BILDUNG : Appell für offene Schulen
Volle Klassen, zu wenig Lehrer, Fenster, bei denen die Griffe fehlen. Das ist der Alltag in vielen Schulen - auch zu Pandemiezeiten. Um auf diese Situation aufmerksam zu machen, hatte die Fraktion Die Linke für den vergangenen Donnerstag eine Aktuelle Stunde mit dem Titel "Wirksame Hilfen für Schulen in der Pandemie" beantragt. In einem Punkt waren sich alle Fraktionen einig: Die Schulen müssen so lange offen gehalten werden wie dies verantwortbar ist. Birke Bull-Bischoff (Linke) sagte: "SOS kommt aus allen Klassenzimmern und auf allen Kanälen." In einem Antrag (19/24450) fordert die Fraktion die Bundesregierung auf, die Anschaffung von FFP2-Masken und CO2-Messgeräten wie auch von mobilen Raumluftfiltersysteme zu unterstützen. Er herrsche ein "unsäglicher Mangel an Computern, an leistungsfähigem Internet, an bezahlbaren Tarifen für alle Kinder", bemängelte Bull-Bischoff.
Thomas Rachel (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, betonte, dass zumindest im Moment die Situation noch weitgehend normal sei: Obwohl 300.000 Schüler in Quarantäne seien, gingen noch immer 95 Prozent der Schüler zur Schule. Und er bekräftigte: "Wir wollen, dass die Schulen während der Pandemie offen bleiben, solange es irgendwie verantwortbar ist." Götz Frömming (AfD), der sich ebenfalls gegen Schulschließungen aussprach, bemängelte insgesamt die Situationen an den Schulen: "Die Klassen sind viel zu groß, sie sind überfüllt." Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken ging auf die langfristigen Folgen ein: "Geschlossene Schulen sind doch nichts anderes als verschlossene Lebens- und Bildungswege." Katja Suding (FDP) warf Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) vor: "Die Bundesregierung hat den Sommer eben nicht genutzt, um die Schulen pandemiefest zu machen." Margit Stumpp (Grüne) forderte 500 Millionen Euro für "mobile Luftfilter".