Neue Ausstellung im Bundestag : Schicksale der Stasi-Häftlinge in Schwarz-Weiß
Die DDR inhaftierte 250.000 Menschen aus politischen gründen. Der Fotograf und ehemalige Stasi-Häftling André Wagenzik portraitiert seine Leidensgenossen.
Eine neue Ausstellung im Bundestag widmet sich dem Schicksal politischer Häftlinge in der DDR. Gezeigt werden Werke des Fotografen und ehemaligen Stasi-Häftlings André Wagenzik. Unter dem Titel "Staatssicherheitsinhaftierung/Portrait 2023-2024" präsentiert der Künstler in seiner Ausstellung hundert Schwarz-Weiß-Porträts ehemaliger politischer Häftlinge der DDR, deren Schicksale von Stasi-Willkür, Zwangsarbeit und zerstörten Lebensläufen geprägt waren.
"Lieber Herr Wagenzik, Sie geben den Menschen ein Gesicht und einen Namen, nachdem sie im Gefängnis außerhalb der Vernehmungen nur mit einer Nummer angesprochen wurden", sagte Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zur Eröffnung der Fotoausstellung am vergangenen Dienstag.
Den Blicken der 100 Augenpaare, die auf den Portraits die Besucher ansehen, könne man nicht ausweichen. Sie stünden stellvertretend für die vielen Menschen, die aus politischen Gründen von der Staatssicherheit der DDR inhaftiert wurden. "Menschen, die in der DDR unter Einsatz ihrer eigenen Freiheiten für die Grundlagen unserer Demokratie gekämpft haben. Deshalb gehört diese Ausstellung hierher, in den Deutschen Bundestag, in das Herz unserer Demokratie!", betonte Klöckner. Die Christdemokratin richtete ihre Worte auch an die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Publikum: "Wir vergessen nicht."
Die Ausstellung wird vom 9. April bis zum 7. Mai 2025 in der Halle des Paul-Löbe-Hauses gezeigt. Sie kann montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr besucht werden.