Prognose des Umweltbundesamts : Treibhausgase sinken so stark wie seit 1990 nicht mehr
Das Umweltbundesamt hält die Klimaziele für erreichbar - aber nur, wenn weiter alles dafür getan wird.
Es gibt sie noch - gute Nachrichten aus der Klimapolitik. Der Ausstoß von Treibhausgasen ist 2023 so stark zurückgegangen wie seit 1990 nicht mehr, teilt das Umweltbundesamt (UBA) mit. Und mehr noch: Die nationalen Klimaziele für 2030 seien erreichbar, wenn der Trend fortgeschrieben werde. Deutschland komme der international vereinbarten Vorgabe einer Reduktion der Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 "mit den aktuell vorgesehenen Politiken sehr nahe", sagte UBA-Präsident Dirk Messner am Mittwoch im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, wo er den UBA-Bericht "Treibhausgas-Projektionen 2024 für Deutschland" vorstellte, den das Bundesamt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt und am Freitag zuvor vorgelegt hatte.
Messner nannte im wesentlichen drei Gründe für den Ausblick: Den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren, das Ausbleiben einer befürchteten Renaissance der Kohle und die Wirtschaftsflaute. Für den Ausblick betonte Messner, die Ziele seien auch erreichbar, wenn die Wirtschaft sich wieder erhole. Bei den Berechnungen sei man für die Folgejahre von Produktionsmengen auf Vorkrisenniveaus ausgegangen. Doch auch wenn das Minderungsziel von mindestens 65 Prozent gegenüber 1990 in erreichbare Nähe rücke - das Ziel der Netto-Treibhausneutralität im Jahr 2045 drohe weiter verfehlt zu werden, sagte Messner. Mit den derzeitigen Politiken verblieben fast fünf Mal so viele Rest-Emissionen wie im Klimaschutzgesetz angenommen. Das bedeute, dass die Klimapolitik konsequent umgesetzt und weiterentwickelt werden müsse.