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Deutsche Afrika-Politik : Gegen den russischen Einfluss

Die Unionsfraktion scheitert im Bundestag mit der Forderung nach einer Strategie zum Umgang mit Moskaus wachsendem Einfluss in Afrika.

06.03.2023
True 2024-04-08T16:18:48.7200Z
2 Min

Keine Mehrheit hat eine Initiative der Unionsfraktion für eine Strategie zum Umgang mit Russlands wachsendem Einfluss in Afrika gefunden. Der Bundestag lehnte einen entsprechenden CDU/CSU-Antrag vergangene Woche mit den Stimmen aller übrigen Fraktionen ab.

Grüne: Europas Ruf in Afrika ist nicht der beste

In der Debatte forderte Katja Leikert (CDU), den Desinformationskampagnen Russlands gezielt zu begegnen. Die Zeit dränge: Im Sahel gerieten nach Mali auch Burkina Faso und Kamerun "ins Visier". Das wachse sich zum Problem für deutsche und europäische Interessen aus. Dabei habe man Afrika viel zu bieten, so Leikert: Deutschland sei schon jetzt größter Geber in der Entwicklungszusammenarbeit und Investor.

Jürgen Trittin (Grüne) teilte die Analyse: Es brauche eine Antwort auf "Putins Nischenimperialismus", doch Europas Ruf sei vor Ort nicht der beste. Zur Entkräftung russischer Narrative brauche es "Engagement und Investitionen" - etwa über die EU-Infrastrukturinitiative Global Gateway.

SPD sieht "Schlüsselrolle" Afrikas 

Bettina Lugk (SPD) verwies auf die Afrika-Strategie der Regierung und mahnte, Partnerschaften konsequenter zu verfolgen. Afrika spiele nicht zuletzt seit dem Ukraine-Krieg eine "Schlüsselrolle" bei internationalen Vereinbarungen.

Viele Staaten hätten das Vertrauen in den Westen zu Recht verloren, entgegnete Gesine Lötzsch (Linke) mit Blick auf mangelnde Corona-Impfstoff-Spenden. Stefan Keuter (AfD) identifizierte die "feministische Außenpolitik" als Hemmschuh: Während Russland Geschäfte mache, erweise sich diese nicht als "Exportschlager".

Dem widersprach Christoph Hoffmann (FDP): Afrika-Besuche von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) oder Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP)  würden sehr wohl wertgeschätzt. Zudem: Das, was die AfD "Geschäfte" nenne, sei oft schlicht organisierte Kriminalität.