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Olympischer Frieden gebrochen : Keine Tore für Russland und Belarus

Im Bundestag gab es breite Unterstützung für politische Sanktionen gegen russische und belarussische Sportverbände.

07.03.2022
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3 Min

Russlands Krieg gegen die Ukraine hat auch sportpolitische Konsequenzen. Die allermeisten internationalen Sportverbände haben Mannschaften aus Russland und Belarus bis auf weiteres von ihren Wettkämpfen suspendiert. Eishockey - der Lieblingssport des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seines Amtskollegen Alexander Lukaschenko aus Belarus - findet auf Beschluss des Weltverbandes IIHF international ohne deren Nationalteams statt. Rekord-Weltmeister Russland wird also im Mai bei der WM in Finnland keinen weiteren Triumpf feiern.

Auch die Fußball-WM in Katar wird ohne Russland stattfinden. Der Fußball-Weltverband FIFA hat die russische Nationalmannschaft von allen Wettbewerben ausgeschlossen. Ursprünglich sollte Russland im Playoff-Halbfinale im März gegen Polen in Moskau spielen. Kein Spiel wird es auch zwischen Spartak Moskau und RB Leipzig in der Europa League geben. Der Europäische Fußballverband UEFA hat ebenfalls eine Suspendierung für russische Vereine ausgesprochen. Leipzig rutscht so kampflos in die nächste Runde.

IOC: Sportler und Funktionäre von Wettkämpfen ausschließen

Selbst das durchaus als russlandfreundlich einzuschätzende Internationale Olympische Komitee (IOC) empfiehlt inzwischen allen Weltsportverbänden, Sportler und Funktionäre aus Russland und aus Belarus von Wettkämpfen auszuschließen.

Das Internationale Paralympische Komitee (IPC) indes tat sich wenige Tage vor Beginn der Paralympics in Peking noch schwer mit dem Ausschluss. Ein erster Beschluss des IPC, Sportler aus Russland und aus Belarus als neutrale Athleten und unter der paralympischen Flagge teilnehmen zu lassen, war schlussendlich unter dem Druck der internationalen Verbände - auch des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) - nicht zu halten.

Tina Winklmann, sportpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, unterstützt die Ausschlussentscheidung des IPC, "auch wenn es sicherlich viele Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus gibt, die diesen Krieg verurteilen". Der russische Präsident Putin habe einen Angriffskrieg auf die Ukraine begonnen und erneut den olympischen Frieden gebrochen, sagt sie.

Harte Konsequenzen

Winklmann steht damit nicht allein. Die Nachfrage zeigt Einigkeit unter Sportpolitikern aller Fraktionen: Zwar könne der Sport nicht verantwortlich gemacht werden für die aktuelle Situation. Der Ausschluss von Russland und Belarus sei dennoch richtig.

Russland habe eine Attacke "auf unsere freiheitlichen und demokratischen Grundwerte verübt", betont Frank Ullrich (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses. Auch die internationale Sportwelt sei aufgefordert, harte Konsequenzen zu ziehen. "Die Verbände sind nun in der Pflicht, weißrussische und russische Athletinnen und Athleten bis auf weiteres von internationalen Wettbewerben auszuschließen", sagt er.

Eine "sehr harte aber gerechtfertigte Maßnahme" ist der Ausschluss aus Sicht von Jörn König (AfD). Putin werde so die Bühne genommen, mit dem Sport die vermeintliche Überlegenheit und nationale Stärke Russlands zu zeigen. "Das trifft Putin", sagt König.

Für Stephan Mayer (CSU) steht fest, "dass dieser völkerrechtswidrige Krieg auch sportpolitische Konsequenzen haben muss". Die Suspendierung durch Fifa und UEFA sowie die Empfehlung des IOC fänden daher seine volle Unterstützung.

Philipp Hartewig (FDP) erhofft sich von den Sportsanktionen eine erhöhte Aufmerksamkeit innerhalb Russlands "für den russischen Angriffskrieg". Das Fernbleiben von russischen Sportlern und die Verlegung von internationalen Turnieren weg aus Russland seien wahrnehmbar für die russische Bevölkerung

Andre Hahn (Die Linke) hält zwar grundsätzlich nichts von sportlichen Boykotten. Allerdings mache der "durch nichts zu rechtfertigende militärische Angriff der Ukraine durch Russland" scharfe Sanktionen unvermeidlich. "Das betrifft in letzter Konsequenz dann auch den Sport." hau