Anhörung zum Deutschland-Ticket : Das 49-Euro-Ticket - ein Erfolgsmodell ohne Zukunft?
In einer Anhörung des Verkehrsausschusses zum Deutschlandticket üben die Sachverständigen massive Kritik.
Das Deutschlandticket ist ein Erfolgsmodell, dessen Fortführung über das Jahr 2025 hinaus jedoch völlig ungeklärt ist. In dieser Einschätzung waren sich die zu einer öffentlichen Anhörung des Verkehrsausschusses am Mittwoch geladenen Sachverständigen einig. Sie forderten Planungssicherheit - auch über das Jahr 2026 hinaus. Nur so könnten die tatsächlichen Potenziale des Deutschlandtickets, die aus Sicht der Experten unter anderem im Jobticket liegen, gehoben werden.
Die der Anhörung zugrundeliegende Novelle des Regionalisierungsgesetzes stieß auf Widerspruch. So lehnte beispielsweise die Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände die im Gesetz als "haushaltskonsolidierende Maßnahme" bezeichnete Verschiebung der Auszahlung von Bundesmitteln in Höhe von 350 Millionen Euro in das Jahr 2026 entschieden ab. Das sei eine "faktische Kürzung der Regionalisierungsmittel", befand Kommunalvertreter Thomas Kiel d'Aragon.
Kritik an Preiserhöhung
Mit dem ab 2025 geplanten Preisanstieg von 49 Euro auf 58 Euro zeigte sich Alexander Kaas Elias vom Bündnis Sozialverträgliche Mobilitätswende nicht einverstanden. Schon jetzt sei das Ticket speziell für Familien, Kinder und Jugendliche sowie für Menschen mit geringem oder keinem Einkommen oft zu teuer. Benötigt würden bundesweit geltende Regelungen für Sozialtickets, sagte er.
Eine langfristige Preisstabilität für das Deutschlandticket forderte unter anderem Matthias Pippert von der Bahngewerkschaft EVG. Das sei wichtig für die Unternehmen, aber auch für diejenigen, die ihre persönliche Mobilität vom Auto auf den ÖPNV umstellen wollen.