auf hoher see das parlament - nr. 32-33 - 06. august 2018 es war nicht gerade große einig- keit, die das bild vom jüngsten g7-gipfel prägte: aus charle- voix blieb im öffentlichen ge- dächtnis vor allem das bild von us-präsident donald trump, der bockig die arme verschränkt, während bundeskanzlerin angela merkel (cdu) und die übrigen staatschefs auf ihn einreden. und natürlich der tweet, mit dem trump sämtliche ergebnisse auf dem rückflug wieder in frage stellte. doch während es um fragen von welthan- del und klimaschutz beim g7-treffen hef- tigen streit gab, bestand bei einem anderen thema weitgehend einigkeit: ohne große widerstände verabschiedeten die staats- und regierungschefs aus den usa, kanada, japan, großbritannien, frankreich, italien und deutschland das „konzept von char- levoix für gesunde ozeane und meere so- wie widerstandsfähige küstengemeinschaf- ten“. darin kündigen sie an, die erfor- schung der meere auszuweiten, stärker ge- gen illegale fischerei vorzugehen, die schaffung von meeresschutzgebieten vo- ranzutreiben – allerdings nur, wo dies „an- gemessen und praktikabel“ sei – und plas- tik im meer stärker zu bekämpfen. damit hat die gruppe der sieben wirt- schaftliche stärksten staaten ihr engage- ment zum meeresschutz ausgeweitet, das 2015 unter der deutschen präsidentschaft beim gipfel in elmau mit einem „aktions- plan zur bekämpfung der meeresvermül- lung“ begonnen hatte. auch das thema tiefseebergbau wurde in elmau erstmals im rahmen der g7 behandelt. beim g20-gipfel in hamburg stand das thema müll im meer ebenfalls auf der tagesord- nung und mündete in einen aktionsplan, der vor allem auf verstärktes recycling von kunststoffen setzt, weniger hingegen auf deren vermeidung. mehr als appelle deutlich konkreter als die ankündigungen von g7 und g20, die vor allem auf appelle und selbstverpflich- tungen setzen, sind die meeresschutz-akti- vitäten der europäischen union. diese hat ihre mitgliedstaaten mit der eu-meeres- strategie-rahmenrichtlinie auf eine nach- haltige bewirtschaftung ihrer gewässer ver- pflichtet: sie mussten bis 2015 ein maß- nahmenprogramm erstellen, das bis 2020 umgesetzt werden soll. eine besondere he- rausforderung für deutschland ist dabei die reduzierung der nährstoffeinträge aus der landwirtschaft, die durch überdün- gung zu sauerstoffmangel in der nord- und ostsee führen. so bezweifelte etwa der sachverständigenrat der bundesregierung für umweltfragen im august 2015, dass die in deutschland geplanten initiativen aus- reichen, um die einträge im notwendigen ausmaß zu verringern. einen weiteren schwerpunkt setzt die eu auf die vermeidung des eintrags von müll in die meere. so schreibt sie beispielsweise schon seit dem jahr 2000 in einer richtli- nie vor, dass häfen von schiffen einen großteil der kosten für die müllentsor- gung pauschal anhand der schiffsgröße verlangen sollen, so dass die kosten weit- gehend unabhängig von der tatsächlich entsorgten müllmenge anfallen. diese re- gelung, die auch in diversen internationa- len konventionen gefordert wird, soll ver- hindern, dass abfall aus kostengründen ins meer geworfen wird. für ladungsrück- das noch weitgehend unberührte antarktische weddellmeer soll zum schutzgebiet werden. © picture-alliance/blickwinkel/k. wothe auf hoher see meeresschutz schwierige umsetzung der abkommen stände gilt diese vorgabe allerdings nicht. eine große rolle spielt das thema meeres- schutz auch bei den vereinten nationen. in der „agenda 2030“ für nachhaltige ent- wicklung, die im september 2015 beim un-gipfel in new york verabschiedet wur- de, ist dem schutz der ozeane ein eigenes ziel gewidmet. auch hier mangelt es nicht an ambitionen: bis 2020 sollen die mee- res- und küstenökosysteme nachhaltig be- wirtschaftet sowie illegale, ungemeldete und unregulierte fischerei und zerstöreri- sche fangpraktiken beendet werden. zu- dem sollen bis dahin bestimmte formen von fischereisubventionen abgeschafft und mindestens zehn prozent der weltweiten meeresfläche unter schutz gestellt werden. im juni 2017 fand eine eigene un-konfe- renz zu diesem thema statt, das die forde- rungen weiter konkretisierte. hohe see sehr viel schwieriger, als solche beschlüsse zu fassen, gestaltet sich die um- setzung. denn mehr als zwei drittel der meeresfläche liegen außerhalb der zustän- digkeit einzelner staaten. die ersten zwölf seemeilen vor der küste gehören als ho- heitsgewässer zum gebiet eines landes; die anschlusszone mit eingeschränkten rech- ten erstreckt sich bis 24 seemeilen ins meer. bis zur entfernung von 200 seemei- len vom festland schließt sich daran die ausschließliche wirtschaftszone an, in der der anrainerstaat exklusiv fischerei betrei- ben und bodenschätze fördern darf. da- hinter beginnt die sogenannte „hohe see“, die durch internationale abkommen bis- her kaum geschützt wird. zwar gilt auf der hohen see das „see- rechtsübereinkommen“ (siehe randspal- te). doch dem abkommen sind zum einen nicht alle staaten beigetreten – unter ande- rem fehlen die usa. zum anderen spielt der natur- und umweltschutz darin nur ei- ne untergeordnete rolle. für den abbau von rohstoffen am meeresgrund hat die zuständige un-behörde schon 29 lizen- zen erteilt. meeresschutzgebiete sind auf der hohen see hingegen die absolute aus- nahme. in den neun existierenden schutz- zonen – im südpolarmeer, im nordostat- meere 7 meeresschutzabkommen seerechtsübereinkommen das seerechtsübereinkommen der ver- einten nationen (srü) ist 1994 in kraft getreten und verpflichtet die staaten zum umweltschutz auf den weltmeeren. das ziel ist ein kooperativer, präventiver und nachhaltiger schutz der meere und küstengewässer. das abkommen regelt auch die erkundung und nutzung der im tiefseeboden enthaltenen ressourcen. biodiversitätskonvention mit dem abkommen (cbd) von 1992 sollen die natürlichen ökosysteme erhal- ten bleiben. konkret geht es um schutz- gebiete zum erhalt der artenvielfalt, der genetischen vielfalt und der vielfalt der ökosysteme an sich. die staaten befas- sen sich alle zwei jahre in konferenzen mit konkreten aspekten zum schutz der biologischen vielfalt. marpol-vertrag der vertrag von 1973 dient generell dem langfristigen schutz der umwelt auf den meeren. es soll auch dazu beitragen, das illegale verklappen von schadstoffen auf schiffen zu unterbinden. konkret soll so verhindert werden, dass öl, müll oder abwässer in die meere gelangen. ospar-abkommen das regionalabkommen, das 1998 in kraft getreten ist, dient dem schutz der umwelt des nordostatlantiks. die teil- nehmerstaaten, darunter deutschland, sollen vorkehrungen treffen, um meeres- verschmutzungen rechtzeitig zu verhin- dern oder geschädigte ökosysteme wie- der herzustellen. helcom-übereinkommen mit dem im jahr 2000 in kraft getrete- nen helsinki-übereinkommen soll spe- ziell die ostseeregion geschützt werden. die staaten, darunter deutschland, sol- len darauf hinwirken, verschmutzungen von der landseite aus, durch schiffe oder müllentladungen auf see zu verhin- dern. der 2007 beschlossene und fortge- schriebene ostseeaktionsplan soll mög- lichst genaue vorgaben zum schutz der ostsee liefern. dem schutz der nordsee insbesondere vor öl dient ferner das bonn-übereinkommen von 1983. eu-meeresstrategie die eu-meeresstrategie-rahmenrichtli- nie (msrl) von 2008 umfasst den nord- ostatlantik, die nordsee und das watten- meer, die ostsee, das mittelmeer und das schwarze meer. das ziel ist, bis 2020 in den europäischen meeren ökologische vielfalt und eine nachhaltige bewirt- schaftung zu gewährleisten oder zu er- halten, um auch für künftige generatio- nen die ökosysteme nutzbar zu machen. die anrainerstaaten sollen dazu jeweils regionale strategien und konkrete akti- onspläne entwickeln. pk t lantik und im mittelmeer – ist vor allem die fischerei reglementiert. rechtsverbind- lich sind die vorgaben zudem nur für jene staaten, die der konvention des jeweiligen schutzgebiets beigetreten sind. um die in- ternationalen gewässer besser zu schützen, wird von diesem jahr an in new york über ein neues abkommen zum schutz der ho- hen see verhandelt, das das seerechtsüber- einkommen ergänzen würde. oder nachhaltige fischerei deutschland unter- stützt entsprechende bemühungen. „die weltmeere leiden unter vermüllung, über- fischung und klimawandel“, sagte im ok- tober 2017 die damalige bundesumweltmi- nisterin barbara hendricks (spd) auf einer meereskonferenz in malta und fügte hinzu: „das internationale engagement für einen nachhaltigeren umgang mit unseren ozea- nen und meeren müssen wir daher weiter verstärken.“ für den internationalen mee- resschutz, etwa projekte zur nachhaltigen fischerei, stellte sie zusätzlich 30 millio- nen euro bereit. auch in den deutschen hoheitsgewässern und der wirtschaftszone sieht die situation auf den ersten blick nicht schlecht aus: 45 prozent der deutschen meeresgebiete stehen unter schutz – als nationalpark, naturschutzgebiet natura- 2000-schutzgebiet. doch beschränkungen von fischerei, schifffahrt und rohstoffför- derung sind damit in vielen fällen nicht verbunden, kritisiert der naturschutzbund deutschland (nabu). „bis heute fehlt in den managementplänen ein räumliches regulierungskonzept, das es ermöglicht, einzelne zonen von wirtschaftlicher nut- zung auszunehmen“, bemängelt der um- weltverband. fischerei ist fast überall er- laubt, und sogar im nationalpark darf erd- öl gefördert werden. gegenüber den wirt- schaftlichen interessen, die häufig mit lan- ger tradition begründet und mit großer ve- hemenz vertreten werden, kann sich der naturschutz oft nicht durchsetzen. ein an- trag der grünen-fraktion, den schutzstatus in den deutschen gewässern zu verbessern und dem umweltministerium dazu mehr kompetenzen beim meeresschutz zu ge- ben, wurde im vergangenen jahr mit den stimmen der großen koalition abgelehnt. das weddellmeer zustimmung gab es hingegen für einen antrag, der sich mit dem meeresschutz in größerer entfernung beschäftigt: der forderung, im weddell- meer der antarktis ein meeresschutzgebiet auszuweisen, schlossen sich im juni 2018 sämtliche fraktionen des bundestags an. auf einer fläche, die mit 1,8 millionen quadratkilometern etwa fünf mal so groß ist wie deutschland, lebt dort eine unge- wöhnlich große zahl wirbelloser tierarten, die die nahrungsgrundlage für viele wal- und robbenarten bilden. doch diese meeresregion ist dadurch be- droht, dass in letzter zeit immer mehr gro- ße schiffe die krebstiere mit staubsauger- ähnlichen geräten in großen mengen aus dem wasser holen. vor allem norwegen, china und chile sind dort laut greenpeace vertreten. das dürfte auch die deutsche einstimmigkeit in dieser frage erklären: denn eigene wirtschaftsinteressen sind vor der antarktis – anders als in der nordsee – nicht berührt. malte kreutzfeldt t der autor ist korrespondent der „taz“. »in der tiefe ist kein leben mehr« schwarzes meer schon seit jahrzehnten ist das ökosystem des binnenmeeres schwer gestört. die anrainerstaaten kennen das problem, verfolgen aber keine gemeinsame strategie schaft in der nähe von flussmündungen ein thema, erklärt der meeresforscher ar- thur capet von der universität lüttich. ge- tan hat sich wenig: die iksd stellte 2016 fest, dass die belastungen zwar gesunken seien, aber immer noch über den werten der 1960er jahre lägen. wenig sauerstoff schon von natur aus ist das binnenmeer sauerstoffarm. durch die einzige meerenge am bosporus strömt wenig frisches meerwasser ein, mit den großen flüssen dafür umso mehr süßwas- ser. als folge bildet sich eine stabile was- serschichtung: der obere, aktive teil ent- hält sauerstoffreiches frischwasser, wäh- rend der ruhende teil darunter aus dichte- rem, sauerstoffarmem salzwasser besteht. durchmischt wird das wasser kaum. „stel- lenweise gibt es bereits ab 80 metern tiefe kein leben mehr“, erklärt capet. 1955 lag diese grenze bei 140 metern tiefe. „damit steht den lebewesen 40 prozent weniger lebensraum zur verfügung, und all der ex- terne druck muss in dieser schrumpfenden schicht ausgehalten werden“, verdeutlicht der meeresbiologe die praktischen konse- quenzen. herausgefunden hatte er dies mithilfe von treibbojen, die alle fünf tage sauerstoff- und salzgehalt, strömungen und tempera- tur per satellit an die forscher senden. mo- mentan gibt es nur vier solche bojen im gesamten schwarzmeerbecken: „das ist das absolute minimum“, sagt capet, „dazu kommt, dass sie nur im offenen teil des lange sandstrände, flach abfallendes was- ser, seichter wellengang bei angenehmen temperaturen. das klingt nach sommerur- laub. namen wie „goldstrand“ und „son- nenstrand“ lassen paradiesische bilder vor dem inneren auge aufsteigen. doch was, wenn dem urlauber an der schwarzmeer- küste auch abfälle und tote tiere entgegen kommen? wenn abends unter der dusche mühsam öl und teer von der fußsohle ge- kratzt werden müssen? das schwarze meer ist der wachstumsmo- tor für die wirtschaft der sechs anrainer- staaten. rumänien, bulgarien, die türkei, georgien, die ukraine und russland gren- zen an das binnenmeer. die bekannten ur- laubsregionen verzeichnen seit jahren stei- gende besucherzahlen, was aus ökologi- scher sicht problematisch ist, wie simion nicolaev, leiter des meeresforschungsinsti- tuts grigore antipa im rumänischen kon- stanza, sagt. konstanza ist eine der wich- tigsten regionen des rumänischen massen- tourismus. rund 1,3 millionen menschen reisten 2017 dorthin, 300.000 mehr als noch zwei jahre zuvor. mit der zahl der feriengäste steigt zugleich die umweltbelastung. der biologe dimitar popov, der für die organisation green bal- kans arbeitet, bestätigt dies und fügt hinzu: „auch unsere studien entlang der benach- barten bulgarischen küste zeigen, dass der druck auf das ökosystem besonders da hoch ist, wo die touristenorte sind.“ dies gelte insbesondere für treibgut wie plastik. fragiles ökosystem schon anfang der 1990er jahre warnten umweltschützer, das fragile ökosystem des 423.000 quadratki- lometer großen meeres stehe unter druck. verunreinigt durch ungeklärte abwässer und öl, überdüngt und überfischt – an dieser zustandsbeschreibung hat sich rund 25 jahre später nicht viel geändert. auch die black sea commission, die seit 1992 aktionspläne und konferenzen an- stößt und aktivitäten für den meeresschutz in der region koordinieren soll, brachte keinen durchbruch. ihre wirkkraft ist ab- hängig von den unterschiedlichen nationa- len prioritäten und verpflichtungen. das führt konkret etwa dazu, dass an der einen küste die an land gespülten toten delfine untersucht werden, an einer anderen nicht, dass illegale müllberge entstehen können und es keine gemeinsamen untersuchun- gen der fischbestände gibt. kläranlagen in das schwarze meer mün- den mehr als 300 flüsse wie die donau, der dnjepr und der don. allein die donau spült jeden tag 4,2 tonnen plastik mit. die internationalen kommission zum schutz der donau (iksd) erstellt regelmäßig ana- lysen zum zustand des gewässers und des donau-deltas im rumänischen teil des schwarzen meeres. ein ergebnis: 70 pro- zent des mülls und der verunreinigungen stammen von den anrainerstaaten selbst, der rest aus den zuflüssen. „für die zeit nach dem eu-beitritt rumäniens können wir sagen, dass sich die wasserqualität durch die modernisierung der kläranlagen und den anschluss der haushalte daran verbessert hat“, sagt marian paiu von der rumänischen umweltschutzorganisation mare nostrum. doch kennt das meer we- der ländergrenzen noch die eu-mitglied- schaft. nicht nur der müll ist ein problem. bereits in den 1970er jahren war die eutrophie- rung der ökosysteme, also die anreiche- rung durch nährstoffe wie nitrate oder phosphate aus der industrie und landwirt- meeres und nicht in den anfälligen küsten- regionen eingesetzt sind.“ ist bedrohte fischarten wenn eine kombi- nation von stressfaktoren wie ein verklei- nerter lebensraum oder eingeschleppte ar- ten mit überfischung einhergehen, kann das zum kollaps beim fischbestand füh- ren, erklärt capet. genau das im schwarzen meer passiert. nur sechs der vormals 26 fischarten lassen sich noch fin- den. „die mehrheit der wirtschaftlich rele- vanten fischarten migrieren in ihren le- benszyklen zwischen verschiedenen orten, also auch zwischen den anrainerstaaten“, erklärt nicolaev vom meeresforschungsin- stitut in konstanza. gerade dort wären ge- meinsame untersuchungen und ein ge- meinsames fischereimanagement nötig, meint der forscher und fügt hinzu. „die am stärksten gefährdeten arten bleiben der stör, der steinbutt und kleinhaie.“ zusätzlich aus dem gleichgewicht gerate das ökosystem durch den einsatz von schleppnetzen, die auf dem meeresgrund für den fang von stachelschnecken, mu- scheln und dem steinbutt eingesetzt wer- den. dem schwinden der fischschwärme fallen auch größere säugetiere zum opfer, denn die nahrungskette zerfällt. green balkans beobachtet seit jahren die delfine und schweinswale in bulgarischen gewäs- sern. viele der tiere werden von den vibra- tionen der fanggeräte angezogen, verfan- gen sich in netzen und ersticken dann oft- mals. 2017 zählte das meeresinstitut 55 verendete säuger, 2018 wurden bisher 34 tote delfine gefunden. hilfe aus deutschland mit dem bera- tungshilfeprogramm unterstützt das um- weltbundesamt (uba) die schwarzmeer- staaten. ziel ist es, die dortigen umweltver- waltungen zu stärken, umweltstandards zu heben und umweltinvestitionen vorzube- reiten. in bulgarien wurde ein leitfaden für die entwicklung eines programms zur umsetzung der meeresstrategie-rahmen- richtlinie entwickelt, berichtet aleke stö- fen-o’brien von der abteilung meeres- schutz im uba. auch zur überwachung der gewässer hat die bulgarische umwelt- agentur um einen erfahrungsaustausch mit laboren in deutschland gebeten. so soll der ausbau von kapazitäten zur chemi- schen analyse von schwermetallen, pestizi- den und nährstoffen unterstützt werden. „mit den dabei entstandenen schulungs- materialien können weitere kollegen vor ort weitergebildet werden“, erklärt stöfen- o’brien. manche anrainerstaaten setzen bei der be- wertung des ökosystems auch auf die hilfe der bevölkerung: „jeder bürger kann mit der black sea watch app oder auf der web- seite ein foto mit datum, zeit und ort von einer tier- oder pflanzenart hochladen, da- mit so eine karte vom ökosystems ent- steht“, erzählt der biologe popov. aller- dings wird von der möglichkeit nur wenig gebrauch gemacht. „es gab rund 100 ein- sendungen“ sagt popov und räumt ein: „wir haben uns mehr beiträge erhofft.“ in einem punkt sind sich alle einig: ohne ab- gestimmte strategie für das schwarze meer wird die diagnose auch in 25 jahren noch kritisch ausfallen. lisa brüßler t weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper