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Umweltbericht 2023 : Belastete Flüsse und kranke Wälder in Deutschland

Der Umweltbericht 2023 der Bundesregierung sieht die Natur weiter unter Druck. Die Opposition kritisiert falsche Prioritäten und Umsetzungsdefizite der Ampel.

14.06.2024
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2 Min

Trotz Fortschritten bei der Luftqualität oder der Reduzierung von Treibhausgasen seit den 1990er Jahren: Der Umweltbericht 2023 der Bundesregierung, den der Bundestag am Mittwoch erstmalig debattiert und anschließend in die Ausschüsse überwiesen hat, zeigt, dass die Natur in Deutschland weiterhin stark unter Druck steht: Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Verschmutzung setzen den Ökosystemen zu und gefährden die Grundlagen des menschlichen Lebens, heißt es in dem Bericht.

Flächenbedarf ist weiterhin zu hoch

Wasser werde regional knapper. Wälder litten unter Trockenheit, Nitrateinträgen aus der Landwirtschaft belasteten Flüsse und Seen. Nur neun Prozent seien in einem ökologisch guten Zustand, so die Regierung. Handlungsbedarf bestehe auch bei der Verringerung von Flächenverbrauch und Einträgen von Mikroplastik und Schadstoffen in die Böden.


„Wir müssen die Natur als Schutzschild gegen Extremwetter fit machen. “
Jan-Niclas Gesenhues (Grüne), Staatssekretär im Bundesumweltministerium

Der Klima- und Umweltschutz sei ein zentrales Anliegen der Bundesregierung, so Umwelt-Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues (Grüne) im Plenum. "Wir müssen die Natur als Schutzschild gegen Extremwetter fit machen", sagte er mit Blick auf das Hochwasser in Süddeutschland. Dazu diene das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, mit dem Ökosysteme wie Flussauen renaturiert werden sollen, betonte auch Linda Heitmann (Grüne).

Union: Defizite in der politischen Umsetzung

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Björn Simon (CDU) monierte "klare Defizite in der politischen Umsetzung": Wo bleibe die lange angekündigte Kreislaufwirtschaftsstrategie? Andreas Bleck (AfD) warf der Ampel vor, mit ihrer Klimapolitik die Umwelt zu zerstören. Und Ralph Lenkert (Linke) vermisste im Bericht das Problem sinkender Grundwasserpegel und austrocknender Flüsse.

Während Muhanad Al-Halak (FDP) auf frei zugängliche Hochwasserrisiko- und Gefahrenkarten abhob, mahnte Lina Seitzl (SPD), das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur als zentraler Bestandteil des Green Deals nicht zu vergessen. 

Weitere Informationen im Dossier zum Artenschutz