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Glosse : Das Satzzeichen bestimmt das Bewusstsein

Wenn das Jüngste Gericht ansteht, wird der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagen können: Ich habe das Gendern verboten!

21.03.2024
2024-03-21T17:53:25.3600Z
2 Min

Am Tag des Jüngsten Gerichts, wenn der Klimawandel Meere zu Wüsten macht, die Künstliche auch noch die verbliebenen Reste der überflüssigen menschlichen Intelligenz aufsaugt, das Bürokratiemonster den letzten deutschen Mittelständler frisst und ein geschichtsvergessener Sportlehrer samt seinen Horden menschenleere Landschaften regiert, wird sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zufrieden zurücklehnen dürfen. Markus Söder hat ein gutes Werk vollbracht. Markus Söder hat sich auf das Wesentliche konzentriert. Markus Söder hat das Gendern an bayerischen Schulen und Unis verboten.

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Mögen die Frauen inzwischen auch nicht mehr am Herd stehen, die Schwulen heiraten, wen sie wollen, die Kinder gewaltfreie Erziehung bevorzugen und die Kirchen sonntags leer bleiben, das ficht den deutschen Konservatismus nicht mehr an. Die deutsche Leid- und Leitkultur, sie wird von der konservativen Revolution im Duden verteidigt - und in den Aufgabenstellungen, die Lehrer ihren Schülern im Freistaat vorsetzen. Das Zahlensystem mag dezimal sein, aber grammatisch-geschlechtlich soll niemand weiter als drei zählen müssen - und dürfen. Solider Dreisatz und Prozentrechnung statt postmodernes Gendergaga.

Das einzig Wahre im Leben

Das Satzzeichen bestimmt das Bewusstsein. Wo die Gesellschaft schon orientierungslos vor sich hin hedonisiert, "Fuck the Weltschmerz Away" singend postpandemisch und präapokalyptisch auf dem Vulkan der 2020er Jahre tanzt und in Berlin-Mitte nur noch auf Englisch Café Latte mit Sojamilch bestellt werden kann, da braucht es in der Sprache Klarheit und Verständlichkeit. Kein *, kein :, kein _, kein I und kein Genderherz sollen dem bayrischen Schüler den Blick auf das einzig Wahre im Leben verstellen, nämlich das bayerische Abitur.