutschland. es hat mit terrorismusbe- kämpfung nichts zu tun. auch hat mehr als die hälfte der rund 550 gefährder aus dem bereich islamismus einen deutschen pass – die erreicht man mit solchen maß- nahmen überhaupt nicht. natürlich kann man über solche dinge nachdenken, aber die frage muss doch sein: wie schaffen wir es zu verhindern, dass ein gefährder an- schlagspläne verwirklichen kann. da spielt das aufenthaltsrecht nur am rande eine rolle, denn deutsche gefährder erreichen wir damit nicht. bei gefährdern vermutet man eine terrorgefahr, ohne dass unbedingt be- reits eine straftat vorliegt; schon macht das wort „präventivhaft“ die runde. gilt da nicht die unschuldsvermutung? selbstverständlich. wir sind hier ja nicht in guantanamo. wir können menschen nicht aufgrund der gesinnung oder weil sie sich unter noch so zwielichten umständen tref- fen, in haft nehmen. wer soll denn darü- ber entscheiden? wie lange soll diese haft gelten? das geht weit über den rechtsstaat hinaus und ist mit uns auch nicht zu ma- chen. man muss die vielen vorhandenen ansatzmöglichkeiten ausschöpfen, um ef- fektiv für mehr sicherheit zu sorgen. im fall amri sind trotz weitreichender befug- nisse sowohl der sicherheits- als auch der ausländerbehörden viele dinge nicht ge- macht worden, die man hätte machen können. wir haben es in bezug auf die ter- rorgefahr in deutschland eher mit einem vollzugsproblem zu tun, aber nicht mit ei- nem gesetzgebungsproblem. ich muss doch keine neuen rechtsgrundlagen schaf- fen, wenn ich die bestehenden nicht ein- mal ausschöpfe. das gilt auch für den vorschlag, fuß- fesseln für gefährder einzuführen? richtig. jetzt werden im lichte des verhee- renden anschlags auf dem breitscheidplatz maßnahmenvorschläge unterbreitet, die diesen anschlag überhaupt nicht verhin- dert hätten. mit einer fußfessel hätte man sehen können, dass sich anis amri auf dem breitscheidplatz aufhält, aber nicht, was er dort macht. der islamist, der im ver- gangenen jahr in frankreich diesen schrecklichen mord an einem priester be- ging, trug eine fußfessel. das sind für mich placebo-maßnahmen zur beruhigung der öffentlichkeit, die aber nicht zu mehr si- cherheit beitragen. vordringlich brauchen wir jetzt aufklärung im fall amri: es ist jetzt schon ziemlich offensichtlich, dass es ein multiples behördenversagen sowohl bei den ländern als auch beim bund gege- ben hat. das müssen wir haarklein aufar- beiten, denn den nächsten anschlag kön- nen wir nur verhindern, wenn wir wissen, was im fall amri schiefgegangen ist. also erst aufklären, dann konsequen- zen ziehen? und wenn in der zwischen- zeit wieder etwas geschieht? deswegen müssen wir schnell aufklären. wir haben ja über verschiedene möglich- keiten der aufklärung gesprochen, auch ein untersuchungsausschuss wurde genannt. das können wir natürlich machen, nur kä- men wir dann erst in einigen monaten zu ergebnissen. wir grüne haben eine kleine anfrage zu dem fall gestellt und behalten uns auch vor, weitere sondersitzungen des innenausschusses zu beantragen, um schnell aufklärung in die sache zu bringen. jetzt soll eine task force des parlamentari- schen kontrollgremiums eingerichtet wer- den. die tagen aber geheim; die breite des parlaments und die öffentlichkeit wird al- so nicht darüber informiert, was die he- rausfinden. das können wir so nicht akzep- tieren. wir brauchen antworten, und zwar jetzt. die bundesregierung hat es in der hand, die karten auf den tisch zu legen. wenn wir jetzt die antworten bekommen, wissen wir auch, welche konsequenzen ge- gebenenfalls zu ziehen sind. das heißt, einen untersuchungsaus- schuss halten sie für das falsche, weil zu langsames instrument? nein. wir brauchen ein abgestuftes verfah- ren. alles, was jetzt beantwortet werden kann, muss jetzt beantwortet werden. wenn wir da nicht weiterkommen mit den parlamentarischen mitteln, die wir haben, brauchen wir selbstverständlich einen un- tersuchungsausschuss. ich erhoffe mir aber, dass wir das nicht brauchen, sondern vor- her die antworten auf unsere fragen be- kommen, damit wir wissen, wo konse- quenzen zu ziehen sind. sonst ziehen wir am ende die falschen konsequenzen oder treffen maßnahmen, die nichts nutzen. damit ist der sicherheit nicht gedient. das gespräch führte helmut stoltenberg. t irene mihalic (40) gehört dem bundestag seit 2013 an. die polizeibeamtin ist sprecherin ihrer fraktion für innenpolitik. © irene-mihalic.de »das führt nicht zum ziel« irene mihalic die grünen- innenexpertin über das aufent- haltsrecht und die konsequenzen aus dem fall amri weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper parlamentarisches profil der ostwestfale: tim ostermann s itzungswoche in berlin. doch am mittwochabend drängt es tim ostermann bisweilen zur heimatlichen stippvisite: knapp drei zug-stunden nach löhne im ostwestfälischen, stadtratssitzung, noch in der nacht zurück. seit oktober 2013 sitzt der cdu-politiker im bundestag, doch im lokalen parla- ment ist er auch geblieben: „mir ist es wichtig, weiterhin ein standbein in der kommunalpolitik zu haben. so bekomme ich noch besser mit, was die menschen vor ort bewegt.“ ganz in der nähe von löhne, in bünde, wurde er 1979 geboren, nach dem abitur stu- dierte er in bielefeld jura. seit 2013 sitzt ostermann im bundestag. zuerst hatte er dort mit dem verkehrsausschuss geliebäugelt, wie viele seiner kollegen. die fraktion schickte den anwalt in den innenausschuss. worüber er „inzwischen froh“ sei: „dort geht es um die themen, die auch in der öffentlichkeit diskutiert werden.“ migration, innere sicherheit. und aktuell die bohrenden fragen, ob der anschlag auf den weih- nachtsmarkt in berlin hätte verhindert werden können. elektronische fußfessel oder haft – wenn es konkrete anhalts- punkte dafür gibt, dass von einer person gefahr ausgeht: das zählt für ihn zum ganzen „bündel von maßnahmen“, die möglichst rasch umgesetzt werden müssten. in der politischen diskussion seien sie schon längst. „doch bisher gab es keine unterstützung vom koalitionspartner“, sagt er. ostermann steht hinter dem vorstoß von bundesinnenminister thomas de maizière (cdu), die beschaffung und auswertung von informationen zu zentralisieren. zwar habe es „im fall amri offen- bar klare absprachen der länder berlin und nordrhein-westfalen gegeben“. beide hätten ihn als mann eingestuft, von dem gefahr ausgehen könne. doch fragt er sich: „wäre es nicht effektiver ge- wesen, wenn der bund zuständig gewesen wäre?“ was hält ostermann von der abschaffung der landesämter für ver- fassungsschutz? ob es gleich dazu kommen müsse, sei „noch zu klären“. er jedenfalls schlägt die werbetrommel für de maizière: der bund bekomme bei einer zentralisierung nicht allein mehr zu- ständigkeiten, sondern trage „auch das risiko, in der öffentlichkeit kritisiert zu werden, wenn etwas schief läuft“. das hickhack aktu- ell in berlin um die videoüberwachung kriminalitätsbelasteter plät- ze kann ostermann eigentlich nicht gutheißen, auch wenn er for- muliert, er könne „die diskussion grundsätzlich nachvollziehen, dass sich einer in seiner persönlichen freiheit beeinträchtigt sieht“. er sieht das ganz anders: „das ist ein öffentlicher raum. man steht ohnehin unter beobachtung seiner mitmenschen.“ dass im berli- ner senat die bedenken überwiegen, kann er nicht verstehen – an- gesichts der „chancen, dass man hierdurch straftäter abhalten kann und die aufklärung von taten oft erst möglich macht“ wie im fall des berliner u-bahn-schubsers. ostermanns zuständigkeitsbereich im innenausschuss ist unter an- derem die digitale verwaltung: „das ist ein dringliches thema, weil wir großen nachholbedarf haben.“ deutschland hinke einer studie zufolge um mindestens zehn jahre österreich hinterher. es laufe dort „besonders gut“. und dies, obwohl es sich auch um ein föde- rales system handele. „wir müssen schnell ein bürger- und unter- nehmensfreundliches system hinbekommen.“ und auf jeden fall ein einheitliches: „dem bürger ist es egal, welche ebene gerade zuständig ist.“ ostermann, verheiratet, hat zwei kinder und war erst 34 jahre alt, als er sein bundestagsmandat bekam. damit konnte er sich gerade noch der jungen gruppe in der unions-fraktion anschließen. die- ser kreis befördere „die themen, die für die jüngeren deutlich wichtiger sind als für die älteren“ – nicht zuletzt rund um den be- reich generationengerechtigkeit. altersvorsorge etwa betreffe vor allem diejenigen, „die nicht morgen, sondern erst übermorgen rentner werden“. ostermann verdankt der landesliste sein ticket nach berlin. als direktkandidat in seinem wahlkreis, der den kreis höxter und bad oeynhausen umfasst, unterlag er hauchdünn sei- nem spd-konkurrenten mit 763 stimmen. im kommenden septem- ber will er die nase vorn haben. franz ludwig averdunk t ..................................................................................................................................................... »der bund tragt bei einer zentralisierung auch das risiko, kritisiert zu werden, wenn etwas schiefläuft.« © dbt/achim melde