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Foto: picture alliance / dpa | Paul Zinken
Seit ihrer Verlängerung fährt die U5 in Berlin vom Alexanderplatz bis zum Hauptbahnhof. Vorausgegangen waren jahrelange Bauarbeiten.

Vor 15 Jahren : Die Kanzler-U-Bahn rollt

Die teure und langwierige Verlängerung der Berliner U5 bis zum Hauptbahnhof war lange umstritten und sorgte für politische Diskussionen. Seit August 2009 rollt sie.

05.08.2024
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Brandenburger Tor, Bundestag, Hauptbahnhof. Nur drei Stationen liegen auf der Berliner U-Bahn-Linie 55. Dennoch waren die Kosten hoch und die Bauzeit lang: am 8. August 2009 wurde die sogenannte Kanzler-U-Bahn eröffnet - drei Jahre später als geplant.

Verlängerung der U5 wurde schon nach Wiedervereinigung geplant

Nach der Wende wurde im Hauptstadtvertrag eine Verlängerung der U5 ab Alexanderplatz bis zum neuen Hauptbahnhof festgelegt. Der 1,8 Kilometer lange Teilabschnitt, der bis die Lücke geschlossen wird U55 heißt, kostete 320 Millionen Euro - pro Meter 180.000 Euro. Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit der Strecke wurden schon früh infrage gestellt. "Stadtpolitisch", so Berlins damaliger Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), war es "ein hoch umstrittenes Projekt." Zweimal wollte Berlin den Bau stoppen, erstmals schon kurz nach Baubeginn 1995, das zweite Mal im Jahr 2001 aus Geldmangel. Zweimal griff der Bund ein, 2001 drohte er, die bereits geflossenen 150 Millionen Euro Fördergeld zurückzufordern.

Fertigstellung verzögerte sich mehrmals

2004 verzögerte unter anderem in die Baugrube eindringendes Wasser die Arbeiten am Bahnhof Brandenburger Tor. Das Ziel, bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 Züge rollen zu lassen, wurde nicht erreicht.

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Die ersten Fahrgäste stiegen am 8. August 2009 um 11.05 Uhr in einen geschmückten Wagen. Die Fahrten waren an diesem Tag kostenlos. Bis sie vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz durchfahren können, sollte es noch bis in das Jahr 2020 dauern - dann wurde aus der U55 die U5. Ursprünglich sollte das Projekt 2017 fertiggestellt sein.