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Ergebnisse der Pisa-Studie : "Bildungswende" nach Pisa-Debakel gefordert

Bei der aktuellen Pisa-Studie schnitten deutsche Schülerinnen und Schüler so schlecht ab wie nie. Die Abgeordneten fordern Reformen und Förderprogramme ab der Kita.

15.12.2023
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2 Min
Foto: picture alliance/photothek/Thomas Imo

Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in Mathe, beim Lesen und in den Naturwissenschaften haben sich verschlechtert.

Für Oliver Kaczmarek (SPD) ist der Bildungserfolg in Deutschland "von der sozialen Herkunft der Schülerinnen und Schüler so massiv abhängig wie in keinem anderen Industrieland." Zu diesem Schluss kam der Bildungspolitiker am Mittwochabend im Plenum, als der Bundestag auf Verlangen der AfD-Fraktion in einer Aktuellen Stunde über die Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie debattierte. Bei dem internationalen Leistungsvergleich schnitten deutsche Schülerinnen und Schüler so schlecht ab wie nie zuvor. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und den Naturwissenschaften sind die Leistungen deutlich zurückgegangen.

 Die Pisa-Studie ist die größte internationale Studie zum Vergleich von Schulleistungen. Seit 2000 werden im Abstand von drei Jahren die Kompetenzen von 15-jährigen Schülerinnen und Schülern aus den OECD-Staaten, also den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sowie ihren Partnerstaaten verglichen.

Rund 700.000 Jugendliche wurden weltweit getestet 

In diesem Jahr nahmen rund 700.000 Jugendliche aus 81 Ländern an der Erhebung teil. Zwar kam es insgesamt zu einem Rückgang der Leistungen, jedoch ist dieser in Deutschland besonders drastisch ausgefallen: Beim Lesen verfehlten rund 25 Prozent der Jugendlichen die Mindestanforderungen, in Mathematik waren es sogar 30 Prozent.

Bei der Lesekompetenz bedeutet das beispielsweise, im Alter von 15 Jahren nicht die Hauptaussage eines mittellangen Textes erfassen zu können. Besonders gut schlossen bei der Pisa-Studie Singapur oder die Schweiz ab. Dass Deutschland trotz Anstrengung wieder dort gelandet sei, wo im Jahr 2000 einmal begonnen wurde, nannte Kaczmarek am Mittwochabend "deprimierend". Der SPD-Abgeordnete befand, frühe Bildung sei "der Schlüssel zur Chancengleichheit".

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"Die größte Anstrengung müssen wir für die Kleinsten vornehmen" forderte auch Thomas Jarzombek (CDU). So brauche es verpflichtende Sprach-Diagnostik im dritten und vierten Lebensjahr. Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen) plädierte dafür, Kitas als Fundament im Bildungssystem zu stärken. "Es wäre gut, wenn alle Kinder in das letzte Kita-Jahr gehen", sagte der Abgeordnete. Was es nun brauche, sei eine Dekade großer Anstrengung, um eine "Bildungswende" zu erzielen.

Die Abgeordnete Nicole Höchst (AfD) hingegen befand: "Ohne Migrationswende keine Bildungswende". Während Bund und Länder diskutierten, wer zuständig sei, blieben derweil die Kinder auf der Strecke. Für Ria Schröder (FDP) stand eindeutig fest, bei wem die Zuständigkeit für Bildungsfragen liegt. Sie sagte: "Wir dürfen im Bund ohne die Länder gar nichts machen". Zwar seien die Ergebnisse der Pisa-Studie besorgniserregend, es liege aber an den Ländern, systematisch nachzusteuern.