Olympische Spiele : Olympia: Ja, aber nicht so
Die AfD fordert in Anträgen Bewerbungen Deutschlands für die olympische Sommer- und Winterspiele. Der Bundestag lehnt die Initiativen jedoch ab.
Deutschland ist eine Sportnation. Deutschland kann Sportgroßereignisse, hat die Infrastruktur. Für die Athletinnen und Athleten wären Olympische Spiele vor heimischem Publikum das Größte. Als der Bundestag vergangene Woche über zwei Anträge der AfD-Fraktion debattierte, die die Bundesregierung aufforderten, sich für deutsche Olympiabewerbungen stark zu machen, konnte der Eindruck entstehen, das Thema treffe einen Nerv. Tut es wohl auch. Aber im Konkreten überwogen die Zweifel an den Vorschlägen der AfD. Die Anträge für Bewerbungen um Sommerspiele zum nächstmöglichen Termin und für Winterspiele 2030 wurden von allen anderen Fraktionen abgelehnt.
Olympische und Paralympische Spiele seien Sportereignisse von herausragender Bedeutung, sagte Bettina Lugk (SPD). Aber das Scheitern vergangener Bewerbungen habe gezeigt, dass es ohne die Zustimmung der Bevölkerung nicht gehe. Deshalb sei das Vorgehen des für eine Bewerbung zuständigen Deutschen Olympischen Sportbundes richtig, erst einmal ergebnisoffen die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu eruieren. Die Münchener Bewerbung sei an den Münchnern gescheitert, die Leipziger international an mangelnder politischer Unterstützung, bestätigte Jens Lehmann (CDU): "Unsere Aufgabe ist es, für Interesse in allen Wahlkreisen zu werben", sagte der Unionsvertreter.
Die Grünen vermissen die Paralympischen Spiele in den Anträgen
Grünen-Politikerin Tina Winklmann kritisierte, dass die Paralympischen Spiele in den AfD-Anträgen keine Erwähnung fänden. Der sportliche Gedanke aber sei inklusiv: "Es geht nur gemeinsam".
Wer nicht wolle, dass Sportgroßereignisse von Ländern mit autokratischer Regierung ausgetragen werden, der müsse selbst in den Ring steigen, sagte Bernd Reuther (FDP): "Unsere Pflicht als große Demokratie im Herzen Europas ist es, uns für Sportgroßveranstaltungen zu bewerben". André Hahn (Linke) rief der AfD zu, wer möchte, dass sich Deutschland nicht erfolgreich bewerbe, der müsse es so machen wie sie.
Jörn König (AfD)warf den Sportpolitikern seinerseits vor, jahrelang geschlafen zu haben. Es brauche offenbar "einen Tritt in den Allerwertesten".