8 BERLIN Ein staubiger Platz vor einem ver- nachlässigten Grünstreifen, be- grenzt von zwei sich kreuzen- den Hauptstraßen, in der Mitte ein isoliert stehender Aufzug, der zu den darunter liegenden S-Bahngleisen führt: Der Askanische Platz über dem Anhalter-Bahnhof gehört zu den Berliner Orten, die auch 30 Jahre nach dem Fall der Mauer noch ihre Rolle suchen. Ein Hinweis darauf, dass ein paar Meter weiter hinten eines der ersten Berliner Start-ups entstand, mit Folgen für die Wirtschaftsent- wicklung weit über Berlin hinaus: Fehlanzei- ge. Dabei befand sich etwa auf Höhe des heutigen S-Bahn-Aufzugs der Hinterhof, in dem Werner von Siemens und Johann Georg Halske 1847 ein Unternehmen grün- deten, das unter dem Firmennamen Sie- mens zum Weltkonzern wurde. Einzig im im Ein- gegenüberliegenden Hotel steht gangsbereich eine Siemens-Büste. So wirkt das Szenenbild ein wenig wie ein Symbol für den Umgang der Berliner mit ihrer Wirt- schaft – immer ein wenig „ja, aber“, lieber hip als industriell und im Zweifel gerne mal dagegen. „Berlin ist Teil unserer DNA“, erklärt derweil der Siemens-Konzern. „Die Elektrifizierung als Schlüsseltechnologie des 19. und 20. Jahrhunderts hat Siemens und Berlin groß gemacht.“ Tatsächlich läuteten die Gründer der einstigen „Telegraphen-Bauan- stalt von Siemens & Halske“ eine lang an- haltende Phase mit ein, in der Berlin Indus- triegeschichte schrieb. Die erste elektrische Straßenbahn, der Fön und die mit Trocken- batterien betriebene Taschenlampe wurden in den Folgejahrzehnten in Berlin erfunden. Auch die 1883 von Emil Rathenau gegrün- dete „Deutsche Edison-Gesellschaft für an- gewandte Electricität“ prägte die industrielle Entwicklung entscheidend – das Unterneh- men wuchs unter dem Namen AEG später ebenfalls zum globalen Konzern. „Aus allen Bereichen Preußens strebten die Menschen damals nach Berlin“, sagt der Leiter des Ber- liner Zentrum Industriekultur (BZI), Joseph Hoppe. „Sie wurden angezogen von den wirtschaftlichen Entwicklungen, aber auch den neuen Wissenschaftseinrichtungen und den Möglichkeiten, effiziente Netzwerke zu knüpfen.“ Die Phase reichte bis weit in die Gründungs- phase von Groß-Berlin hinein. Ihre Dyna- mik lässt sich bis heute an der Qualität der Bauten erahnen, die damals im gesamten Stadtgebiet entstanden sind: Allen voran die AEG-Turbinenfabrik von Peter Behrens, dem Wahrzeichen der „Elektropolis Berlin“. Aus Eisen, Glas und Beton baute Behrens im Auftrag des Unternehmens 1909 eine Halle, die schon damals als Meilenstein einer „In- dustriekultur“ gefeiert wurde. Der Bau in Moabit mit seinen großen Fensterfronten und der durchgehenden Halle ohne tragen- de Elemente gilt bis heute als Musterbeispiel früher Industriearchitektur und als Touris- tenmagnet, auch wird sie bis heute im ur- sprünglichen Sinn genutzt. Siemens baut dort Gasturbinen für den weltweiten Markt. Erinnerungen an die industrielle Blüte fin- den sich freilich in fast jedem Kiez – von der Rummelsburger Bucht bis nach Spandau, von der Schöneberger Malzfabrik bis in die Uferhallen im Wedding. Nirgends indes ballt sich die Vergangenheit so dicht wie in Schöneweide – und an kaum einem ande- ren Ort knüpfen Gegenwart und Zukunft der Berliner Wirtschaft so nahtlos an die Ge- schichte an. „Das Netzwerk, das wir hier mit den Hoch- schulen, den Fraunhofer- und Max-Planck- Instituten und anderen Start-ups vorfinden, ist einzigartig“, sagt der Geschäftsführer des 3D-Scanner-Herstellers botspot, Sascha Ry- barczyk. Der Enddreissiger, schlank, Bart, weißes Hemd, sitzt in einem Besprechungs- raum im Technologie- und Gründerzentrum TGS an der Ostendstraße. Auf der anderen Seite der von Straßenbahnschienen durch- zogenen Straße steht das Peter-Behrens- Haus mit dem markanten Turm, ans andere Straßenende ist die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) gezogen. Botspot ist seit seiner Gründung vor mehr als zehn Jah- ren schnell gewachsen und braucht um die 1.000 Quadratmeter für Entwicklung und Produktion. „Es gab Anfragen aus Fried- richshain, aber hier waren die Bedingungen besser“, sagt Rybarczyk. In der Nachbar- schaft gebe es noch Industriebrachen mit Möglichkeiten, die man anderswo in Berlin vergeblich suche – das sei interessant für eventuelles eigenes weiteres Wachstum, aber auch das eines Unternehmensnetzwerks zur Entwicklung des gesamten Stadtteils. Als „Schöne Weyde“ in den Jahren nach 1890 entstand, lag es noch vor den Toren Berlins. Schnell wuchs es zum Arbeiter- und Indstriestandort. Ein Kraftwerk wurde ge- baut, Werke für die Produktion von Autos, Batterien und Lampen entstanden. Das eins- tige Herz der Elektroindustrie durchlebte wechselhafte Zeiten; seit wenigen Jahren erst werden die Hallen und Orte von Start-ups und Kreativen neu entdeckt, an den Uferbe- reichen siedelten sich Cafés und Restaurants an, die HTW schob die Entwicklung mit ih- rem Ansiedlung entscheidend an. „Wir haben hier schon wegen des Standorts die Aufmerksamkeit von Kunden“, sagt Ry- barczyk. Die Umgebung versprüht bis heute Weiterführende Links zu den Themen dieser Seite finden Sie in unserem E-Paper Das Parlament - Nr. 35-37 - 24. August 2020 Boom im Backstein WIRTSCHAFT Die Wertschöpfung in Berlin wächst. Innovation findet sich dabei oft an Orten, die schon einmal Motoren der Entwicklung waren Wuchtige Erinnerungen an den einstigen Wirtschaftsglanz Berlins: Fabrik an der Spree in Schöneweide (oben), die Behrens-Turbinenhalle in Moabit © picture-alliance/imageBROKER einen herben, industriellen Charme, auf der Straße mischen sich Studenten, Start-Up- Mitarbeiter und alteingesessene Arbeiter die nach dem Zusammenbruch der DDR-Indus- trie längst nicht alle in neue Jobs fanden. In einer Halle hat der Industriesalon eine Dau- erausstellung zur Geschichte des Standorts eingerichtet. „Für viele Unternehmen, die sich ansiedeln wollen, muss es Backstein sein“, bekräftigt Hoppe vom BZI. „Die wol- len nicht in einen beliebigen Alu-Bau.“ Konkret profitiert botspot in Schöneweide von regelmäßigen Start-up-Stammtischen, von gemeinsamen Projekten mit der Hoch- schule und den Forschungseinrichtungen und dem damit verbundenen Kontakt zu Studierenden. Passende Mitarbeiter zu fin- den gestaltet sich für botspot ähnlich schwierig wie für die Wirtschaft insgesamt – doch Berlin hilft, wie Rybarczyk sagt: „Die Bereitschaft, nach hierher zu ziehen, ist international hoch.“ München genieße nicht den Ruf von Aufbruch und Innovation wie Berlin; zur Wahrheit gehöre dabei auch, dass das Unternehmen in München an Miet- preisen und Lohnniveau scheitern würde. „Berlin wird als Industriestandort wahrge- nommen“, ist der Unternehmenschef über- zeugt und sagt zugleich: „Das Land könnte viel mehr daraus machen.“ Langsames Anrollen Die Berliner Wirt- schaftsentwicklung endete jäh mit dem Zweiten Weltkrieg. Die Teilung der Stadt im Anschluss verhinderte nicht nur größere Entwicklungen, sondern bewog beispiels- weise Siemens, seinen Firmensitz teilweise nach Bayern zu verlegen. Nach dem Fall der Mauer berappelte sich die Wirtschaft nur langsam. Vor allem: Die Zentralen von bör- sennotierten, großen Unternehmen lagen längst anderswo; dort wurde und wird Wirt- schaftskraft generiert. Erst in den vergange- nen zehn Jahren begann Berlin, seinen Trumpf als Metropole auszuspielen. Die Stadt wurde internationaler und nährte da- mit seinen Ruf als Ort für Innovationen und Gründertum. „Ich sehe darin durchaus Pa- rallelen zur Situation von vor mehr als 100 Jahren, wenngleich in weitaus kleine- rem Ausmaß“, sagt BZI-Experte Hoppe. Kiezdenken Auf den Tourismus als Wirt- schaftszweig zu setzen, habe auf der Hand gelegen. Mittlerweile hätten sich allerdings der Fintech-Bereich, also Start-ups aus der Finanzbranche, genauso wie alles rund um das Internet of things (IoT) oder die Ge- sundheitswirtschaft zu Schwergewichten ge- mausert, sagt der Geschäftsführer der Berli- ner Wirtschaftsförderung (Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie), Stefan Franz- ke. Den Vorwurf von botspot-Chef Ry- barczyk, zu wenig für das industrielle Image des Landes zu tun, will Franzke zumindest nicht ganz von der Hand weisen. Die Politik erkenne immer mehr, wie bedeutsam Bran- chen wie die Gesundheitswirtschaft inzwi- schen geworden seien, sagt Franzke diplo- matisch. Hoppe vom BZI verstärkt hingegen die Kritik und beklagt ein „Kiezdenken“ in Teilen der Berliner Öffentlichkeit und Ver- waltung, das es innovativen Unternehmen nicht immer leicht mache. Er erinnert an den Versuch von Google, sich in einem ehe- maligen Umspannwerk in Kreuzberg nieder- zulassen (was scheiterte) und an die Quere- len rund um den Beschluss für eine neue Siemensstadt zwischen Berlin und Spandau. „Dass es Tesla geschafft hat, sich in der Me- tropolregion durchzusetzen, ist schon ein kleines Wunder“, findet Hoppe. Anekdoten über die Berliner Verwaltung haben als Ka- lauer ohnehin ausgedient; anderswo sei man einfach jünger, aufgeschlossener, flexib- ler, heißt es zuhauf von Projektentwicklern. Franzke kontert, sein Haus verfolge in den Ansiedlungsbemühungen längst die Strate- gie, „innovative, wertschöpfende Start-ups“ in die Metropole zu locken. Im Bereich IoT liege Berlin mittlerweile an Wertschöpfung vor München, im verarbeitenden Gewerbe gebe es immerhin fast 120.000 Arbeitsplät- ze. Zum Vergleich: Im Öffentlichen Dienst, dem größten Arbeitgeber in Berlin, sind es mehr als sechs Mal so viele (siehe nebenste- hende Spalte). Und wenngleich die Aufhol- jagd absolut betrachtet andauere, habe Ber- lin in der Wertschöpfung im vergangenen Jahr erstmals den Bundesdurchschnitt über- flügelt. Freiräume werden knapp Zu den einge- sessenen Unternehmen wie Bayer, Pfizer, Sa- nofi, der Deutschen Bahn und Siemens kommen unzählige Gründer aus der ganzen Welt, die hier ihre Unternehmensidee aus- probieren wollen. Man schätze diese Atmo- sphäre, erklärt ein Siemens-Sprecher. „Berlin repräsentiert knapp ein Drittel der Gründer- szene Deutschlands, das ist ein wichtiger As- pekt.“ Der Konzern widmet sich Start-ups in einer – next47, einer Anspielung auf das Jahr der Unternehmensgründung – und stellt auf dem Siemens-Areal Flächen zum „agilen Ar- beiten“ bereit. Diese Freiräume wird es auch brauchen, denn sie werden knapp. Die Ressourcen, die Berlin zum neuen Wirtschaftsaufschwung verholfen haben, trocknen nach und nach aus. Die Brachen verschwinden, die Lebens- haltungskosten steigen genauso wie die eigenen Unternehmenssparte a p d / e c n a i l l a - e r u t c i p © Das Gelände um den Gasometer Mieten für Wohnen, Büro und Gewerbe. „Das Ende des Start-up-Booms ist durch Corona verzögert worden, aber es zeichnet sich ab“, sagt Karin Teichmann. Die Immo- bilienexpertin arbeitete früher für Berlin Partner, heute ist sie als Vorstandsmitglied der EUREF AG für die Entwicklung des Schöneberger Campus rund um den Gaso- meter zuständig – noch so ein Ort von da- mals, der zum Motor für die Entwicklung von heute geworden ist. Auf das 5,5 Hektar große Gelände darf nur ziehen, wer sich mit Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit be- schäftigt. Die Technische Universität ist ver- treten, Schneider Electric, hier wird autono- mes Fahren genauso erprobt wie neue Lade- technologien für Elektrofahrzeuge, Klaus Töpfer ist mit einem Teil seiner Klimafor- In den unter Denkmal- scher vertreten. schutz stehenden Backsteinbauten, ergänzt durch neue Gebäude, sind 6.000 Arbeits- plätze entstanden. „Wir sind voll“, sagt Teichmann. Wer sich jetzt um einen Platz bewirbt, muss warten. Die EUREF AG ist in- habergeführt, das ermöglicht eine gezielte Auswahl und Gestaltungsraum bei den Bü- romieten. Wer da ist, profitiert von etwa 100.000 Fach- besuchern im Jahr, die einen Messestand er- sparen – die Besucher laufen ohnehin über das Gelände. Und auch hier entstehen spon- tan Netzwerke, Foren, Kontakte, etwa beim Mittagessen in einem der Cafés und Restau- rants rund um den Gasometer. Die stehen auch der Allgemeinheit offen, was die Ak- zeptanz des Campus in der Nachbarschaft bedeutend erhöht habe, sagt Teichmann. Gerade in der Anfangszeit gab es Initiativen gegen das Großprojekt und seinen Eigentü- mer, groß war die Angst vor Veränderung und Verdrängung im Kiez. Die scheint sich gelegt zu haben; im Moment dreht sich eher alles um die Frage: Kommt Tesla? Angeblich will Elon Musk sein Entwicklungszentrum im oder um den Gasometer einrichten. Viel- leicht ist es nur ein Gerücht, vielleicht lau- fen wirklich Verhandlungen, vielleicht ge- hen sie zugunsten des Standorts aus. Aber eigentlich ist der ja voll. Kristina PezzeiT BERLINER WIRTSCHAFT Zahlen zur Wirtschafts- entwicklung Das Bruttoinlandsprodukt in Berlin belief sich 2019 auf 153,29 Milliarden Euro. In Nordrhein-Westfalen Zum Vergleich: waren es 711,42 Milliarden Euro, im Saarland 36,25 Milliarden Euro. Die Bruttowertschöpfung lag insgesamt bei 138 Milliarden Euro. Davon entfielen beispielsweise 13,71 Milliarden Euro auf das Produzierende Gewerbe (ohne Bau), 44,63 Milliarden Euro auf Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit, Private Haushalte und 43,49 Milliarden Euro auf Finanz-, Versi- cherungs- und Unternehmensdienstleis- ter; Grundstücks- und Wohnungswesen. Folgen der Corona-Krise auf dem Arbeitsmarkt spürbar Corona setzt auch dem Berliner Arbeits- markt zu. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 10,8 Prozent, unwesentlich hö- her als im Vormonat, aber deutlich höher als im gleichen Vorjahreszeitraum: Im Ju- li 2018 hatte die Quote bei acht Prozent gelegen. Ohne die Kurzarbeit sähen die Zahlen wohl noch schlechter aus: Im April waren 208.400 Berliner in Kurzar- beit, das war jeder siebte sozialversiche- rungspflichtig Beschäftigte. 26.500 Be- triebe nutzten das Instrument. Berlin ge- hört zu den gefragtesten Zielen bei Hochqualifizierten, die über die Blaue Karte der EU nach Deutschland kom- men. 2019 nutzten 4.585 von insgesamt 31.220 Nicht-EU-Ausländern diese Mög- lichkeit. Größte Arbeitgeber im öffentlichen Sektor Die meisten Beschäftigten hat die Deut- sche Bahn in Berlin (19.149, Stand 2017), es folgen die Krankenhauskonzer- ne Charité und Vivantes sowie die Berli- ner Verkehrsbetriebe. Auf Platz fünf folgt mit der Siemens AG ein Unternehmen der Privatwirtschaft mit 11.609 Beschäf- tigten (ebenfalls Stand 2017), dann die EDEKA Minden-Hannover Stiftung & Co. KG, die Daimler AG und die Deutsche Post DHL Group. Zu den 20 größten Ar- beitgebern in der Hauptstadt zählen auch Unternehmen wie Zalando SE, die Bayer AG und Vattenfall AB. Elf „Zukunftsorte“ für die Entwicklung der Hauptstadt Als Kristallisationspunkte für die wirt- schaftliche Entwicklung und Innovatio- nen hat das Land elf „Zukunftsorte“defi- niert. Dort soll aus der Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und For- schung neuer Gründergeist gefördert werden und in der Folge Wertschöpfung entstehen. Das Projekt Zukunftsorte funktioniert als Netzwerk mit eigener Geschäftsstelle, finanziert wird es aus Bundes- und Landesmitteln. Zu den Or- ten zählen der Campus in Adlershof und der in Buch genauso wie Berlin Südwest, aber auch das Gelände des bisherigen Flughafens Tegel und das des bereits stillgelegten Stadtflughafens Tempelhof. EUREF, Schöneweide und die Siemensstadt 2.0 Industriekonzern Das EUREF-Gebiet um den Gasometer in Schöneberg, die Siemensstadt 2.0 und der Wirtschafts- und Wissenschafts- standort Berlin Schöneweide (siehe ne- benstehender Text) sind ebenfalls Teil des Netzwerks. Auf dem EUREF-Gelände haben sich Un- ternehmen, Wissenschafts- und For- schungseinrichtungen angesiedelt, die sich mit Mobilität, Energie und Nachhal- tigkeit beschäftigen. Dabei sind der fran- zösische Schneider Electric, Cisco und die Deutsche Bahn. Nach Landesangaben erfüllt der Stand- ort seit 2014 die CO2-Ziele der Bundes- regierung für das Jahr 2050. In Düssel- dorf entsteht derzeit ein zweiter EUREF- Campus nach Berliner Vorbild. Berlin Schöneweide vermarktet sich un- ter dem Slogan „Innovation. Industrie. Impulse“. An dem Standort wurden vor mehr als 100 Jahren die industrielle Ent- wicklung und der Aufschwung Berlins maßgeblich vorangetrieben, auch zu Zei- ten der DDR wurde hier massiv produ- ziert. Nach einem Einbruch nach der Wende entsteht seit einigen Jahren neue Industrie auch im Zusammenspiel mit technisch ausgerichteten Hochschulen, die sich in ehemaligen Industriegebäu- den angesiedelt haben. Entsprechend ist der Standort vor allem für Start-ups at- traktiv. Zwischen Berlin und Spandau schließlich entsteht bis 2030 eine „Sie- mensstadt 2.0“. Auf etwa 700.000 Qua- dratmetern investiert der Industriekon- zern einen hohen dreistelligen Millio- nenbetrag für einen neuen nachhaltigen und „smarten“ Stadtteil, an dem gelebt, gelernt, geforscht und gearbeitet wer- den soll und etwa neue Mobilitätsfor- men ausprobiert werden. pez T