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Entwicklung : Ausgleich gesucht

In einer Anhörung befasste sich der Entwicklungsausschuss mit Hilfen für ärmere Länder bei Klimaschäden.

17.10.2022
True 2024-06-11T12:19:48.7200Z
2 Min

Wie können die von der Klimakrise am stärksten betroffenen Regionen bei der Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste unterstützt werden? Diese Frage hat den Entwicklungsausschuss vergangene Woche in einer Anhörung beschäftigt. Zur Diskussion standen insbesondere das Instrument der Klimarisikoversicherungen und die Einrichtung eines multilateralen Finanzierungsinstruments (Finanzfazilität).

Sabine Minninger von "Brot für die Welt", unterstützte die Forderung nach einer solchen Finanzfazilität. Klimarisikoversicherungen dienten nicht der Klimagerechtigkeit, weil Staaten, die den Klimawandel nicht verursacht haben, die Prämien bezahlen müssten. Den Absicherungsbedarf bezifferte sie auf 280 bis 500 Milliarden US-Dollar.


„Wir brauchen eine feministische Perspektive, echte Innovation, wir müssen die Macht anders und neu verteilen.“
Gina Cortés Valderrama, "Women Engage for a Common Future"

Astrid Zwick, zuständig für Finanz- und Versicherungslösungen für Klima- und Katastrophenrisiken ("InsuResilience") bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, wertete Klimaversicherungen hingegen als Teil des Risikomanagements. Länder mit hohem Versicherungsbestand könnten mit der Auszahlung ihre Wirtschaft ankurbeln, einkommensschwache Länder benötigten alles für die Katastrophenbearbeitung.

Tasneem Essop, geschäftsführende Direktorin des Climate Action Network, eines Netzwerks von Nichtregierungsorganisationen, appellierte an Deutschland, bei der Weltklimakonferenz in Ägypten einer Einigung über eine Finanzierungsfazilität nicht im Wege zu stehen. Skeptisch äußerte sie sich gegenüber dem globalen Schutzschirm der G7-Staaten gegen Klimarisiken; sie hätten keine gute "Umsetzungsbilanz".

Experten drängen auf baldige Lösung

Auch Maxime Souvignet, Analyseteamleiter des "UN University Institute for Environment and Human Security", drang auf eine baldige Lösung der Finanzierungsfrage. Ein globaler Schutzschirm baue auf bestehenden Strukturen auf, die Finanzierung könne außerdem gut koordiniert werden.

Für Gina Cortés Valderrama, Gender & Climate Policy Manager bei der Organisation "Women Engage for a Common Future", geht es um Wiedergutmachungen und Entschädigungen. "Wir brauchen eine feministische Perspektive, echte Innovation, wir müssen die Macht anders und neu verteilen", sagte sie.

Dem Physiker Peter Vögele zufolge hat Kohlendioxid keinen Einfluss auf das Klima. Motive für Entwicklungszusammenarbeit können aus seiner Sicht nur humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Zusammenarbeit unter Berücksichtigung eigener nationaler Interessen sein.