2 MENSCHEN UND MEINUNGEN Das Parlament - Nr. 52-1 - 23. Dezember 2019 GASTKOMMENTARE WENIGER WALD BEWIRTSCHAFTEN? Zu viele Ansprüche PRO M it der Einsicht, dass die Mensch- t a v i r P © Heike Holdinghausen, »die tageszeitung« Berlin heit ihr „fossiles Zeitalter“ ange- sichts des Klimawandels beenden muss, steigen die Ansprüche an den Wald. Holz soll Beton beim Bauen und Plastik im Supermarkt ersetzen, Holzpellets ermöglichen nachhaltiges Heizen, und interessiert schaut die Chemie-Industrie auf Holzbestandteile wie Lignin als Erdölersatz der Zukunft. Einzeln betrachtet mö- gen all diese Anwendungen sinnvoll sein. Zusam- men genommen überfordern sie den Wald. Sie missachten seine Funktion als Kohlenstoffsenke – die nur ein intakter Wald mit gesundem Boden wahrnehmen kann – und seine Funktion als Rück- zugsgebiet für Pflanzen, Tiere und Pilze. In einem intakten Wald arbeiten sie in einem kom- plexen, lebendigen System zusammen, das wir ge- rade erst anfangen, zu verstehen. So viel aber ist klar: Es gehorcht nicht den Regeln eines Forstbe- triebes, der am Ende des Geschäftsjahres einen Gewinn verbuchen muss. Bei künftigen forstpoliti- schen Strategien muss es darum gehen, auch dem Wald selbst Rückzugsgebiete zu erhalten. In ihrer Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt von 2007 hatte sich die Bundesregierung zum Ziel ge- setzt, bis ins Jahr 2020 fünf Prozent der Waldflä- chen einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Geschafft hat sie nicht mal drei Prozent. Wer aber das Klima und die Biodiversität schützen möchte, überlässt den Wald großflächig sich selbst. Selbst- verständlich muss die Allgemeinheit sich an den Kosten dafür beteiligen. Doch können wir auf den Öko-Rohstoff Holz in Zeiten der Klimakrise verzichten? Ja, durch weni- ger Konsum. Unseren Lebensstil beizubehalten und dabei nur fossile Rohstoffe durch erneuerbare zu ersetzen, ist sowieso keine gute Idee. das steht außer Zweifel. Zwei über- aus heiße und trockene Sommer ha- ben ihm zu schaffen gemacht. Vor al- lem die in Deutschland häufigste Baumart, die Fichte, leidet. Jahrzehntelang wurde sie dafür ge- schätzt, dass sie so schnell wächst und sich so gut als Rohstoff für die Bau- und Möbelindustrie eig- net, ebenso wie für die Energiegewinnung. Doch leider zeigt sich jetzt, dass sie mit Trockenheit be- sonders schlecht umgehen kann. Angesichts der Tristesse in vielen Regionen verwundert es nicht, dass Umweltschützer einen behutsameren Um- gang mit dem Wald fordern, in Zukunft nur noch einen kleineren Teil der Fläche „bewirtschaften“ wollen – ein Wort, das heute weitaus kritischer gesehen wird als in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als viele Fichten angepflanzt wurden. Doch es ist ein Trugschluss zu glauben, mit einem deutschen Urwald werde schon alles wieder gut. Dass die Fichten-Monokulturen der Vergangenheit ein Fehler waren, ist weitgehend Konsens. Die we- nigsten Waldeigentümer wollen sich auf Kosten der Natur bereichern. Die große Mehrheit setzt längst auf eine Mischung aus Nadel- und Laub- bäumen, die Wetterextreme besser übersteht. Hin- zu kommt: Um einen bewirtschafteten Wald küm- mert sich jemand. Schädlinge wie der Borkenkäfer werden dort schneller erkannt, bestenfalls, bevor sie auf gesunde Bäume übergreifen. Und noch et- was sollte nicht vergessen, wer gegen die Bewirt- schaftung des Waldes wettert: Viele Kommunen brauchen die Einnahmen aus dem Holzverkauf, um ihre Freizeit- und Kulturangebote zu finanzie- ren. Von einem nachhaltig bewirtschafteten Wald profitiert sowohl die Natur als auch der Mensch. Mehr zum Thema der Woche auf den Seiten 1 bis 3. Kontakt: gastautor.das-parlament@bundestag.de Urwald-Träume CONTRA Dem deutschen Wald geht es nicht gut, Z A F © Julia Löhr, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« Herausgeber Deutscher Bundestag Platz der Republik 1, 11011 Berlin Fotos Stephan Roters Mit der ständigen Beilage Aus Politik und Zeitgeschichte ISSN 0479-611 x (verantwortlich: Bundeszentrale für politische Bildung) Anschrift der Redaktion (außer Beilage) Platz der Republik 1, 11011 Berlin Telefon (0 30)2 27-3 05 15 Telefax (0 30)2 27-3 65 24 Internet: http://www.das-parlament.de E-Mail: redaktion.das-parlament@ bundestag.de Chefredakteur Jörg Biallas (jbi) Stellvertretender Chefredakteur Alexander Heinrich (ahe) Verantwortliche Redakteure Claudia Heine (che) Claus Peter Kosfeld (pk) Hans-Jürgen Leersch (hle) Johanna Metz (joh) Kristina Pezzei (pez) Sören Christian Reimer (scr) CvD Helmut Stoltenberg (sto) Alexander Weinlein (aw) Abonnement Jahresabonnement 25,80 €; für Schüler, Studenten und Auszubildende (Nachweis erforderlich) 13,80 € (im Ausland zuzüglich Versandkosten) Alle Preise inkl. 7% MwSt. Kündigung jeweils drei Wochen vor Ablauf des Berechnungszeitraums. 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KG Kurhessenstraße 4 – 6 64546 Mörfelden-Walldorf Leserservice/Abonnement FAZIT Communication GmbH c/o InTime Media Services GmbH Postfach 1363 82034 Deisenhofen Telefon (0 89) 8 58 53-8 32 Telefax (0 89) 8 58 53-6 28 32 E-Mail: fazit-com@intime-media-services.de Anzeigenverkauf, Anzeigenverwaltung, Disposition FAZIT Communication GmbH c/o InTime Media Services GmbH Postfach 1363 82034 Deisenhofen Telefon (0 89) 8 58 53-8 36 Telefax (0 89) 8 58 53-6 28 36 E-Mail: fazit-com-anzeigen@ intime-media-services.de „Das Parlament“ ist Mitglied der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) Für die Herstellung der Wochenzeitung „Das Parlament“ wird ausschließlich Recycling-Papier verwendet. Bei den Weltklimakonferenzen geht es immer auch um die Rolle des Waldes als globaler CO2-Speicher. Zuletzt in Ma- drid richteten sich die Augen dabei vor allem auf Brasilien und seinen Präsiden- ten Bolsonaro. Aber ist der Wald nicht an vielen Stellen der Erde bedroht? Der Wald ist global unter Druck. Wir ha- ben wirklich massive Probleme in Brasi- lien, wo der Präsident die Bauern ermun- tert, weiter Agrarflächen zu schaffen. Aber auch im Nachbarland Bolivien steht der Amazonas-Wald massiv unter Druck. Oder schauen wir auf Indonesien, da hat es so viel gebrannt wie schon lange nicht mehr, was auch schon zu Konflikten geführt hat. Singapur hat sich da beschwert über die Rauchschwaden. Aber auch in Afrika sehen wir das überall: Kamerun, Zentralafrikani- sche Republik, Kongo, wo die Wälder im großen Stil und immer schneller ver- schwinden zugunsten von Plantagen. Ich habe gerade in jüngster Zeit einen Fall er- lebt im Kongo, wo massiv Urwälder ver- nichtet worden sind zugunsten von Kaut- schuk-Plantagen. Das sind chinesische Fir- men, die das machen. In Afrika soll sich die Bevölkerung bis Mitte dieses Jahrhunderts verdoppeln und bis Ende des Jahrhunderts verdreifa- chen. Ist da der Wald überhaupt noch zu retten? Ich denke schon. Afrika hat große Flächen- reserven. Es ist nicht so, dass Afrika über- quillt und für die Bevölkerung kein Platz mehr ist. Es ist eigentlich eher ein Vertei- lungsproblem. Afrika ist sehr reich und lei- det in weiten Teilen unter schlechter Regie- rungsführung. Viele Staaten haben auto- kratische Führer, die sich selbst bereichern und an ihr eigenes Volk nicht denken. Ich glaube, da muss auch Europa mehr tun, um die Staaten zu stabilisieren, damit sie Struktur haben, Rechtsstaatlichkeit, Frei- heit, Demokratie, Meinungsfreiheit garan- tieren können, damit die Wirtschaft in Schwung kommt und man nicht nur von der Plünderung der Ressourcen lebt. Wie groß sind die Möglichkeiten von Deutschland und Europa, da einzuwir- ken? Eigentlich, wenn wir uns einig wären, rela- tiv gut. Aber Europa selbst ist sich ja nicht einig. Denken Sie nur an Nordafrika, an Li- byen. Wenn wir uns da nicht einig werden, werden andere es für uns erledigen. Die Türkei steht in den Startlöchern, auch Russland hat schon Söldner dorthin ge- schickt. Wir Europäer müssen uns zusam- menraufen, denn es geht auch um unsere Zukunft. Wie steht es um den deutschen Wald nach zwei heißen, trockenen Sommern? Wir haben in Deutschland so hohe Wald- schäden wie in meiner Erinnerung noch nie. Durch Dürre, Käfer, Pilzbefall, Stürme haben wir zusammenaddiert etwa 1,8 Pro- zent der Waldfläche mit Schäden, die wir wieder aufforsten müssen. Das liegt lang- sam schon über der Grenze der Nachhal- tigkeit. Das heißt, wir haben eigentlich jetzt schon ein bisschen Substanzabbau durch diese Klimaschäden in Deutschland erlebt. Das muss aber nicht jedes Jahr so sein. Ist das der Klimawandel? Ja. Wir müssen da in die Historie der Kli- madaten schauen. 1975 war ein superschö- ner Sommer. Da hat es in Europa auch fast nicht geregnet, zusammen mit den hohen Schadstoffeinträgen ergab das ein Wald- sterben 1.0. Es lag natürlich an vielerlei Dingen, aber die mangelnde Versorgung mit Wasser war damals schon ein Thema. Dann kam 2003, auch ein superheißer Sommer. Und jetzt 2018 und 2019 noch- mal eine Super-Trockenheit. Man sieht, diese trockenen Warmperioden kommen »Der Wald ist unter Druck« CHRISTOPH HOFFMANN Der FDP-Abgeordnete und Förster fordert eine massive Aufforstung, um dem Klimawandel zu begegnen © fdpbt.de in immer kürzeren Abständen. Wir haben auch große Stürme erlebt wie Lothar oder Kyrill, denen große Waldflächen zum Op- fer gefallen sind. Viele unterschätzen bei der Klimaentwicklung die Windgeschwin- digkeiten, die sich immer weiter erhöhen. Gerade sind dieser Tage in Südfrankreich wieder Rekorde gemessen worden. Es ist einfach viel mehr Energie im System. Und die große Angst ist, dass sich steigernd im- mer mehr solche Schäden auftreten. Aber ich glaube, wir haben noch die Zeit und die Möglichkeit, das zu verhindern, und da sollten wir auch alles daransetzen. Was kann die Politik da tun, um das zu verhindern? Wir haben als Freie Demokraten in diesem Jahr einen Antrag gestellt, der hieß „Welt- weit mehr Wald für den Klimaschutz“. Wenn es uns gelingen würde, und das geht technisch und auch finanziell, 350 Millio- nen Hektar Wald aufzuforsten, könnten wir viele Jahrzehnte Zeit gewinnen in die- sem Klimawettlauf, um die fossilen Brenn- stoffe aus dem Verkehr zu ziehen. Das wür- de wirklich was bringen. Leider haben wir keine Mehrheit gefunden im Parlament. Das war für mich als einzigen Förster im Bundestag ein bisschen traurig. Manchmal ist das Parteigeplänkel leider vorrangig. Wegen der Trockenschäden gibt es derzeit ein Überangebot an Holz. Was be- deutet das für die Waldbesitzer, die ja zum Teil davon leben? Für die Waldbesitzer und gerade für die kleinen Privatwald-Besitzer ist das eine im- mense Katastrophe, weil der Holzmarkt noch auf Jahre verstopft sein wird. Die Sä- geindustrie kann nur eine gewisse Menge aufnehmen. Wenn dann der Markt gesät- tigt ist, fallen die Preise fast ins Bodenlose. Die Untergrenze des Preises sind im Grun- de die Holzaufarbeitungskosten, denn ir- gendwann sagt der Waldbesitzer: Wenn es sich nicht mehr lohnt, den Stamm zu ver- kaufen, wenn ich nicht einmal mehr mei- ne Kosten für den Einschlag bekomme, dann lasse ich lieber den vertrockneten Baum da herumstehen. Das hat dann wie- der gravierende Folgen, weil Sekundär- schädlinge zu einer Massenvermehrung kommen, zum Beispiel Bockkäfer. Wenn ein Überangebot von trockenem Holz da ist und diese Käfer sich stark vermehren, dann weichen sie irgendwann aus in den von ihnen eigentlich eher ungeliebten ge- sunden Wald. Zudem sind die trockenen Stämme eine immense Gefahr für die Waldarbeiter. Wenn Teile von diesen Bäu- men herunterfallen, gibt es unglaublich viele Arbeitsunfälle. Aus diesem Grund muss man sie möglichst bald entfernen, solange die Stämme noch in sich stabil sind und nicht auseinanderbrechen, wenn sie umfallen. Sollte dann die Politik in diesem Fall regulierend in den Markt eingreifen? Es gibt ja das Forstschädenausgleichsgesetz. Leider hat Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) das bis heute nicht zur Anwendung gebracht. Außerdem wäre eine Möglichkeit, den Einschlag von Frischholz in den öffentlichen Wäldern zu begrenzen. Ein großer Teil der Wälder ist ja im staatli- chen oder kommunalen Besitz. Natürlich sind die Waldbesitzer gehalten, jetzt kein Frischholz einzuschlagen, solange der Preis nicht gut ist. Aber es gibt viele, die es trotz- dem tun, um ihren eigenen Betrieb am Laufen zu halten. Die eine oder andere Stadt sagt auch, wir wollen die Einnahmen noch haben, wir wollen nicht drauflegen beim Wald, und schlägt wieder Frischholz ein. Das könnte man stoppen. Was aber kaum ausreichen dürfte, um angesichts der großen vorhandenen Menge Totholz den Markt zu normalisie- ren. Deshalb bräuchten wir eine Einschlags- und Verwertungshilfe für die geschädigten Hölzer. Und zwar in Form der thermischen Verwertung, also des Verbrennens in Form von Pellets oder Spänen. Kohlekraftwerke kann man zum Beispiel über einen gewis- sen Zeitraum auch mit Pellets und Spänen fahren. Das wäre ein Kanal, der den Markt entlasten würde. Die Holzexporte übri- gens, etwa nach China, laufen recht gut. Der Hunger der aufstrebenden Schwellen- länder nach Bauholz ist relativ stark, und diese Märkte sind nicht so empfindlich, wenn das Holz mal einen blauen oder ro- ten Streifen hat, was es durch Lagerung be- kommen kann. Das Gespräch führte Peter Stützle.T Christoph Hoffmann ist entwicklungs- politischer Sprecher der FDP-Fraktion und sitzt seit 2017 im Bundestag. Weiterführende Links zu den Themen dieser Seite finden Sie in unserem E-Paper PARLAMENTARISCHES PROFIL Der Studienrat: Michael Schrodi Der Klimawandel schlägt zu, der Zustand des Waldes ist besorgniserregend“: Der oberbayrische Abgeord- nete Michael Schrodi (42) arbeitet für die SPD im Umweltausschuss mit. Dort zählt zu seinen Schwer- punktthemen ein Bereich, über den in der vergangenen Woche im Bundestag debattiert wurde: Waldschutz und Waldbewirtschaf- tung. Für Schrodi ist klar, „dass wir einen Waldumbau brauchen“ – weg von der Monokultur mit vorwiegend Nadelbäumen, hin zu Mischwäldern. Die Politik spiele dabei durchaus eine Rolle, findet er. Sie könne zum einen sensibilisieren und in den staatlichen Forsten den Waldumbau vorantreiben. Dies fördere gerade Fi- nanzminister Olaf Scholz mit 500 Millionen Euro. Dabei gehe es nicht zuletzt darum, klimaresistentere Baumarten anzupflanzen, vor allen Dingen heimische Baumarten. Da steckt er tief drin in einer Thematik, in die er sich seit sei- nem Einzug in den Bundestag im September 2017 erst einar- beiten musste. Zuvor arbeitete er als Studienrat mit den Fä- chern Deutsch, Geschichte und Sozialkunde. Längst empfindet er es als bedeutende Aufgabe, an „einer der großen Herausfor- derungen unserer Zeit“ mitzuarbeiten, nämlich den Klima- schutz zu organisieren: „Ich bin froh und glücklich, dass ich im Umweltausschuss bin und mich dabei besonders um Wälder und Moore kümmere.“ Beide seien nicht nur ein Erlebnis, son- dern spielten auch beim Klimaschutz eine wichtige Rolle, weil sie CO2 binden. Schrodi, verheiratet, zwei Kinder, beheimatet in Olching nahe München, trat 1993 in die SPD ein. Den Weg in die Politik habe er aus zwei Gründen gefunden. Einerseits sei es die Nähe zur Arbei- terbewegung gewesen: „Mein Vater war Schlosser. Ich stamme aus einem gewerkschaftlich geprägten Elternhaus.“ Hinzugekom- men seien Anfang der 1990er Jahre die rechtsradikalen Ausschrei- tungen wie in Rostock-Lichtenhagen. Mithin: „Der Kampf für Ge- rechtigkeit und gegen Rechts haben mich zur SPD geführt.“ ..................................................................................................................................................... l i e d e M m h c A / T B D © »Der Klimawandel schlägt zu, der Zustand des Waldes ist besorgniserregend.« Er gehört zu denen, die sich bemühen, ihrer Partei Beine zu ma- chen. So fungiert er als Sprecher der SPD-„Denkfabrik“. Sie ver- folge seit Jahren das Projekt, „als eine Alternative zur Großen Ko- alition links von der Union eine Mehrheit von Rot-Rot-Grün zu bekommen und progressive Politikansätze voranzutreiben“. Zwar sei er „unter den Bedingungen, die wir hatten“, für den Eintritt in die Große Koalition gewesen: „Aber mit dem klaren Auftrag, eine inhaltliche Erneuerung anzugehen und eine klare Vision davon aufzuzeigen, wo wir in zehn, 15 Jahren sein wollen.“ In diesem Sinne ist er mit elf weiteren jungen Abgeordneten, die ebenfalls erstmals in den Bundestag eingezogen sind, auch in der Fraktion aktiv. „Die zwölf Apostel“ werden sie von Kollegen ge- nannt. Auch mal „Das dreckige Dutzend“. Die zweite Bezeich- nung findet Schrodi besser: „Denn brav kann jeder.“ Mehrere Pa- piere hätten sie verfasst, sich auch mit Fraktionschef Rolf Mütze- nich ausgetauscht. Gleich das erste Papier habe Aufmerksamkeit gefunden, erwähnt Schrodi. Es wende sich dagegen, „um jeden Preis an der Schwarzen Null festzuhalten“. Mehr Investitionen: Zu seiner Genugtuung konnte Schrodi mitwir- ken an den Grundgesetzänderungen, die möglich machen, dass der Bund wieder Gelder für Schulen zur Verfügung stellen darf – ein Stichwort ist der Digitalpakt. Da konnte er, der sich als Mitglied des Kreistags Fürstenfeldbruck speziell um Schulen kümmert, deutlich machen, was in Berlin zugunsten der Regionen entschieden wurde. Für ihn ist das ein Beleg dafür, dass die Tätigkeiten im Bundestag und im Kreistag in gleicher Weise nah an den Bürgern sind. Für das Parlament ist Michael Schrodi auf jeden Fall eine Berei- cherung: als willkommene Verstärkung der Fußballmannschaft. Er hat bis zur vierten, der höchsten Amateurliga, gespielt. In der Bayernliga habe er gegen Männer gekickt, die sich später als Bundesligaprofis einen Namen machten. Einmal, im Pokal, schlug er sich gar leidlich gegen Borussia Dortmund - im Jahre 2000. Franz Ludwig Averdunk T