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Forschung : Mehr Innovation wagen

Deutschland hat Nachholbedarf bei Schlüsseltechnologien. Die Abgeordneten debattieren über Forschung, Finanzen und ideologische Schranken.

11.07.2022
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2 Min

Im Bereich Digitale Technologien droht Deutschland den Anschluss zu verlieren. Zu diesem Schluss kommt die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Zusammen mit dem "Bundesbericht Forschung und Innovation 2022", der alle zwei Jahre erscheint, gibt das EFI-Gutachten ein Stimmungsbild zur Lage von Forschung und Innovation (F&I) des Landes ab. Beide Dokumente beschäftigten am vergangenen Mittwoch den Bundestag.

Der Parlamentarische Staatssekretär Mario Brandenburg (FDP) stimmte der EFI zu und betonte, dass das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) aktuell an einer "Zukunftsstrategie Forschung und Innovation" arbeite, die "die Rahmenbedingungen und Strukturen für Transfer und Innovation" verbessern solle. Mit 3,05 Milliarden Euro finanziere das BMBF im Jahr 2022 "missionsorientierte Forschung" zu Themen wie Klimaschutz, Gesundheit und Schlüsseltechnologien. Bis 2025 sollten dann 3,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes in Forschung und Entwicklung fließen.

Agentur für Transfer und Innovation 

Der Bundesbericht stelle Deutschland ein "durchaus gutes Zeugnis" aus, sagte Holger Mann (SPD). So seien 2019 und 2020 die Beschäftigungszahlen in der Forschung konstant geblieben und auch "die Ausgaben nahezu stabil". Kritisch bewertete Mann hingegen, dass die Wirtschaft ihre Investitionen in F&I um fünf Milliarden Euro gesenkt habe. Während Mann die Gründung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) als wichtigen Schritt bewertet, um den Transfer von Forschung aus den Hochschulen für angewandte Wissenschaft voranzutreiben, bewerteten Nadine Schön (CDU) und Petra Sitte (Die Linke) DATI kritisch. Statt eine neue Agentur zu gründen, die laut EFI-Gutachten "nur Doppelstrukturen bringe, aber nicht zum Ziel führe", wäre es sinnvoller, den bestehenden Agenturen mehr Freiräume zu gewähren, sagte Schön. Sitte wiederum betonte, dass Wissenschaftspolitik mehr als Wirtschaftspolitik sei. Forschung dürfe nicht nur ökonomischen Zielen dienen, sondern müsse auch soziale Fragen in den Blick nehmen.

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Gute Forschung sei entscheidend, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, sagte Laura Kraft (Bündnis 90/Die Grünen). Dafür brauche es neben einer "leistungsstarken digitalen Infrastruktur" auch verlässliche Kooperationspartner.

Michael Kaufmann (AfD) sieht in Deutschland zwar das Potential für Innovation, damit dieses aber auch genutzt werde könne, müssten "ideologisch motivierte Schranken" aus der Wissenschaft verschwinden und eine technologieoffene Forschungsförderung stattfinden.