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Humanistischer Universalismus : Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung geht an Omri Boehm

Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm erhält für seine kritische Revision des westlichen Liberalismus den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

14.03.2024
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2 Min

Der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm wird für sein 2022 erschienenes Buch "Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität" (Propyläen) mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024  ausgezeichnet. Verliehen wird der Preis zur Eröffnung der Buchmesse am 20. März 2024 im Leipziger Gewandhaus. Die Laudatio hält die französisch-israelische Soziologin Eva Illouz.

Foto: picture alliance/dpa

Für sein 2022 erschienenes Buch "Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität" (Propyläen) erhält Philosoph Omri Boehm den mit 20.000 Euro dotierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024.

Boehm werde ausgezeichnet für "die Konsequenz, mit der er den Kern des humanistischen Universalismus, die Verpflichtung zur Anerkennung der Gleichheit aller Menschen, gegen jegliche Relativierung verteidigt", heißt es in der Begründung der Jury. Er trete den ideologischen Verhärtungen der Gegenwart entschieden entgegen, nehme Immanuel Kants Definition von Aufklärung als "Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit" beim Wort und unterziehe den westlichen Liberalismus, vor allem aber das Denken in Identitäten, die sich absolut setzen, einer kritischen Revision. Seine Bücher, darunter auch der Band "Israel - eine Utopie" (2020), seien zugleich Verteidigungsschriften und Herausforderungen liberaler Demokratien.

Preis zählt zu den wichtigsten Literaturauszeichnungen in Deutschland

Boehm wurde 1979 in Haifa geboren, studierte unter anderem an der Universität Tel Aviv und wurde 2009 über Kants Spinoza-Kritik an der Yale University in Philosophie promoviert. Seit 2010 hat er Professur für Philosophie an der New Yorker New School for Social Research inne.

Der mit 20.000 Euro dotierte Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird seit 1994 vergeben und zählt zu den wichtigsten deutschen Literaturauszeichnungen. Das Preiskuratorium bilden der Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig, der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Leipziger Messe. Kooperationspartner ist die Bundeszentrale für politische Bildung.