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Opposition kritisiert Desinteresse der Ministerin : Streit um Faesers Sportpolitik

Aus der Opposition kommt scharfe Kritik an Sportministerin Nancy Faeser. Die Koalition verteidigt sie dagegen als Garantin des nötigen Systemwechsels im Sport.

25.04.2024
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2 Min

Ein gänzlich unterschiedlicher Blick von Opposition und Koalition auf die Sportpolitik der Bundesregierung offenbarte sich bei einer von der CDU/CSU-Fraktion beantragten Aktuellen Stunde am Mittwoch. Während Stephan Mayer (CSU) der für Sport zuständigen Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) Ahnungslosigkeit und Desinteresse für die Belange des Sports attestierte und Jörn König (AfD) Faeser als "Totengräberin des deutschen Sports" bezeichnete und ihren Rücktritt forderte, verteidigten Rednerinnen und Redner der Koalition die Innenministerin als Garantin für den dringend benötigten Systemwechsel im Sport.

Das Entsetzen des organisierten Sports über die Sportpolitik der Bundesregierung sei so groß wie nie zuvor, sagte Mayer. Festzumachen sei dies an der Reaktion auf die Veröffentlichung des Referentenentwurfes für ein Sportfördergesetz. Mayer ging auch auf den im Koalitionsvertrag vereinbarten Entwicklungsplan Sport ein. Dessen Erarbeitung sei handwerklich so miserabel, dass DOSB und die Länder sich daran nicht beteiligen wollten, kritisierte er. Ein Desaster sei auch, dass der Bund kein Geld für eine Olympiabewerbung zur Verfügung stelle, sagte Mayer, der in der Vorgängerregierung als für Sport zuständiger BMI-Staatssekretär amtierte.


„Wir arbeiten daran, den Sport in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben.“
Tina Winklmann (Bündnis 90/Die Grünen)

Gänzlich anders sah das Sabine Poschmann (SPD). Das Sportfördergesetz sei auf einem guten Weg, im Haushalt 2024 gebe es Etataufwüchse für den Sport, die Ansprechstelle Safe Sport sei eröffnet, der Entwicklungsplan Sport werde im Sommer vorgelegt. Zudem, so Poschmann, habe sich die Bundesregierung hinter die laufende Olympiabewerbung gestellt. Faeser räume also dem Sport einen deutlich höheren Stellenwert ein, "als es die Innenminister der CDU/CSU in den vergangenen Jahren getan haben", urteilte Poschmann.

Anders als die Vorgängerregierung denke die Ampel gezielter und breiter, betonte Tina Winklmann (Grüne). "Wir arbeiten daran, den Sport in Deutschland auf ein neues Niveau zu heben", sagte sie.

Philipp Hartewig (FDP) befand, die deutsche Spitzensportförderung der letzten Jahrzehnte habe ein sich selbst lähmendes Sportfördersystem geschaffen. Daher brauche es einen Systemwechsel. Erreicht werden solle der über ein Sportfördergesetz, welches Spitzenleistungen ermöglicht und den Fokus auf sportfachliche Fragen verbessert.