Nach Krankheit zurück in den Job : Union wollte Lotsensystem für Wiedereinstieg in den Beruf
Die CDU/CSU-Fraktion kann sich mit ihrem Antrag für ein individuelles Fallmanagement nicht durchsetzen. Grüne, SPD und FDP warnen vor neuen Schnittstellen.
Am Donnerstagabend hat der Bundestag gemäß der Beschlussempfehlung des Ausschusses für Arbeit und Soziales einen Antrag der Unionsfraktion mit Vorschlägen für eine bessere Re-Integration Beschäftigter ins Erwerbsleben abgelehnt. Gegen den Antrag stimmten die Koalitionsfraktionen SPD, Grüne und FDP sowie die Gruppe BSW. Die AfD-Fraktion und die Gruppe Die Linke enthielten sich.
Schwer Erkrankte mit besonders komplexen Versorgungssituationen und ihre Angehörigen sollten durch ein individuelles Fallmanagement in Form eines Lotsen mit Information, Beratung und Anleitung individuell unterstützt werden", heißt es in dem Antrag unter anderem.
Das Ziel unterstützen auch die anderen Fraktionen
Die anderen Fraktionen unterstützten grundsätzlich das Ziel des Antrags. Kritik gab es jedoch am Weg, den die Union dafür vorschlägt. So verwies die SPD-Fraktion in der abschließenden Beratung des Ausschusses auf das schon existierende Fallmanagement der Rentenversicherung und Grüne und FDP warnten davor, neue Strukturen zu schaffen und so zu tun, als sei dies kostenneutral. Die AfD hatte Zweifel in Bezug auf die neue Rolle von qualifizierten Fallmanagern. Die Linke sagte, die Union versuche, ein kleines Pflaster auf die Wunden des Reha-Systems zu legen. Dessen Zersplitterung sei aber der Grund für die Probleme. Das BSW betonte, bei der Rentenversicherung gebe es schon genug versicherungsfremde Leistungen.