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Vor 10 Jahren : FDP fliegt erstmals aus dem Bundestag

Bei der Bundestagwahl 2013 scheitert die Fraktion der Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde und schaffte es so nicht ins Parlament.

11.09.2023
2024-04-30T09:57:50.7200Z
2 Min
Foto: picture alliance/dpa

Trübe Minen: Der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler (rechts) und der Spitzenkandidat Rainer Brüderle (Mitte) am Tag nach der Bundestagswahl und der Wahlniederlage der Liberalen.

Von einer "historischen Zäsur" in der Parteienlandschaft war nach der Bundestagswahl am 22. September 2013 die Rede. Die Union hatte die Wahl mit 41,5 Prozent gewonnen, die SPD holte 25,7, Die Linke 8,6, die Grünen 8,4 - und die FDP nur 4,8 Prozent. Ein Absturz um rund zehn Prozentpunkte. Dass es die Liberalen, die seit 1949 dem Bundestag angehörten, erstmals nicht ins Parlament schafften, bedeutete für sie die zweite Niederlage binnen einer Woche: Am 15. September war die FDP schon in Bayern aus dem Landtag geflogen. Laut einer Einschätzung von infratest dimap hatte die Partei das drohende Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde im Bund aber verdrängt. Dabei hatte man im Wahlkampf aktiv um Stimmen von Unionswählern geworben. Letztlich vergebens.

Gesamte Parteiführung tritt zurück: Rösler geht, Lindner kommt

FDP-Ehrenvorsitzender Hans-Dietrich Genscher sprach von der "dunkelsten Stunde der Parteigeschichte". Am Tag nach der Niederlage trat die gesamte Parteiführung um FDP-Chef Philipp Rösler zurück. Der neue starke Mann hieß Christian Lindner. "Die FDP hat auch Anlass für Klientelverdacht, Lobby-Vorwürfe und Häme gegeben", erklärte er zwei Tage nach der Wahl. Er wolle die FDP bis zur Bundestagswahl 2017 wieder "als eine respektierte Partei nach vorne in die gesellschaftliche Mitte bringen". Lindner war in diesen Tagen einer der wenigen Liberalen, die durch Selbstbewusstsein auffielen - die Unterstützung von Genscher war ihm sicher: "Jetzt heißt es: Lindner an die Front. Das ist mehr als ein Personalwechsel", sagte er. Im Dezember wurde Lindner zum Parteichef gewählt. Bei der Bundestagswahl 2017 holte die FDP 10,7 Prozent und zog wieder ins Parlament ein.