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Investitionen gegen die Klimakrise : Solarstrom für Dörfer in Afrika

Die afrikanischen Klimaaktivistinnen Hilda Nakabuye und Hindou Oumarou Ibrahim dringen auf mehr Investitionen und Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen.

13.06.2024
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2 Min

Deutsche Finanzhilfen zur Schaffung nachhaltiger Energiesicherheit in Afrika sollten nach Ansicht von Aktivisten statt den jeweiligen Regierungen den zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Verfügung gestellt werden. Dies forderten die Klimaaktivistinnen Hilda Nakabuye aus Uganda und Hindou Oumarou Ibrahim aus dem Tschad im Gespräch mit Abgeordneten am Mittwoch im Entwicklungsausschuss.

Zivilgesellschaftliche Organisationen hätten keinen Zugang zu Ressourcen, "aber nachhaltige Lösungen", argumentierte Oumarou Ibrahim. Die Gemeinden bräuchten dringend Solarstrom. Deutschland verfüge über die entsprechenden Technologien. Das Problem sei jedoch: Fördergelder erreichten ländliche Gemeinschaften nicht. Weil mit den Regierungen verhandelt werde, fließe das Geld "in große Autos" oder bestenfalls "in Energieprojekte großer Städte", kritisierte die tschadische Aktivistin.

Expertin: Verantwortung für die Klimakrise liegt nicht in Afrika

Die Klimakrise sei nicht von Ländern wie ihrem, sondern von Ländern wie Deutschland mit verursacht worden, sagte die ugandische Klimaaktivistin Nakabuye. Auf Kosten der Natur und des menschlichen Lebens hätten sich die Industrienationen entwickelt "und tun dies immer noch". So plane der französische Ölmulti Total Energies "in einem der schönsten Naturparks der Welt" den Bau der East African Crude Oil Pipeline, die über 40 Millionen Menschen und die Biodiversität bedrohe.

Es gebe aber Lösungen, um die Energie- und Klimakrise in den Griff zu bekommen: "Wir haben genügend Sonne", sagte die ugandische Klimaaktivistin. Benötigt würden gerechte und nachhaltige Energiesysteme. Diese aufzubauen, sei nur mit mehr Investitionen möglich. Ölkonzerne müssten dazu verpflichtet werden, Fonds für Verluste und Schäden aufzulegen, verlangte Nakabuye.

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Für den Auf- und Umbau der Energiesysteme in Afrika brauche es neben Mitteln der deutschen Entwicklungshilfe ebenso die "Mobilisierung von privatem Kapital". Das sah der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Niels Annen (SPD), ähnlich. Dafür wiederum würden in den Partnerländern ein verlässlicher regulatorischer Rahmen sowie Instrumente zur Risikominderung und Risikoteilung benötigt.


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