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Förderung der Forschung : Bundestag beschließt Stärkung der Wissenschaftskommunikation

Der Bundestag stärkt die Wissenschaftskommunikation, um Vertrauen in politische Beschlüsse zu fördern. Ein Antrag betont die Bedeutung für demokratische Prozesse.

14.06.2024
True 2024-06-14T15:03:46.7200Z
2 Min

Die Wissenschaftskommunikation soll umfassend und systematisch gestärkt werden. Einen entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hat der Bundestag am vergangenen Donnerstag mit den Stimmen der Antragsteller sowie der Unionsfraktion und der Gruppe Die Linke angenommen. Die AfD-Fraktion votierte gegen die Vorlage.

Kommunikation soll Vertrauen in Politik stärken

Spätestens die Corona-Pandemie hat eindrücklich gezeigt, dass Entscheidungen über Lockdowns, Impfkampagnen oder Schutzmaßnahmen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren müssen, um von der breiten Öffentlichkeit akzeptiert zu werden. Daher ist es essenziell, dass sowohl Abgeordnete als auch Wählerinnen und Wähler die wissenschaftlichen Hintergründe verstehen. Denn das stärkt das Vertrauen in politische Entscheidungen. Die Wissenschaftskommunikation spielt hierbei eine zentrale Rolle als Bindeglied zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft.

Wie die Koalitionsfraktionen in ihrem Antrag unter anderem fordern, solle die Bundesregierung sicherstellen, dass Wissenschaftskommunikation systematisch auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen sowie als integraler Bestandteil der Forschungsförderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verankert wird. Auch die Abgeordneten im Plenum betonten am Donnerstag die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation.

Kampf gegen Fake News betont

So argumentierte Stephan Seiter (FDP), Wissenschaft könne dazu beitragen, Lösungen zu großen gesellschaftlichen Problemen wie beispielsweise dem Klimawandel oder dem demografischen Wandel zu finden. Holger Mann (SPD) betonte, dass Wissenschaftskommunikation eine wichtige Rolle beim Treffen von evidenzbasierten Entscheidungen spiele und zur Bekämpfung von Desinformationen und Fake News beitrage.

Forscherinnen und Forscher, die ihre Erkenntnisse kommunizieren, müssten besser geschützt werden. Der Abgeordnete Kai Gehring (Grüne) forderte, dass exzellente Wissenschaftskommunikation ein Karrierevorteil für Forschende sein sollte und partizipative Wissenschaftsformate weiterentwickelt werden müssten, um jene zu erreichen, die wenig Kontakt zur Wissenschaft haben.

Kritik kam von Katrin Staffler (CSU), die Mechanismen zur Evaluation von erfolgreicher Wissenschaftskommunikation im Antrag der Koalitionsfraktionen vermisste. Michael Kaufmann (AfD) kritisierte, dass erfolgreiche Wissenschaftskommunikation zwei Dinge brauche: sowohl den mündigen, aufgeklärten und gebildeten Bürger, als auch eine ergebnisoffene, nicht wertende und nicht selektive Vermittlung aller wissenschaftlicher Standpunkte - das sei jedoch beides derzeit nicht gegeben.