Glosse : Hol mir mal 'ne Flasche...
Gerhard Schröder gibt der New York Times ein Interview. Er redet über Putin und die Ukraine. Auch reichlich Weißwein ist ein essenzieller Bestandteil des Gesprächs.
Reichlich Weißwein sei geflossen. So konnte es man in der vergangenen Woche überall in Deutschlands Medien lesen. Geflossen sei er während eines Interviews der "New York Times" mit Gerhard Schröder . Auf die Bezeichnung Altkanzler wollen wir an dieser Stelle einmal verzichten, schließlich hat die SPD-Co-Vorsitzenden Saskia Esken ausdrücklich darum gebeten. Und so viel politische Fairness sollte auch in einer Glosse gelten.
Was der ehemalige SPD-Parteivorsitzende, frühere Ministerpräsident von Niedersachsen beziehungsweise das ehemalige Mitglied des zweitklassigen Fußballvereins Hannover 96 im besagten Interview so alles gesagt hat, ignorieren wir ebenfalls. Denn entweder war das wegen dem reichlich geflossenen Weißwein eh nicht so ganz ernst zu nehmen oder gar so erschreckend, dass die amerikanischen Journalisten auch tiefer ins Glas schauen mussten.
Steinbrück: "Keine Flasche Pinot Grigio für fünf Euro"
Uns interessiert nur der Wein. Da wir außer dem Attribut "reichlich" über keine weiteren Informationen verfügen, bleiben nur Spekulationen. Zum einen wundern wir uns, dass das ehemalige (?) Mitglied der Toskana-Fraktion Weißwein trinkt. Die Toskana ist ja eher für einen guten Roten bekannt. Selbst Krim-Sekt wäre naheliegender gewesen. Aber gut, es wird schon ein edles Tröpfchen gewesen sein.
Vom ehemaligen Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wissen wir, dass besser verdienende Sozialdemokraten "keine Flasche Pinot Grigio für fünf Euro" süffeln. In einer Arbeiterpartei würde man aber auch eher den Konsum von Bier vermuten. Schröder hat das früher auch vermutet, er drohte gar mit Streik, wenn er keines bekam. Was automatisch die Frage aufwirft, was eigentlich ehemalige SPD-Mitglieder trinken. Das kann der frühere Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine dem Gerd Schröder dann ja erzählen.