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Foto: picture-alliance/dpa/Marcus Brandt
Kormorane fressen viel Fisch. Das ärgert die Fischer, denn für sie bleibt dann weniger zu fangen.

Ärgernis für Fischer, Bauern und Städter : Union will Kormoran und Saatkrähe jagen lassen

Die Unionsfraktion sieht die starke Vermehrung von Kormoranen und Saatkrähen mit Sorge. Sie fordert einen geringeren Schutzstatus., um die Tiere bejagen zu können.

21.03.2024
True 2024-10-29T10:34:33.3600Z
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Die größer werdenden Populationen von Kormoranen und Saatkrähen machen der Unionsfraktion Sorgen. Der Anstieg bei den Kormoranen wirke sich negativ auf die Fischbestände in deutschen Binnengewässern und an den Küsten aus - der Bestand regionaltypischer Fischarten habe sich in den vergangenen 20 Jahren um bis zu 97 Prozent verringert. Der Anstieg bei den der Saatkrähen schade der Landwirtschaft. Dadurch, dass die Krähen aufkeimende Saat fräßen, entstünden erhebliche Verluste im Pflanzenbau. Hinzu kämen Gefährdungen der Gesundheit und Lebensqualität für die städtische Bevölkerung, da der Anstieg der Saatkrähenpopulation zu einer Ausdehnung ihres ursprünglichen Lebensraums auf Wohngebiete geführt habe.

Am Mittwoch befasste sich der Bundestag mit zwei Anfragen der Union zum Thema, deren Stoßrichtung Klaus Mack (CDU) eingangs der Debatte klar machte: "Wir müssen das Bundesnaturschutzgesetz anpassen. Wir müssen den Schutzstatus von Kormoran und Saatkrähe herabsetzen". Eine Bejagung müsse möglich sein.

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Den Antrag mit dem Titel "Bestandsregulierung der Saatkrähe ermöglichen - Belastung für Anwohner verringern - Landwirtschaftliche Aussaat sichern" lehnte der Bundestag mit der Stimmenmehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bei Zustimmung der Union und AfD ab.

Erstmals beraten wurde der Antrag "Kormoranmanagement - Schutz von Artenvielfalt und Fischereibeständen", der die Bundesregierung auffordert, einen "Aktionsplan Kormoran" zum Stopp ungehinderter Vermehrung vorzulegen. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den federführenden Ausschuss für Umwelt und Naturschutz überwiesen.