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Alt-Kanzler und Putin-Freund : Gerhard Schröder wird 80 Jahre alt

Alt-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) wird 80 Jahre alt. Der Reform-Kanzler machte in den letzten Jahren vor allem durch seine Nähe zu Russland von sich reden.

04.04.2024
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2 Min

Am 7. April vollendet Gerhard Schröder sein 80. Lebensjahr. Als Nachfolger Helmut Kohls trat er das Amt des Bundeskanzlers am 27. Oktober 1998 an und stand bis zum 22. November 2005 an der Spitze der ersten rot-grünen Bundesregierung.

Foto: picture alliance/epd-bild/Jens Schulze

Gerhard Schröder (SPD) wurde 1998 als erster Bundeskanzler mit einer Mehrheit von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gewählt. 1944 geboren, wird er am 7. April 80 Jahre alt.

Obwohl erst am Ende des Kriegs geboren, spiegeln sich dessen Folgen in Schröders Vita wie bei keinem seiner Vorgänger wider. Dass er ärmlichen Verhältnissen entstammte, hatte er nie verschwiegen. Nach der kaufmännischen Lehre und der Erlangung der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg studierte er Jura und wurde 1978 Rechtsanwalt in Hannover. Schröder, der 1963 der SPD beitrat, amtierte von 1978 bis 1980 als Bundesvorsitzender der Jungsozialisten und von 1994 bis 1998 als niedersächsischer SPD-Vorsitzender. In der Nachfolge Oskar Lafontaines stand er von 1999 bis 2004 an der Spitze der SPD. Parallel zur Parteikarriere verlief seine parlamentarische Laufbahn. 1980 wurde er erstmals in den Bundestag gewählt, wechselte aber 1986 als Spitzenkandidat der niedersächsischen SPD in die Landespolitik und war von 1990 bis Oktober 1998 Ministerpräsident in Hannover.

Untrennbar mit Schröder verknüpft: Die "Agenda 2010"

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Mit seinem Namen als Bundeskanzler sind soziale Reformen und die Neuausrichtung der deutschen Außenpolitik verbunden. Die im März 2003 verkündete "Agenda 2010" gilt als nachhaltigste Umgestaltung des Sozialsystems und des Arbeitsmarkts der Nachkriegszeit. Seine vor allem im Bann von Balkankrieg und den Folgen des Terrors vom 11. September 2001 stehende Außenpolitik war sowohl von Nähe als auch von Distanz zu den USA geprägt. Die Absage einer deutschen Beteiligung am Irakkrieg verschaffte ihm Ansehen, nicht nur in seiner eigenen Partei.

Die Zeit nach seiner Kanzlerschaft führte ihn zu Wladimir Putins Öl- und Gasförderung. Fehlender Abstand ihm gegenüber nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 hatte Schröder einen Ansehensverlust beschert, wie ihn kein führender Staatsmann der Bundesrepublik je erlebt hat.