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Advent im Bundestag : Vom Schutzvisier zum Weihnachtsschmuck

Jedes Jahr übergibt die Lebenshilfe einen Weihnachtsbaum an den Bundestag. In diesem Jahr ist der Baum mit Ornamenten aus alten Corona-Schutzmaterialien geschmückt.

13.12.2021
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2 Min
Foto: DBT/Sylvia Bohn

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) vor den Weihnachtsbaum der Lebenshilfe im Paul-Löbe-Haus. Mit dem Baum bedankt sich die Lebenshilfe für den Einsatz der Abgeordneten.

Engelsflügel aus medizinischen Masken, Nikolauslaternen aus alten Desinfektionsflaschen und Weihnachtssterne aus Visierschutzteilen: Der diesjährige Weihnachtsbaum der Lebenshilfe e.V. im Ostflügel des Paul-Löbe-Hauses des Bundestages steht ganz im Zeichen der andauernden Pandemie. Gestaltet wurde er von einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung aus Bielefeld.

Auf der Suche nach Material für nachhaltigen Baumschmuck seien die Werkstattbeschäftigten über allerlei altes Corona-Schutzmaterial gestolpert, erklärt Ines Rose die Idee hinter den Ornamenten. Stellvertretend für die Bastler ihrer Werkstatt war die Geschäftsführerin der Werkhaus GmbH nach Berlin gereist und hat zusammen mit der Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. den Baum vergangene Woche an Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) übergeben. Diese zeigte sich begeistert von dem recycelten Schmuck. "Vielleicht ist das ja auch eine Inspiration für den ein oder anderen, der seinen Baum noch nicht geschmückt hat", sagte Bas.

Corona-Pandemie hat Menschen mit Beeinträchtigungen besonders getroffen

Jedes Jahr übergibt die Lebenshilfe e.V. einen Weihnachtsbaum an den Bundestag und bedankt sich damit bei den Parlamentariern für ihre Arbeit und Unterstützung. Wegen der angespannten Pandemielage fand die Übergabe nur im kleinen Kreis statt. Einige Abgeordnete hatten es sich dennoch nicht nehmen lassen, den weihnachtlichen Klängen der mitgereisten Musikgruppe aus sicherer Entfernung zu lauschen.

Die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe e.V. und ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Ulla Schmidt erinnerte bei der Übergabe daran, dass die Corona-Pandemie "Menschen mit Beeinträchtigung besonders hart getroffen" habe. Geschlossene Werkstätten und Inklusionsbetriebe, abgeriegelte Wohnstätten und keine Treffen mit Freunden und Familien seien in dieser Zeit eine besondere Herausforderung gewesen, so Schmidt. Die Lebenshilfe sei dem Deutschen Bundestag sehr dankbar für das, was er in der Pandemie erreicht habe, dennoch gebe es noch viel zu tun, um eine echte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigung zu erreichen.

Bas spricht sich für mehr Menschen mit Behinderung im Parlament aus

Ein Thema, das auch die neue Regierung beschäftigen wird, so die Bundestagspräsidentin. Teilhabe zu ermöglichen müsse ein grundlegendes Anliegen der Politik sein. Dazu gehört laut Bas auch, die Arbeit des Bundestags barrierefrei zu gestalten und sie dadurch "auch für viele Menschen mit Behinderung nachvollziehbar zu machen". Ziel müsse es sein, dass so letztendlich mehr Menschen mit Behinderung im Parlament vertreten sind.

Für die Abgeordneten sei der Weihnachtsbaum jedes Jahr ein Vorbote auf die besinnliche Zeit zum Jahresende. Auch wenn die Feiertage wieder von der Corona-Pandemie geprägt sein werden, sollten wir alle den Mut und die Zuversicht nicht verlieren, "dass mit dem Impfstoff im nächsten Jahr wieder bessere Zeiten kommen", so die Bundestagspräsidentin.