Musikalische Wahlkampfhilfe : Olaf Scholz sucht die deutsche Taylor Swift
US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris kann auf die Unterstützung von Pop-Ikone Taylor Swift setzen. Wäre das nicht auch eine Strategie für Kanzler Olaf Scholz?
Sie hat es getan: Taylor Swift, die globale Pop-Ikone schlechthin, hat sich für Kamala Harris ausgesprochen. Pünktlich nach dem ersten Rededuell zwischen Trump und Harris kündigte der US-amerikanische Megastar an, im November für die amtierende Vizepräsidentin zu stimmen. Ein Glücksfall für die Demokraten; hofft die Partei doch nun auf Zuspruch der "Swifties" an der Wahlurne oder zumindest auf die Überzeugungskraft noch minderjähriger Fans bei Diskussionen mit den Eltern.
Pop-Ikone Taylor Swift will Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris unterstützen. Doch wer singt und stimmt für Olaf Scholz?
Das wäre doch auch eine Idee für den Wahl- und Umfrageverlierer Olaf Scholz. Doch wer ist die deutsche Taylor Swift? Älteren Semestern kommt vielleicht Helene Fischer in den Sinn. Doch die Musik der Pop-Schlager-Bardin klingt ehrlicherweise so, als würde man einen CDU-Ortsverband in ein Notenblatt pressen. Bemüht modern, doch letztendlich Dorffest. Spielt irgendwo in der Republik "Atemlos durch die Nacht", dann grölt in Kiel Daniel Günther den Text mit und Friedrich Merz schwoft glückselig über das Parkett. Das hilft Scholz nicht.
Vielleicht würde - auch zielgruppentechnisch - Shirin David besser passen. Ihr aktueller Hit "Bauch Beine Po" hat eine emanzipatorisch interpretierbare Botschaft. Aber vielleicht auch etwas zu viel Leistungsorientierung für die SPD ("Das war noch nicht genug, push it, tiefer... Geh ins Gymmie, werde skinny").
Ja, ist denn heut' schon Weihnachten?
Möglicherweise sind die USA aber auch das falsche Vorbild. In Venezuela hat das Regime nach den letzten "Wahlen" zur Beruhigung der Unruhen einfach Weihnachten vorverlegt. Ob es angesichts der Umfragewerte der Ampel mit Weihnachten getan wäre, scheint aber fraglich. Vermutlich müsste der Kanzler auch noch Ostern und den Herrentag drauflegen - und eine Taylor-Swift-Festwoche einführen. Ansonsten geht es auch in Brandenburg bald ministerpräsidentenlos durch die Wahlnacht.