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Lange war nicht sicher, wer genau die ab 1964 ausgegebene 1.000 DM-Note zierte. Sicher ist, es handelt sich um ein Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren.

Vor 60 Jahren : Bundesbank gibt 1.000 DM-Noten aus

Mit 9 mal 18 Centimeter passte sie kaum in Geldbörsen: Die 1.000 D-Mark-Note, ausgegeben ab Juli 1964. Über den großen Schein freuten sich vor allem Geschäftsleute.

19.07.2024
True 2024-07-19T08:56:24.7200Z
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Mit einer Größe von neun auf 18 Zentimeter passte sie kaum in handelsübliche Geldbörsen. Für den "Spiegel" war sie ein "Wohlstandspapier mit einer Kaufkraft von 10.000 Zigaretten". Für die "Süddeutsche Zeitung" umwaberte sie "ein Rüchlein von Inflation". So kritisch das klingen mag, so gern hatte sie jeder in der Tasche: die 1.000-D-Mark-Note, von der die Deutsche Bundesbank am 27. Juli 1964 die ersten 20.000 Stück ausgab.

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Vor allem Geschäftsleute freuten sich über den großen Schein: In den 1960ern wurden hohe Summen meist in bar beglichen. Auch Löhne wurden bar ausgezahlt. Die Bundesbank erklärte, mit dem Tausender habe sie "einem schon seit Jahren wiederholt von der Wirtschaft an sie herangetragenen Wunsch" entsprochen. Auf der Rückseite des Scheins war der Limburger Dom abgebildet.

Anfang der 1990er wird Aussehen der Notenserie überarbeitet

Kurios blieb die Diskussion darüber, wer auf der Vorderseite zu sehen war. Die Vorlage für das Männerbildnis fanden die Notenbanker in der königlichen Akademie der schönen Künste in Brüssel: ein Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren aus dem Jahr 1529. Während die Bundesbank 1964 noch davon ausging, das Bild "stellt vermutlich den Nürnberger Astronomen und Geographen Dr. Johann Schöner dar", erklärte sie spätestens 1986, es zeige "nach neuesten Forschungen den Magdeburger Theologen Dr. Johannes Scheyring".

Anfang der 1990er Jahre stellte sich die Frage nicht mehr: In der neuen Notenserie löste auf dem Tausender ein Bild der Gebrüder Grimm die alte Gestaltung ab.