für die mieter 6 wirtschaft und finanzen das parlament - nr. 49-50 - 03. dezember 2018 nach cum ex jetzt cum fake finanzen steuererstattungen für dividen- denzahlungen auf aktien, deren besitz nur vorgetäuscht war, darum geht es beim so- genannten cum-fake-skandal. im bundes- tag waren sich in der vergangenen woche alle fraktionen einig in der verurteilung solcher machenschaften von finanzinves- toren. die opposition sah allerdings eine mitschuld bei der bundesregierung. sie ha- be nach dem cum-ex-skandal um mehr- fach zurückerstattete kapitalertragssteuern nicht genug getan, um ähnliche betrügerei- en zu verhindern. über die neue masche mit phantom-aktien sei die finanzaufsicht spätestens seit juli informiert gewesen, kri- tisierte fabio de masi (die linke), aber erst nach medienberichten im november habe das bundesfinanzministerium reagiert, in- dem die digitale erstattung von kapitaler- tragssteuern ausgesetzt worden sei. »betrug an den ehrlichen« es seien „wie- der einmal die ehrlichen steuerzahler, die betrogen werden“, schimpfte kay gott- schalk (afd), „wieder einmal hat diese glorreiche regierung zugeschaut“. florian toncar (fdp) forderte von bundesfinanz- minister olaf scholz (spd) aufklärung, was in den letzten jahren unternommen wurde, um „die betrugsanfälligkeit der ka- pitalertragsteuer-erstattung, die ja leider kein neues thema ist, zu untersuchen und lücken zu schließen“. nach ansicht von gerhard schick (grüne) hat auch „man- gelnde zusammenarbeit europas es den betrügern leicht gemacht“. schick forderte eine europäische finanzpolizei. olaf gutting (cdu) hielt der opposition entgegen, die staatsanwaltschaft prüfe ge- rade, ob es in deutschland illegale ge- schäfte mit phantom-aktien gegeben hat. es sei „der falsche weg, wenn wir hier ver- früht und unseriös über dieses thema de- battieren“. auch wenn es „bisher keinen bestätigten fall“ von cum-fake-geschäften auf kosten deutscher steuerzahler gebe, fragte metin hakverdi (spd) angesichts der amerikanischen aktienbesitz-beschei- nigungen, für die keine aktien hinterlegt waren: „warum sonst sollte man solche papiere ausgeben?“ cansel kiziltepe (spd) empörte sich über die deutsche bank, de- ren töchter in den usa solche papiere aus- gegeben hatten: „was muss die deutsche bank noch machen, um ihre lizenz zu ver- lieren?“ peter stützle t ferkel müssen länger leiden tierrecht die im dezember 2018 en- dende übergangsfrist für das betäubungs- lose kastrieren männlicher ferkel im alter von unter acht tagen wird um zwei jahre verschoben. das hat der bundestag am donnerstagabend mit einer änderung des tierschutzgesetzes (19/5522) in einer vom agrarausschuss geänderten fassung (19/ 6000) beschlossen. in namentlicher abstimmung votierten 421 abgeordnete für den von cdu/csu und spd vorgelegten gesetzentwurf, 142 lehnten ihn ab, 87 enthielten sich. nach auffassung der koalitionsfraktionen sei ei- ne verschiebung der frist „zwingend erfor- derlich“, da die verfügbaren alternativen zur betäubungslosen kastration den anfor- derungen der praxis nicht gerecht werden würden. deshalb sollen nun alle maßnahmen er- griffen werden, um die landwirte in die- sem zeitraum bei der umstellung zu un- terstützen. so soll bis zum 31. mai 2019 dem bundestag eine verordnung zugeleitet werden, die die durchführung der isoflur- annarkose dem geschulten landwirt er- laubt. die betriebe sollen außerdem bei der anschaffung der dafür notwendigen geräte finanziell unterstützt werden. mit den stimmen von cdu/csu, spd und afd nahm der bundestag einen entschlie- ßungsantrag von cdu/csu und spd (19/6106) an, in dem die bundesregierung aufgefordert wird, die alternativen verfah- ren zur betäubungslosen ferkelkastration auf deren praxisreife zu überprüfen. die linke und die grünen stimmten gegen den antrag, die fdp enthielt sich. abgelehnt wurden anträge der afd (19/5533) und der fdp (19/4532). der afd-antrag, der die lokalanästhesie bei ferkelkastrationen mithilfe des anästheti- kums lidocain ermöglichen soll, wurde mit der mehrheit der übrigen faktionen abgelehnt. keine mehrheit fand auch der fdp-antrag für mehr planungssicherheit für sauenhalter, in dem die einführung ei- ner methode zur ferkelkastration gefordert wird, die sowohl der wettbewerbsfähigkeit der deutschen landwirte als auch dem tierschutz gerecht werden müsse. nur fdp und afd unterstützten diesen antrag, alle übrigen fraktionen lehnten ab. eis t weiterführende links zu den themen dieser seite finden sie in unserem e-paper wird ein haus saniert und modernisiert, sollen mieter das weniger als bislang mitfinanzieren müssen. © picture-alliance/imagebroker recht bundestag beschließt anpassungsgesetz für die mieter ein erfolg für die mieter – so sa- »das gesetz ist ein ge- waltiger schritt in richtung mehr mieterschutz.« marco luczak (cdu) hen die redner der koalition das in der vergangenen woche angenommene mietanpas- sungsgesetz. in den augen der oppositionsfraktionen ist es eher ein armutszeugnis, wie deren redner in der debatte kritisierten. grüne und lin- ke sprachen von kleinen verbesserungen, ein großer wurf sei das gesetz nicht. abge- ordnete von spd und cdu/csu betonten die notwendigkeit, mieter angesichts stei- gender wohnkosten und zum teil unseriö- ser vermieterpraktiken besser zu schützen. es sei gelungen, dies mit gesamtgesell- schaftlichen zielen und herausforderun- gen wie klimaschutz, demografischem wandel und der entlastung privater klein- vermieter unter einen hut zu bringen, betonte jan- marco luczak (cdu) in der diskussion über den entwurf des gesetzes, das die ineffiziente mietpreis- bremse schärfen und zum 1. januar 2019 in kraft tre- ten soll. als wichtigste punkte nannten luczak und fechner (spd) die bundesweite be- grenzung der umlage von modernisierungskosten für zunächst fünf jahre von elf auf acht prozent, die bundesweite senkung der kappungsgrenze bei mieterhöhungen innerhalb von sechs jahren auf drei bezie- hungsweise zwei euro und die einführung von sanktionen bei missbräuchlichen mo- dernisierungsmaßnahmen. so werde ver- hindert, dass mieten unbezahlbar werden, sagte fechner. luczak sprach von schwierigen beratun- gen, aus denen ein „guter, angemessener ausgleich“ herausgekommen sei. das ge- setz sei ein „gewaltiger schritt in richtung mehr mieterschutz“. an die opposition ge- wandt warnte luczak davor, die soziale ba- lance des gesetzes nicht durch weiterge- hende forderungen zu gefährden. sein fraktionskollege volker ullrich (csu) sprach von einem „fairen gesetz“ mit einer mietendämpfungsfunktion. „hier haben wir eine soziale verantwortung“. bezahlba- res wohnen sei eine der sozialen fragen der zeit, und das gesetz gebe darauf eine antwort. johannes das betonte auch bundesjustiz- und ver- braucherschutzministerin katarina barley (spd). mit gesetzen alleine ließen sich die explodierenden mieten aber nicht in den griff bekommen. deswegen werde in den wohnungsbau investiert. barley, die eine neue regelung zu den mietspiegeln ankün- digte, dankte der unionsfraktion ausdrück- lich für die „sehr konstruktive zusammen- arbeit“. der spd-abgeordnete michael groß sagte, in den verhandlungen sei mehr erreicht worden, als im koalitions- vertrag steht. kurz machten es jens meier (afd) und da- niel föst (fdp), die erneut forderten, auf die mietpreisbremse zu verzichten. das ge- setz sei nur „rumdoktern an symptomen“, die probleme würden so nicht behoben, sagte föst. solange in den ballungsräumen kein neuer wohnraum entstehe, wür- den die mieten weiter stei- gen. mit den regelungen würden nur die kleinver- mieter getroffen und aus dem markt gedrängt. die koalition ignoriere die ein- wirtschaftlichen fachsten zusammenhänge, sagte föst, und die union habe sich „sauber über den tisch ziehen lassen“. meier er- klärte, mit dem gesetz wer- de der falsche weg beschritten. die regie- rung suche ihr heil in der marktregulie- rung. dabei werde an verschiedenen stell- schrauben gedreht, heraus komme aber nichts grundsätzlich neues. das mietenpa- ket sei „eine einzige mogelpackung“, sagte er in seiner durch sein häufiges lachen un- terbrochenen rede. luczak kritisierte ihn daraufhin mit den worten, er könne nicht ganz nachvollziehen, was an dieser debat- te so lustig gewesen sein soll. die mieter, die probleme hätten, ihre mieten zu be- zahlen und zum teil verdrängt würden, fänden das alles andere als lustig. neben dem gesetz (19/4672, 19/5415, 19/4647 nr. 13, 19/6153), das mit den stimmen von cdu/csu und spd, gegen die stimmen von afd und fdp und ent- haltung von linken und grünen ange- nommen wurde, kamen insgesamt acht anträge der fraktionen die linke und bündnis 90/die grünen zur abstimmung, die abgelehnt wurden (19/6157, 19/6158, 19/6159, 19/5160, 19/6161, 19/2976, 19/4829, 19/4885, 19/6153). darin wurde unter anderem ein sofortiger mieterhö- hungsstopp, die entfristung der mietpreis- bremse, schutz vor der außerordentlichen kündigung von mietverträgen, eine niedri- gere deckelung von neuvertragsmieten und die absenkung möglicher mieterhö- hungen gefordert. caren lay (linke) sagte, das gesetz sei „reiner etikettenschwindel“ und werde den anstieg der mieten nicht bremsen. es gebe zwar kleine verbesserungen im detail, grundlegende fehler würden aber nicht korrigiert. so könnten vermieter mit aus- nahmeregelungen ganz legal die mietpreis- bremse, die ohnehin nur in der hälfte der bundesländer gelte, umgehen. daran ände- re auch eine auskunftspflicht über die hö- he der vormiete nichts. „wir als linke wol- len eine mietpreisbreme, die ohne ausnah- men gilt“, sagte lay. weiter kritisierte sie, dass die regierung nichts gegen die mie- tenexplosion bei den altmietverträgen tue. das sei „einfach peinlich“. mieterhöhun- gen dürften den inflationsausgleich nicht übersteigen, forderte lay. wie lay bemängelte auch christian kühn (grüne) einen unzureichenden kündi- gungsschutz. außerordentliche kündigun- gen müssten geheilt werden können. die cdu habe dies blockiert, sagte kühn. menschen, die ihre mieten nicht zahlen können, werde so die kalte schulter ge- zeigt, und das sei „unsozial und unchrist- lich“. eine flächendeckende kappungsgren- ze bei mietsteigerungen von zwei euro wä- re nach ansicht des abgeordneten richtig gewesen. mit einer willkürlichen schranke bei einer miete von sieben euro pro qua- dratmeter, nach der die kappungsgrenze bei drei euro liegt, würden ungleichbe- handlungen und damit rechtsunsicherheit in das gesetz gebracht, weil, so vermutet kühn, es auf lange sicht nicht funktionie- ren soll. zudem solle die mietpreisbremse durch die hintertür wieder abgeschafft werden, sagte er mit hinweis darauf, dass sie zum beispiel in berlin in anderthalb jahren ausläuft. „diese mietexplosion, die dann kommen wird, das ist die mietexplo- sion der großen koalition.“ als sozialpoli- tischen skandal bezeichnete er es, dass im gegensatz zu sozialen trägern von wohn- projekten etwa kitas keinen schutz im mietrecht genössen. michael wojtek t aus plenum und ausschüssen änderungen im energierecht vorschriften“ kraft-wärme-kopplungsgesetzes, energiesammelgesetz der bundestag hat am freitag umfangreiche änderungen im energierecht beschlossen. mit den stimmen von cdu/csu und spd votierten die abgeord- neten für den „entwurf eines gesetzes zur än- derung des erneuerbare-energien-gesetzes, des des energiewirtschaftsgesetzes und weiterer ener- gierechtlicher (19/5523, 19/6155) in geänderter fassung. die oppositi- on stimmte gegen den gesetzentwurf der ko- alitionsfraktionen. gegen die stimmen der lin- ken und der grünen lehnte das parlament ei- nen antrag der fraktion die linke (19/1006) zur rettung der bürgerenergie ab. entschlie- ßungsanträge der fdp-fraktion (19/6167) und der fraktion bündnis 90/die grünen (19/6168) wurden ebenfalls abgelehnt. im energiesammelgesetz geht es unter ande- rem um sonderausschreibungen für windräder und solaranlagen, die die energiewende vo- rantreiben sollen. die ausschreibungsmengen sollen von 1 gigawatt 2019 über 1,4 gigawatt 2020 auf 1,6 gigawatt im jahr 2021 anwach- sen. geändert wurde zudem die künftige för- derhöhe für solaranlagen. der anzulegende wert für diese anlagen bis einschließlich einer installierten leistung von 750 kilowatt werde auf 8,90 cent pro kilowattstunde festgelegt, heißt es. um eine angemessene übergangszeit einzuräumen, erfolge die absenkung in drei gleichmäßigen schritten je zum 1. februar 2019, 1. märz 2019 und 1. april 2019. die för- derung für anlagen mit kraft-wärme-kopp- lung (kwk) wird verlängert. ein bereich um- fasst auch bestimmungen, mit denen die poli- tik mehr akzeptanz für windräder in der be- völkerung schaffen will – etwa dadurch, dass diese nachts nicht mehr durchgängig blinken sollen, sondern nur, wenn ein flugzeug naht. im bundestag würdigte der parlamentarische staatssekretär für wirtschaft und energie, tho- mas bareiß (cdu), das gesetz als vereinba- rung mit augenmaß. es ermögliche bezahlbare – unter anderem durch das absenken der för- derung für photovoltaik – und saubere ener- gie. darüber hinaus sorge der gesetzgeber für akzeptanz in der bevölkerung und sicherheit in eu-beihilferechtlichen fragen. der beschluss vor jahresende sei wichtig, damit betroffene und akteure planungs- und rechtssicherheit hätten. in der weiteren diskussion sollten nach den worten von bareiß unter anderem die the- men offshore und der zubau in süddeutsch- land in den blick genommen werden auch abgeordnete der cdu/csu und spd stellten erfolge des gesetzes heraus. indes er- wähnte jens koeppen (cdu), das ziel von 65 prozent erneuerbarer energien bis zum jahr 2030 sei keine monstranz, auch wenn es im koalitionsvertrag stehe – eine aussage, für die ihn redner der spd kritisierten. die spd werde dieses ziel niemals aus den augen verlieren, sagte etwa johann saathoff (spd). steffen kotré (afd) bezweifelte den menschli- chen einfluss auf den klimawandel. die ziele der energiewende könnten ohnehin nicht er- reicht werden, weil speichermöglichkeiten fehlten. martin neumann (fdp) erklärte, ver- sorgungssicherheit, preisstabilität, akzeptanz und kohlendioxid-minderung seien nur mit mehr wettbewerb und marktwirtschaft mög- lich. genau daran hapere es allerdings im ge- setz. lorenz gösta beutin (die linke) betonte die dringlichkeit bei der energiewende. es ge- he auch um arbeitsplätze, beispielsweise im verkehrssektor. er warnte davor, angstma- chern zu folgen, was die versorgungssicherheit betreffe. oliver krischer (bündnis 90/die grü- nen) sagte, das gesetz zerstöre vertrauen und behindere die wirtschaft. er warb für das an- liegen seiner fraktion einer kohlendioxid-be- preisung und forderte faire bedingungen für erneuerbare energien. pez t portugal zahlt kredite mit schulden haushalt portugal will den noch ausste- henden teil der vom internationalen wäh- rungsfonds empfangenen finanzhilfen in höhe von rund 3,863 milliarden sonderziehungs- rechten (szr, entspricht rund 4,675 milliarden euro) vorzeitig zurückzahlen, indem das land dafür kredite auf den finanzmärkten auf- nimmt. der bundestag stimmte am freitag ei- nem entsprechenden antrag (19/5838) des bundesministeriums der finanzen zu, das ge- mäß stabilisierungsmechanismusgesetz die zustimmung des parlaments einholen muss, damit deutschland in den europäischen gre- mien zustimmen kann. gleichzeitig wird mit- geteilt, dass portugal seine bereitschaft signa- lisiert habe, nach der tilgung der iwf-kredite bis zu zwei milliarden euro an die europäische finanzstabilisierungsfazilität vorzeitig zurück- zuzahlen. die regierung erläutert in dem antrag, dass portugal eigentlich bei einer vorzeitigen til- gung der iwf-hilfen parallel und proportional efsf-darlehen zu tilgen habe. diese paralleli- tätsklausel soll im fall der vorzeitigen tilgung der iwf-hilfen aber nicht angewendet wer- den. nach tilgung der iwf-kredite in mehreren tranchen innerhalb von 26 monaten könnte portugal in den jahren 2020 bis 2023 bis zu zwei milliarden euro vorzeitig an die efsf zu- rückzahlen. der finanzielle nutzen für portugal soll sich im fall der vorzeitigen rückzahlung der iwf-hil- fen auf rund 80 millionen euro belaufen. die verzinsung der iwf-kredite wird mit derzeit 0,86 prozent angegeben. bei gleicher durch- schnittlicher laufzeit wird der zinssatz von portugiesischen staatsanleihen mit 0,42 pro- zent angegeben. hle t leitplanken gegen luxus bauförderung sonderabschreibung für wohnungen etwa 1,5 millionen neue mietwohnungen verspricht sich die koalition unter ande- rem von fiskalmaßnahmen, die sie mit dem „gesetz zur steuerlichen förderung des mietwohnungsneubaus“ (19/4949, 19/5417, 19/5647 nr. 15) auf den weg ge- bracht hat. die opposition ließ kein gutes haar an dem vorhaben. cansel kiziltepe (spd) ordnete das gesetz am donnerstag im bundestag in maßnah- men der koalition ein, die „in der summe den namen wohnraumoffensive verdie- nen“. damit die steuerlichen anreize nicht luxuswohnungen zugutekommen, würden „leitplanken eingezogen“. udo theodor hemmelgarn (afd) kritisier- te, dass „in einen heißgelaufenen markt auch noch steuergelder gepumpt“ würden. das gesetz sei unsinnig und das papier nicht wert, auf dem es steht“ besser sei es, den „migrationsdruck“ vom land zu neh- men. olav gutting (cdu) meinte, gegen die an- gespannte wohnungslage helfe nur „bau- en, bauen und noch mehr bauen“. durch das gesetz werde es nun einen zusätzli- chen impuls geben. er versicherte: „wir a p d / e c n a i l l a - e r u t c i p © steueranreize sollen für mehr neubau von preiswerten wohnungen sorgen wollen keine luxuswohnungen, sondern bezahlbaren wohnraum.“ markus herbrand (fdp) zählte das koaliti- onsvorhaben zu gesetzen, die die welt nicht brauche. es sei ein „praxisuntaugli- ches bürokratiemonster“. bei der anhörung zu dem gesetzentwurf seien sich alle ex- perten in ihrer ablehnung einig gewesen. caren lay (linke) meinte, es fehle auf dem markt nicht an geld, auch nicht an investi- tionen in irgendwelchen wohnraum, son- dern an bezahlbarem wohnraum speziell in den ballungsräumen. sie sprach von ei- nem „politischen kuhhandel im interesse der bauwirtschaft“. „blindflug“ christian kühn (grüne) stuf- te das gesetz als vollkommen absurd ein. es handle sich um einen „wohnungspoliti- schen blindflug“. in eine hochkonjunktur- phase geld hineinzuschütten, führe zu mitnahmeeffekten. union und spd woll- ten lediglich den koalitionsvertrag durch- pauken. mario mieruch (fraktionslos) kriti- sierte die änderungen als „symbolpolitik und wählertäuschung“. in namentlicher abstimmung wurde ein änderungsantrag der grünen (19/6156) abgelehnt, in dem beanstandet wird, dass eine mietobergrenze für die geförderten wohnungen fehle. auch je ein entschlie- ßungsantrag von fdp (19/6163) und grü- nen (19/6164) fand keine mehrheit. das gesetz soll zum bau von mehr miet- wohnungen führen. dazu ist die einfüh- rung einer bis ende des jahres 2021 befris- teten sonderabschreibung in höhe von fünf prozent pro jahr vorgesehen. die son- derabschreibung soll zusätzlich zur beste- henden linearen abschreibung gewährt werden. die kosten werden von der regie- rung bis zum jahr 2021 mit 100 millionen euro und für 2022 mit 310 millionen euro angegeben. voraussetzung für die sonder- abschreibung ist, dass die anschaffungs- oder herstellungskosten 3.000 euro je quadratmeter wohnfläche nicht überstei- gen. damit soll der bau bezahlbarer miet- wohnungen angeregt werden. fla t