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Ortstermin : Ausstellung zu 70 Jahre Deutscher Wetterdienst eröffnet

Hier dreht sich alles ums Wetter: Anlässlich seines 70-jährigen Bestehens gibt der Deutsche Wetterdienst im Bundestag Einblicke in seine Arbeit.

24.04.2023
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2 Min
Foto: DBT/Thomas Köhler/photothek

Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD, Mitte) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP, 2. von links) lassen sich erklären, wie der Deutsche Wetterdienste Daten misst und interpretiert.

Ob im Fernsehen, im Radio oder per Smartphone: Die Wettervorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind für viele Menschen wichtige Begleiter im Alltag. Auch Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD) ist da keine Ausnahme und verlässt sich beispielsweise beim Kofferpacken sehr stark auf die Wetterprognosen. Das erzählt die gebürtige Hamburgerin den Gästen aus dem In- und Ausland bei der Ausstellungseröffnung "70 Jahre zwischen Natur & Gesellschaft - Eine Ausstellung des Deutschen Wetterdienstes" am vergangenen Mittwoch.

DWD liefert seit den 1950er Jahren Wetterdaten

Zwischen Informationstafeln zur Entwicklung und Aufgaben des DWD finden sich dort immer wieder Exponate wie ein Wetterballon, ein Satellit oder eine Wetterstation für Schiffe, die anschaulich zeigen, wie Vorhersagen überhaupt zustande kommen. Fast so alt wie die Bundesrepublik selbst sei die "ehrwürdige Institution", die seit den 1950er Jahren Wetterdaten liefere, sagte Özoguz. Im September 1952 wurde das "Gesetz zum Deutschen Wetterdienst" verabschiedet. Bis heute sind die Aufgaben des Instituts mit Hauptsitz in Offenbach am Main gesetzlich verankert, an der Arbeitsweise und den technischen Möglichkeiten hat sich allerdings seit seiner Gründung einiges geändert.


"Zwei der zehn leistungsstärksten Computer in Deutschland sind im Besitz des DWD."


So ist heute beispielsweise die Vorhersage für die kommenden sieben Tage präziser als die 24-Stunden Prognose im Jahr 1970. Das liegt vor allem daran, dass die Rechenleistung von Computern über die Jahrzehnte stark gestiegen ist. Für besonders datenintensive Simulationen verwendet der DWD sogenannte Supercomputer. Zwei der zehn leistungsstärksten Computer in Deutschland sind im Besitz des DWD, heißt es in der Ausstellung.

Wetter verursacht 80 Prozent der weltweiten Naturkatastrophen

Flug- und Schiffsverkehr, Landwirtschaft, Bauindustrie: Viele Wirtschaftszweige sind für ihre tägliche Arbeit auf die Daten und Einschätzungen des DWD angewiesen; auch das zeigt die Schau im Paul-Löbe-Haus. So darf beispielsweise in Deutschland ein Flugzeug nur starten, wenn die Pilotinnen und Piloten zuvor die meteorologischen Daten angeschaut haben. "Wetterdaten sind ein wertvolles Gut", betonte auch Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) bei der Eröffnung. Seinem Ministerium ist der DWD unterstellt. Selbst für das Aufstellen von Baukränen oder der Installation einer Bohrinsel in der Nordsee werden Wetterdaten gebraucht, ebenso wie für langfristige Prognosen zum Klimawandel.

An einem meteorologischen Arbeitsplatz können Besucher auf zwei Bildschirmen aktiv verfolgen, welche Daten dort tagtäglich eingehen. Von Windgeschwindigkeiten über Niederschlag und Frost: Der DWD entscheidet anhand dieser Werte, wann Unwetterwarnungen ausgegeben werden. In Deutschland verursache das Wetter 80 Prozent der Naturkatastrophen, sagte DWD-Präsident Gerhard Adrian bei seiner Einführung durch die Ausstellung. Daher komme dem DWD auch beim Katastrophenschutz eine entscheidende Rolle zu.