Abgeordnete in Sorge um Gesundheitsversorgung : Linke will das Gesundheitssystem umbauen
Die Linke fordert einen Umbau des Gesundheitssystems, um die Versorgung zu verbessern und einen weiteren Anstieg der Beiträge zu verhindern.
Die Linke fordert einen grundlegenden Umbau des Gesundheitssystems. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung sei ein Menschenrecht. Dieses Recht sei durch die jetzige Ausgestaltung des Gesundheitswesens gefährdet, heißt es in einem Antrag der Gruppe, der am Donnerstagabend erstmals auf der Tagesordnung stand.
Die Politik der vergangenen Jahrzehnte habe weite Teile der Gesundheitsversorgung den Prinzipien von Markt und Profit unterworfen. Krankenhäuser seien privatisiert und auf Gewinne orientiert worden. Finanzinvestoren kauften Arzt- und Zahnarztsitze auf, um Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu gründen.
Spannungsfeld zwischen Investitionsstau und steigenden Kosten
Die Lage vieler Krankenhäuser sei im Spannungsfeld zwischen Investitionsstau und steigenden Kosten inzwischen kritisch. Arzt- und Zahnarztpraxen im ländlichen Raum fänden keine Nachfolger, Frauen müssten weite Wege zurücklegen, um Geburtshilfestationen zu erreichen, Termine bei Fachärzten oder Psychotherapeuten seien schwer zu bekommen. Die Wartelisten von Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten würden immer länger.
Die Linke fordert eine integrierte, wohnortnahe Versorgung. Demnach könnten interdisziplinäre medizinische Versorgungszentren in kommunaler Trägerschaft ambulante, stationäre und notfallmedizinische Leistungen erbringen und die Anbindung an Krankenhäuser höherer Versorgungsstufen sicherstellen. Mitberaten wurde ein Antrag der Gruppe BSW, in dem gefordert wird, die geplante Krankenhausreform zu stoppen.