Vor 55 Jahren... : Konrad Adenauer gestorben
Am 19. April 1967 starb Konrad Adenauer im Alter von 91 Jahren. Zur Trauerfeier des ersten Bundeskanzlers der BRD kamen Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.
"Do jitt et nix zo kriesche" sollen die letzten Worte von Konrad Adenauer (CDU) gewesen sein: "Da gibt es nichts zu weinen." Am 19. April 1967 starb der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, der von 1949 bis 1963 im Amt gewesen war.
Die Nachricht erreichte das Kabinett in einer Sitzungsunterbrechung; Außenminister Willy Brandt (SPD) informierte seine Kollegen. Anders als eine knappe Woche zuvor, als eine Falschmeldung vom angeblichen Ableben Adenauers schon zu Trauerbeflaggung, Schweigeminuten und Beileidsbekundungen führte, stimmte die Nachricht diesmal. Der 91-Jährige war um 13.21 Uhr zu Hause in Rhöndorf, einem Stadtteil von Bad Honnef, gestorben.
Adenauer auf Waldfriedhof beigesetzt
Drei Tage später holten Beamte des Bundesgrenzschutzes den Leichnam aus dem Wohnhaus. Über den Rhein wurde der mit einer Bundesflagge bedeckte Eichensarg ins Palais Schaumburg nach Bonn gebracht. Im damaligen Kanzleramt erwiesen die Spitzen der Republik dem Altkanzler die letzte Ehre. In der Nacht auf den 24. April wurde der Sarg in den Kölner Dom überführt und dort aufgebahrt. Hunderttausende zogen am Sarg Adenauers vorbei.
Am 25. April erreichten die minutiös geplanten Trauerfeierlichkeiten ihren Höhepunkt. Bei einem Staatsakt in Bonn und einem Requiem in Köln waren zahlreiche Staats- und Regierungschefs anwesend, darunter die Präsidenten Frankreichs und der USA, Charles de Gaulle und Lyndon B. Johnson. Hochrangige Vertreter des Ostblocks nahmen nicht teil. Ein Schnellboot brachte den Sarg zurück nach Rhöndorf, wo Adenauer auf dem Waldfriedhof beigesetzt wurde. Während der eineinhalbstündigen Fahrt wurden 91 Schuss Trauersalut abgefeuert - einer für jedes Lebensjahr.