Folgen des Klimawandel für den Sport : Mehr Hilfen für den Wintersport gefordert
Der Bundestag debattiert über Folgen der Erderwärmung für den Wintersport. Einen dazu vorgelegten Unionsantrag begrüßen die Abgeordneten, aber nur im Grundsatz.
Schneemangel wegen veränderter klimatischer Bedingungen, explodierende Energiepreise, eine grassierende Inflation, finanzieller Druck durch stetig steigende Personalkosten der Leistungssportverbände - die Abgeordneten von CDU und CSU sehen den Wintersport in Deutschland vielfach unter Druck. Und nicht nur den Sport im engeren Sinne: Vor großen Herausforderungen stehend sehen die Unionsabgeordneten auch die Wintersportorte gerade in ländlichen Räumen durch Verluste aufgrund des ausbleibenden Tourismus.
Große Einigkeit über Ziel
Am vergangenen Donnerstag hat der Bundestag den Antrag der Unions-Fraktion mit dem Titel "Unterstützung für den Wintersport - Jetzt handeln" erstmals und in großer Einigkeit beraten, in dem die Bundesregierung zu mehr Engagement aufgerufen wird. Im Anschluss an die Aussprache wurde die Vorlage zur weiteren Beratung in den federführenden Sportausschuss überwiesen.
"Der große Feind" im Wintersport sei der Klimawandel, sagte . Artur Auernhammer (CSU): Hier müsse eine Veränderung her. "Das gilt zum Beispiel für den Weltcup-Kalender: Es kann nicht sein, dass wir bereits im Oktober mit Weltcup-Rennen beginnen und dass wir im Sommer in Skilagern trainieren." Das könne man besser organisieren. "Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, die Organisationen, die dafür sorgen, dass solche Wettbewerbe stattfinden, die wirklich engagiert unterwegs sind, zu unterstützen. Hier brauchen wir eine breite Unterstützung."
Herbert Wollmann (SPD) teilte das Anliegen des Antrags: "Wir müssen etwas für den Wintersport tun." Natürlich könne der Sportausschuss das Klima nicht beeinflussen Aber der Sport sei "ein sehr sensibler Gradmesser dafür, welche Auswirkungen ein Weiter-so auf unsere Lebensqualität haben wird." Wichtig sei, den Sport in das Grundgesetz aufzunehmen. "Ich denke, wir sind uns alle einig, dass wir das vorantreiben sollten", so Wollmann.
Den meisten Forderungen im Antrag könne auch seine Partei gut zustimmen, meinte Jörn König von der AfD, mochte sich aber die Frage nicht verkneifen: "Nach 16 Jahren Regierung fällt Ihnen plötzlich in der Opposition ein, dass der Wintersport Unterstützung braucht?"
Neue Sportwege zu gehen, heiße auch, nachhaltige Tourismuswege zu gehen sagte Grünen-Politikerin Tina Winklmann. Wenn die Rede von Arbeitsplätzen sei, "dann doch bitte von Arbeitsplätzen mit Zukunft". Die entstünden "nicht durch Härtefallgießkannen, sondern durch nachhaltige und realistische Konzepte."
"Wir sind mittendrin im Klimawandel, sagte André Hahn (Linke). Im letzten Jahr fand der erste Skisprungweltcup komplett auf Matten statt, weil es keinen Schnee gab. Das seien unangenehme Wahrheiten; aber die Politik müsse sie aussprechen und darauf vorausschauend politische Lösungsansätze aufzeigen. "Das leistet der vorliegende Antrag leider nicht" sagte Hahn.