totaler ausstieg 12 wirtschaft und finanzen das parlament - nr. 27 - 02. juli 2018 schluss mit jedweden gesetzen, verordnungen und sonstigen vorschriften in der klima- und energiepolitik. keine nationalen oder internationalen verpflich- tungen in sachen klimaschutz mehr. „sozialverträglicher“ abbau aller da- hingehenden planstellen bei bund und ländern. stattdessen ein fonds für die fol- gen der anpassung an den klimawandeln mit maximal zehn prozent der bisher für den klimaschutz aufgewendeten mittel. das sind die eckpunkte eines antrags der afd-fraktion (19/2998), die laut der vor- lage das ziel verfolgt, „die sogenannte kli- maschutzpolitik so schnell wie möglich vollständig zu revidieren“. dafür findet die afd im bundestag jedoch keine mitstreiter, wie während der debatte vergangenen donnerstag deutlich wurde. alle anderen fraktionen stellten sich klar gegen das vorhaben und warfen der afd vor, wissenschaftliche erkenntnisse zu ignorieren, „fake news“ zu verbreiten und eine art energie-anarchie zu wollen. zu beginn der debatte sagte karsten hilse (afd), es gebe nicht einen einzigen beweis dafür, seinen co2-emissionen die welttemperatur mess- bar beeinflusst“. das klima wandle sich seit millionen von jahren „und zwar ohne zutun des menschen“, sagte der afd-abge- ordnete. hilse sprach von einer „unverant- wortlichen, ja asozialen klimaschutzpoli- tik“ insbesondere jener regierungen, an denen die „klimakanzlerin“ beteiligt gewe- sen sei. beleg dafür sei die gerade installier- te „kohleausstiegskommission“, die nicht nach dem prinzip der machbarkeit oder der wirtschaftlichen vernunft agiere, son- dern „links-grün ideologisch getrieben“ sei. unter dem vorwand des klimaschutzes würden teure maßnahmen ergriffen, die ohne einfluss auf das „nur in den köpfen von klimaideologen existierende weltkli- ma“ seien, kritisierte hilse. niemand folge international deutschland bei diesen akti- vitäten, sagte der afd-politiker, und ver- wies auf „62 länder, in denen derzeit 1.600 kohlekraftwerke gebaut werden“. „dass der mensch mit vorbildfunktion die afd fordere die auf- gabe aller klimaziele, dabei würden „so gut wie alle wissenschaftler weltweit“ sa- gen, dass klimagase wie co2 den klima- wandel befördern und dieser klimawandel menschengemacht sei, entgegnete anja weisgerber (csu). „was sie fordern, ist verantwortungslos gegenüber unseren kin- dern und enkeln“, sagte sie. deutschland habe eine vorbildfunktion, die es auszuge- stalten gelte. sonst könnten die entwick- lungs- und schwellenländer, die gerade ih- re wirtschaft aufbauten, mit verweis auf deutschland auch ausschließlich auf fossi- le energien setzen, was zu einer erderwär- mung von viel mehr als drei grad führen könne. „dann könnten wir einpacken“, befand weisgerber. lukas köhler (fdp) sagte, 97 prozent aller wissenschaftler seien der auffassung, es ge- be einen menschengemachten klimawan- del, der nur mit schnellem entschlossenem handeln zu bekämpfen sei. es müsse also nicht darüber geredet werden ob klimapo- litik gemacht werden muss, sondern wie sie gemacht werden sollte. ein weg ist laut köhler die detailsteuerung, bei der ver- sucht werde, „alles bis ins letzte detail zu regeln, zu lenken, zu verbieten und zu sub- totaler ausstieg klimapolitik die afd will einen radikalen politikwechsel. die übrigen fraktionen halten mit der wissenschaft dagegen mit windenergie und co. soll der ausstieg aus den fossilen, klimaschädlichen energieträgern gelingen. die afd-fraktion hält davon – und von der energie- und klimapolitik der vergangenen jahre insgesamt – nichts. © picture-alliance/dpa ventionieren“. so sehe die derzeitige kli- maschutzpolitik in deutschland aus, die teuer und inneffizient sei. „und am ende werden die ziele doch nicht eingehalten.“ die fdp schlage „den weg der mengen- steuerung“ vor, sagte köhler. dabei gebe die politik lediglich vor, wie viel co2 ins- gesamt ausgestoßen werden darf. die ver- teilung werde dann den „tüftlern, techni- kern und ingenieuren überlassen“. mit blick auf die afd sagte klaus mindrup (spd), jeder habe das recht auf eine eige- ne meinung. „aber keiner hat das recht auf eigene fakten.“ der klimawandel sei spürbar – auch in berlin und brandenburg. während es in berlin inzwischen jährlich „jahrhundertregenfälle“ gebe, drohten in brandenburg ernteausfälle, weil es zu we- nig regen gebe. in anderen ländern der er- de seien die entwicklungen noch viel dra- matischer. zu all dem sage die afd, dies habe nichts mit menschlichem handeln zu tun, kritisierte mindrup. dabei hätten kli- maforscher schon vor zehn jahren auf der- artige folgen bei steigendem co2-ausstoß hingewiesen. auf den antrag der afd, so seine bewertung, könne es nur eine klare antwort geben: „ein gutes klimaschutzge- setz als parlamentsgesetz.“ die linke) nannte energie-anarchie lorenz gösta beutin (die forderung, deutschland solle aus dem klimaschutz aussteigen, verantwortungslos. dem ver- weis darauf, co2 sei das „gas des lebens“, begegnete beutin mit der einschätzung, es verhalte sich dabei wie bei medikamenten: „nimmt man zu viel, wirkt es schädlich.“ deutschland liege bei 2,3 prozent des welt- weiten co2-ausstoßes, habe aber nur ei- nen anteil an der weltbevölkerung von ei- nem prozent. „deutschland stößt also überproportional co2 aus und wir sind dringend angehalten, das zu reduzieren“, sagte er. der afd-antrag sei „blödsinn“, urteilte oliver krischer (grüne). die fraktion for- dere eine art „energie-anarchie“. „die fol- ge wäre, dass sofort die lampen ausgehen und hunderttausende leute entlassen wer- den.“ ein satz in den antrag stimme je- doch „leider“. nämlich jener: die klima- schutzziele wurden verfehlt. der einfache grund dafür sei: „wir haben eine bundes- regierung, die zwar von klimaschutz redet, aber seit jahren keine klimaschutzpolitik macht“, beklagte krischer. götz hausding t kampf dem »toten winkel« verkehr nationale regelung für abbiege-hilfen gefordert (udv) könnten versicherer anfang mai waren es nach angaben des allgemeinen deutschen fahrrad-clubs (adfc) bereits 15 radfahrer, die in diesem jahr durch abbiegende lkw getötet wur- den. einen beitrag zur verbesserten sicher- heit für radfahrer und zur lösung des pro- blems des „toten winkels“ könnten soge- nannte lkw-abbiegeassistenzsysteme leis- ten. nach angaben der unfallforschung der in deutschland durch elektronische abbiege- assistenten 60 prozent der unfälle mit ge- töteten oder schwer verletzten radfahrern verhindert werden. das problem dabei: ei- ne entsprechende eu-weite regelung ist derzeit nicht in sicht. ein in der vergangenen woche verabschie- deter antrag von union, spd und grünen (19/2984) fordert die bundesregierung nun auf, nationale regelungen für eine schnelle einführung von lkw-abbiegeas- sistenzsystemen zu prüfen und umzuset- zen, „wenn eine europäische lösung nicht zeitnah vereinbart werden kann“. gleich- zeitig soll sich die bundesregierung nach den vorstellungen der fraktionen gegen- über der eu-kommission und der wirt- schaftskommission für europa (unece) „noch intensiver als bisher“ dafür einset- zen, dass in den typgenehmigungsvor- schriften schnellstmöglich sicherheitswirk- same technische einrichtungen – wie etwa abbiegeassistenzsysteme – nach dem stand technik der bei nutzfahrzeugen ab 3,5 tonnen zulässigem gesamtgewicht ver- pflichtend vorgeschrieben werden. diese müssten radfahrer oder fußgänger im di- rekten umfeld eines nutzfahrzeugs erken- nen, den fahrzeugführer warnen und bei bedarf eine notfallbremsung einleiten. für alle schon im verkehr befindlichen nutz- fahrzeuge ab 3,5 tonnen zulässigem ge- samtgewicht müsse zudem auf eu-ebene eine nachrüstpflicht für abbiegeassistenz- systeme vorgeschrieben werden. maßnahmen auf nationaler ebene seien nicht ausreichend, stellen union, spd und grüne in dem antrag fest. ausländische lkw würden in deutschland immer weiter marktanteile gewinnen, schreiben die ab- geordneten. der anteil „gebietsfremder fahrzeuge“ ab 7,5 tonnen liege laut maut- statistik des bundesamtes für güterverkehr (bag) bei mehr als 40 prozent. „daraus ergibt sich das dringende erfordernis einer sofortigen europaweiten regelung“, heißt es in dem antrag, der bei ablehnung der afd und enthaltung von fdp- und links- fraktion angenommen wurde. ein änderungsantrag der fdp, die einbau- pflicht auf fahrzeuge ab 7,5 tonnen zu be- schränken, wurde abgelehnt. die liberalen hatten argumentiert, hauptverursacher derartiger unfälle seien nutzfahrzeuge mit anhängern oder sattelaufliegern mit über 7,5 tonnen. hau t co2-grenzwerte im fokus umwelt sachverständige kritisieren eu-vorschlag der vorschlag der eu-kommission für eine verordnung zur verringerung der kohlen- dioxidemissionen von pkw und leichten nutzfahrzeugen (kom(2017) 676 endg.) hat im ausschuss für umwelt, naturschutz und nukleare sicherheit eine unterschiedli- che bewertung gefunden. einigen sachver- ständigen ging er nicht weit genug, andere kritisierten grundsätzlich den angepeilten weg. das ergab eine öffentliche anhörung vergangene woche. hubertus bardt vom institut der deut- schen wirtschaft in köln meldete „erhebli- che zweifel an der effektivität“ des eu-vor- schlags an. unter anderem kritisierte er, dass nur neufahrzeuge berücksichtigt wür- den, „so dass keine wirkung für aktuelle bestandsfahrzeuge, das fahrverhalten oder die verkehrsmittelwahl erzielt werden kann“. peter gutzmer (schaeffler ag) befand, dass batterieelektrische fahrzeuge „nicht per se“ die senkten: „entscheidend ist der strommix bei der batterieproduktion und bei der nutzung.“ eine einseitige fokussierung auf reine elek- tromobilität erfordere „einen zeitgleichen massiven ausbau der regenerativen ener- gieerzeugung und entsprechender infra- struktur, insbesondere speicherung, netz- ausbau und ladeinfrastruktur“. adac-vertreter reinhard kolke stufte am- bitionierte kohlendioxid-grenzwerte als „wichtig für den schutz von umwelt und kohlendioxidemissionen ressourcen“ ein. indes bleibe die eu-kom- mission mit ihrem verordnungsvorschlag „hinter den erwartungen des adac zu- rück“. unambitioniert gregor kolbe (verbrau- cherzentrale bundesverband) nannte den eu-entwurf einen „wichtigen beitrag, den treibhausgasausstoß des verkehrssektors zu senken“, der aber hinter den erwartun- gen zurückbleibe. so fordere der verband „ein deutlich ambitionierteres reduktions- niveau“. manuel frondel (rwi – leibniz-institut für wirtschaftsforschung) machte sich dafür stark, die kohlendioxidemissionen von au- tos in den emissionshandel mit einzube- ziehen statt standards vorzugeben. peter mock (the international council on clean transportation – icct) legte dar, dass laut vorschlag der eu-kommission die durchschnittlichen kohlendioxid-emissio- nen neuer pkw bis 2025 auf 81, bis 2030 auf 67 gramm pro kilometer sinken müss- ten – durchschnittlich 3,9 gramm redukti- on pro jahr. dabei verlange schon die ak- tuelle regelung (2016 bis 2021) eine min- derung von 5,1 gramm: „somit ist der kommissionsvorschlag weniger ambitio- niert als die bisherige regelung, obwohl mit zunehmender elektrifizierung der fahrzeugflotte weitaus größere reduktio- nen als bislang allein mit verbrennungs- motoren möglich werden.“ fla t »heftige quittung fürs nichtstun« expertenstreit um hardware-updates eugh-urteil kritik am umgang der bundesregierung mit der nitratbelastung fahrverbote städtetag-vertreter kritisiert »sofortprogramm saubere luft« gerade erst hat der europäische gerichts- hof (eugh) deutschland wegen der zu ho- hen nitratbelastung des grundwassers ver- urteilt: die regierung sei nicht strikt genug gegen die verunreinigung vorgegangen, so die richter. dieses urteil war anlass für ei- ne aktuelle stunde auf verlangen der grü- nen am vergangenen donnerstag. das urteil sei eine „heftige quittung“ für das „jahrelange nichtstun“ der bundesre- gierung gewesen, sagte friedrich osten- dorff für die grünen. bei 28 prozent der messstellen seien nitratbelastungen über dem grenzwert festgestellt worden. einer der gründe für die hohen werte sei die massive konzentration von tierhaltung in einigen regionen. deren „gülleflut“ belas- te die gewässer. in deutschland seien jah- relang die empfehlungen von experten ignoriert worden, auch die 2017 in kraft getretene düngegesetzgebung erfordere „deutliche nachbesserungen“. die unions-abgeordnete astrid damerow (cdu) sagte, man müsse die daten der eu in die in deutschland seien – anders als in anderen staaten – alle messstationen „landwirt- schaftlich beeinflusst“ gewesen. tatsächlich seien aber 82 prozent der messwerte „in ordnung gewesen“. mit der neuen dünge- mittelverordnung seien die richtigen maß- nahmen ergriffen worden, sagte damerow. für die spd betonte michael thews, dass das problem „real“ sei. schon jetzt seien teure maßnahmen erforderlich, um das „richtige relation“ stellen. weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper trateinbringung beschränken, gleichzeitig aber auch „strukturbrüche“ in der land- wirtschaft verhindern. sein kollege florian pronold (spd), parla- mentarischer staatssekretär für umwelt, naturschutz und nukleare sicherheit, ver- wies dagegen auf die situation vieler was- serzweckverbände, die große anstrengun- gen unternehmen müssten, um der nitrat- belastung herr zu werden. die länder könnten mehr als das vorgeschriebene tun, allerdings sei auffällig, dass von dort nur „relativ zurückhaltende stimmen“ kämen. für die afd-fraktion hob wilhelm von gottberg die belastungen der neuen dün- gemittelverordnung hervor. für den bund sei mit mehrbelastungen von 111 millio- nen euro pro jahr, für die länder von 81 millionen pro jahr zu rechnen. weil der zustand seit der klage durch die neue ver- ordnung ein anderer sei, sei diese nur eine „formaljuristische fingerübung“ gewesen. die fdp-abgeordnete carina konrad mo- nierte, die neue düngemittelverordnung sei „eine belastung für die, die sie umset- zen müssen“. düngemittel seien wichtig für die ernährung der pflanze und damit die versorgung mit lebensmitteln. die „starre regulation“ hindere die landwirte zum teil an einer ordnungsgemäßen be- wirtschaftung der flächen. eine solche „praxisferne regelungswut“ schaffe frust. für die linksfraktion verwies ralph len- kert darauf, dass 50 prozent des stickstoff- überschusses aus der landwirtschaft käme, ein großer teil aber aus der luft. dies wer- de durch industrie und verkehr, unter an- derem durch dieselfahrzeuge, verursacht – und es sei nicht einzusehen, dass die ver- braucher durch hohe abwassergebühren bestraft würden, die automobilkonzerne aber nicht zum nachrüsten der nötigen technik verpflichtet würden. suk t aus sicht von umweltverbänden führt an verpflichtenden hardware-nachrüstungen bei dieselfahrzeugen mit unzulässigen ab- schalteinrichtungen kein weg vorbei. das wurde während einer öffentlichen exper- tenanhörung des verkehrsausschusses zu anträgen der fdp-fraktion (19/1695) so- wie der fraktion die linke (19/1360) ver- gangene woche deutlich. die durch das von der bundesregierung fa- vorisierte software-update zu erreichenden 25 bis 30 prozent verminderung der stick- oxid-emissionen, die aber auch nur bei op- timalen witterungsbedingungen erreichbar seien, reichten nicht aus, sagte jens hilgen- berg vom bund für umwelt und natur- schutz deutschland (bund). schließlich würden die grenzwertüberschreitungen in einigen städten bei mehr als 100 prozent liegen. die kosten für die benötigten hard- ware-updates müssten die hersteller tra- gen, sagte der bund-vertreter. scr-katalysator auch dorothee saar von der deutschen umwelthilfe (duh) hält nicht allzu viel von software-updates. bei temperaturen von ein bis zwei grad lägen die emissionswerte damit sogar höher als ohne. „sie tragen nicht dazu bei, dass die luftqualität entscheidend verbessert wird“, sagte sie. daher würden technische nach- rüstungen benötigt, die durch die herstel- ler finanziert und durchgeführt werden müssten. nur so könne eine korrekte an- steuerung des zur reduzierung von stick- oxid-emissionen geeigneten scr-katalysa- tors durch die von den herstellern pro- grammierte motorsteuerung sichergestellt werden. es gebe verfügbare hardware- nachrüstungen, sagte saar. die kosten lä- gen bei 1.500 euro pro fahrzeug. widerspruch gab es dazu von thomas koch vom karlsruher institut für technolo- l i e k n w k c i l b / e c n a i l l a für die nitratbelastung wird vor allem die landwirtschaft verantwortlich gemacht. e r u t c i p © deutsche trinkwasser in seiner hohen qua- lität zu halten. würden die versorger zu teureren technischen maßnahmen und mehr aufwand gezwungen, werde sich das in den preisen niederschlagen. man werde über die wirkung der novellierten verord- nung erst in einiger zeit befinden können, aber es gebe schon jetzt stimmen, die sie für nicht ausreichend hielten – diese müsse man ernst nehmen, so thews. strukturbrüche befürchtet der parla- mentarische staatssekretär für ernährung und landwirtschaft, michael stübgen (cdu), sagte, das urteil habe sich auf die alte düngemittelverordnung bezogen, die inzwischen novelliert worden sei. zudem habe es in vielen europäischen staaten probleme aufgrund der intensiven tierhal- tung bei der umsetzung der düngemittel- richtlinie gegeben. man wolle zwar die ni- gie, mitautor einer studie, wonach hard- ware-nachrüstungen technisch kompliziert und teuer seien. eine feldfähige hardware- lösung existiere derzeit nicht, sagte koch. die schnellste wirkung, um die stickoxid- emissionen zu reduzieren, werde mit ei- nem software-update erreicht. nachrüstlö- sungen hätten hingegen zur folge, dass mit ihnen ein sachverhalt verbessert werde, aber mehrere neue probleme auftauchten. georg wachtmeister von der tu münchen, der in einer weiteren studie für die bun- desregierung scr-katalysatoren als system für die nachrüstung empfohlen hatte, warnte davor, zu denken, es gebe schnelle nachrüstungen „aus der schublade“. es werde fahrzeuge geben, bei denen es schwierig bis unmöglich sei, einen motor- nahen platz für den katalysator und den adblue-tank zu finden. daher könne er a p d / s k r a m o d o b / e c n a i l l a vergangene woche wurde in hamburg die einhaltung des fahrverbotes kontrolliert. e r u t c i p © sich spezielle software-lösungen für städte vorstellen, sagte wachtmeister. kritik an den gewählten standorten für die emissionsmessungen übte matthias kling- ner vom frauenhofer-institut für verkehrs- und infrastruktur-systeme. so sei etwa das neckartor in stuttgart nicht repräsentativ für den luftzustand der stadt. je näher die messcontainer an der fahrbahn stünden, desto höher lägen auch die ermittelten werte, sagte klingner. im interesse „schutz- würdiger personen“ sei es vielmehr, mes- sungen in angrenzenden kindergärten, al- tenheimen, krankenhäusern sowie park- und wohnanlagen durchzuführen und die messdaten nach einem standardisierten verfahren auszuwerten. adac-vertreter alexander möller warnte davor, mobilität und gesundheit gegenei- nander auszuspielen. ziel müsse es sein, grenzwerte einzuhalten und fahrverbote zu vermeiden. ein generelles fahrverbot, wie es mit einer blauen plakette verbunden sei, lehne der adac ab, betonte möller. das bundesverwaltungsgericht habe ohne- hin lediglich lokale fahrverbote als letztes mittel erlaubt. aus sicht des adac-vertre- ters hätten die kommunen aber noch nicht sämtliche möglichkeiten zur emissionssen- kung ausgeschöpft. hilmar von lojewski, vertreter des deut- schen städtetages, sah das anders. die kommunen hätten sehr wohl alle möglich- keiten ausgeschöpft, „die sie mit eigenen mitteln darstellen können“. enttäuscht zeigte er sich von dem seitens der bundes- regierung aufgelegten „sofortprogramm saubere luft“, von dem noch nicht ein cent abgeflossen sei, weil sich die abwick- lung für die kommunen ausgesprochen sperrig gestalte. der benötigte „blanko- scheck“ für die kommunen sei das pro- gramm nicht, sagte lojewski. hau t