Politikjournalismus : Medienpreis Parlament verliehen
Journalist Christian Schweppe wurde mit dem Medienpreis Parlament ausgezeichnet. Schweppe erhielt den Preis für seine Berichterstattung über Politik und Lobbyismus.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) übergibt den Medienpreis Parlament an Christian Schweppe für "Das Klubhaus" und "Der Millionenmann".
Der Journalist Christian Schweppe wurde am vergangenen Mittwoch mit dem diesjährigen Medienpreis Parlament ausgezeichnet. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) überreichte Schweppes die Ehrung für seine 2022 veröffentlichten Beiträge "Das Klubhaus" und "Der Millionenmann". In der Laudatio auf den Preisträger begründete Jan Hollitzer, Mitglied der Fachjury, die Entscheidung damit, dass Schweppes Texte Einblicke hinter Mauern böten, die sonst nur einem auserlesenen Kreis vorbehalten seien. Die Recherche über einen langen Zeitraum und das Befragen zahlreicher Quellen seien Beispiele für investigativen Journalismus im parlamentarischen Kontext. Schweppe hatte für seinen Artikel "Das Klubhaus" zur Rolle der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft (DPG) als Treffpunkt der Politik mit Wirtschaftsvertretern, Lobbyisten und Beratern recherchiert.
Rolle der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft beleuchtet
Er sagt über die DGP, dass ein solcher Verein nicht nur den Parlamentarismus, sondern auch die Demokratieverdrossenheit fördere. "Wenn Kontakte zur Industrie in dieser Weise institutionalisiert werden, hat es mehr als einen unangenehmen Beigeschmack." Der andere Beitrag Schweppes, "Millionenmann", thematisiert das Spannungsfeld zwischen Mandatsausübung, Unterstützung der Wirtschaft und Transparenz am Beispiel eines langjährigen Abgeordneten. Dass sich die Jury für Schweppe als Gewinner entscheiden habe, unterstreiche die Unabhängigkeit des Deutschen Bundestages, sagte Jurymitglied Pinar Atalay (RTL) bei der Verleihung.
Der Medienpreis des Deutschen Bundestages wird seit 1993 von einer siebenköpfigen Fachjury vergeben. Er soll herausragende publizistische Arbeiten würdigen, die zu einem vertieften Verständnis der parlamentarischen Abläufe, Themen und Arbeitsweisen beitragen. Der Preis ist auf 5.000 Euro dotiert und berücksichtigt Beiträge, die in Tages- oder Wochenzeitungen, in Online-Medien oder in Rundfunk und Fernsehen veröffentlicht wurden.