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Digitalausschuss : Scharfe Kritik an Facebook

Die Antworten der Facebook-Vertreter im Digitalausschuss sorgen unter den Mitgliedern für starken Unmut. Gefordert wird mehr Transparenz im jüngsten Datenskandal.

26.03.2018
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2 Min

Der Digitalkonzern Facebook hat schon 2015 erfahren, dass Daten seiner Nutzer illegal an das britische Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica weitergegeben worden sind. Anstatt betroffene Plattform-Nutzer darüber zu informieren, habe sich Facebook auf die Zusage von Cambridge Analytica verlassen, die Daten zu löschen. Das sagten Facebook-Vertreter in einer Sondersitzung des Ausschusses Digitale Agenda am vergangenen Freitag. Die Sitzung war kurzfristig einberufen worden, um die Hintergründe des Datenskandals zu klären, bei dem rund 50 Millionen Facebook-Profile illegal ausgewertet worden sein sollen.

Der Wissenschaftler Aleksandr Kogan hatte 2013 ein Quiz auf die Plattform gestellt, das laut der Unternehmensvertreter von rund 300.000 Anwendern heruntergeladen wurde. Diese hätten beim Download zwar eingewilligt, dass die Anwendung auch auf die Daten der Facebook-Freunde zugreifen dürfe. Mit der Weitergabe dieser Daten habe Kogan aber gegen geltendes Datenschutzrecht verstoßen.

Dass auch die Daten von Plattform-Nutzern in Deutschland weitergeleitet worden sind, sei ihr bislang nicht bekannt, sagte eine in den Ausschuss geladene Facebook-Managerin nach mehrmaligen Nachhaken der Abgeordneten. Die Untersuchungen liefen noch. Dem widersprach der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit, Johannes Caspar: Bei 50 Millionen betroffenen Profilen sei das vielmehr sehr wahrscheinlich.

Fraktionsübergreifend zeigten sich die Abgeordneten unzufrieden mit den Auskünfte des Digitalkonzerns. "Wie sich Facebook hier verhält, finde ich unterirdisch", sagte ein Vertreter der Unions-Fraktion. "Sie haben uns eine halbe Stunde genommen, indem sie uns Pressetexte vorlesen", kritisierte er. Auch die Grünen betonten, dass der Digitalkonzern auf früherer Einladungen zu Ausschussanhörungen nicht reagiert habe. Die meisten Fragen der Parlamentarier blieben in der einstündigen Sitzung unbeantwortet. Der Ausschuss will die Befragung fortsetzen.