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Vor 50 Jahren... : Willy Brandt mit Friedensnobelpreis ausgezeichnet

Rund 25 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges erhält Willy Brand in Oslo den Nobelpreis. Die Jury ehrt Brandt für seine Ostpolitik als Einsatz für den Frieden.

13.12.2021
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1 Min
Foto: picture alliance/akg-images

10. Dezember 1971: Der damalige Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) erhält als erster Deutscher nach dem Zweiten Weltkrieg den Friedensnobelpreis in Oslo.

Die Mitteilung ging telegrafisch ein: "Das Nobelkomitee des norwegischen Stortings hat dir heute den Nobelfriedenspreis fuer 1971 zugeteilt", lautete die Nachricht an Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) vom 20. Oktober 1971. Wenige Wochen später, am 10. Dezember 1971, wurde ihm in Oslo der Preis verliehen - als erstem Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. Vorgeschlagen hatten Brandt die dänischen Sozialdemokraten. Unter dem Motto "Wandel durch Annäherung" wollte er die Beziehungen zur Sowjetunion, zu Polen und der DDR entspannen.

Bundestag unterbricht Tagesordnung für Brandt

Das Telegram vom Oktober hatte dafür gesorgt, dass der Bundestag von seiner Tagesordnung abwich. "Ich erhalte soeben die Nachricht", unterbrach Parlamentspräsident Kai-Uwe von Hassel (CDU) die Debatte, "dass die Nobelpreiskommission des norwegischen Parlaments heute dem Herrn Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland den Friedensnobelpreis verliehen hat". Das Protokoll verzeichnet lebhaften Beifall "bei der SPD, der FDP, auf der Regierungsbank sowie teilweise bei der CDU/CSU".

Die Fraktionsvorsitzenden gratulierten, ein Großteil der Abgeordneten erhob sich. "Herr Bundeskanzler, diese Auszeichnung ehrt Ihr aufrichtiges Bemühen um den Frieden in der Welt und um die Verständigung zwischen den Völkern", so von Hassel. Brandt erklärte, er werde den Preis "in Verbundenheit mit allen, an welcher Stelle auch immer, annehmen, die sich mit der ihnen gegebenen Kraft bemühen, die Welt von Kriegen zu befreien und ein Europa des Friedens zu organisieren".