Chronik der Teilung 3 : Chronik der Teilung 3
17.12.1971 Bonn und Ost-Berlin schließen ein Transitabkommen, das den Transitverkehr von der Bundesrepublik nach West-Berlin erleichtern soll.
27.4.1972 Im Bundestag scheitert das konstruktive Misstrauensvotum der Opposition gegen Bundeskanzler Brandt, dessen Ostpolitik umstritten ist.
26.5.1972 Unterzeichnung des deutsch-deutschen Verkehrsvertrages. Er regelt den gegenseitigen Wechsel- und Transitverkehr.
19.11.1972 Die sozialliberale Regierungskoalition wird bei der Bundestagswahl bestätigt. Mit 45,8 Prozent der Stimmen wird die SPD erstmals stärkste Bundestagsfraktion. Das Ergebnis wird als Volksabstimmung über die Ostpolitik der rot-gelben Bundesregierung verstanden.
21.12.1972 Unterzeichnung des Grundlagenvertrages zwischen DDR und BRD. Die Bundesrepublik erkennt die DDR als unabhängigen Staat an und akzeptiert die Unverletzlichkeit der DDR-Staatsgrenze. Allerdings erkennt Bonn weiterhin nicht die DDR-Staatsbürgerschaft an.
24.4.1974 Guillaume-Affäre: Brandts persönlicher Referent Günter Guillaume wird als DDR-Spion im Bundeskanzleramt enttarnt und verhaftet. Brandt tritt am 6. Mai zurück. Zehn Tage später wird Helmut Schmidt (SPD) zum Bundeskanzler gewählt. Guillaume wird im Dezember 1975 wegen Spionage zu 13 Jahren Haft verurteilt.
3.7.1975 In Helsinki findet die erste Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) statt. Neben den USA, Kanada und der Sowjetunion nehmen alle europäischen Staaten außer Albanien teil. Am 1.8. wird die Schlussakte unter anderem von Schmidt (1.v.l.) und Honecker (2.v.l.) unterzeichnet. Sie umfasst Vereinbarungen über Menschenrechte, Zusammenarbeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Technik und Umwelt, Fragen der Sicherheit und der Zusammenarbeit in humanitären Angelegenheiten.
16.11.1976 Der Liedermacher Wolf Biermann wird während einer Konzertreise durch die Bundesrepublik aus der DDR ausgebürgert. Prominente DDR-Künstler und Intellektuelle protestieren gegen die Ausbürgerung, viele von ihnen siedeln in die Bundesrepublik über.
1.1.1977 Veröffentlichung der Charta 77. Sie ist eine Petition gegen die Menschenrechtsverletzungen des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei. Zu den Verfassern der Erklärung gehört auch der Dramatiker und spätere Präsident der Tschechischen Republik, Václav Havel.
12.-14.12.1979 Der NATO-Ministerrat fasst den "Doppelbeschluss": Als Antwort auf die Stationierung sowjetischer Raketen sollen in Belgien, der Bundesrepublik, Großbritannien, Italien und den Niederlanden ab 1983 atomare Mittelstreckenwaffen stationiert werden, falls die Abrüstungsgespräche mit den Warschauer-Pakt-Staaten ergebnislos verlaufen sollten.
1.7.1980 Polen erhöht die Preise für Fleisch; eine große Streikwelle greift nach und nach auf das gesamte Land über. Aus dem Streik entsteht im Sommer 1980 die Gewerkschaft Solidarnosc. Ihr Vorsitzender ist Lech Walesa (2.v.l.), der spätere Staatspräsident Polens.
13.12.1981 Polen ruft den Kriegszustand aus. Die führenden Köpfe der Solidarnosc werden interniert und die Arbeit der Gewerkschaft verboten.
1.10.1982 Durch ein konstruktives Misstrauensvotum stürzt eine Mehrheit von CDU/CSU- und FDP-Abgeordneten im Bundestag Regierungschef Helmut Schmidt und wählt den Vorsitzenden der Unions-Fraktion, CDU-Chef Helmut Kohl, zum neuen Bundeskanzler.