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Foto: picture alliance / Caro | Dueselder
Am 19. September 1984 führte die Bundesregierung eine Katalysator-Pflicht für alle neuen Benzinautos ein – Kritik an der Maßnahme kam aus ganz Europa.

Vor 40 Jahren : Bundesregierung beschließt Katalysator-Pflicht

Die Katalysator-Pflicht für Neuwagen war ein Meilenstein der Umweltpolitik. Sie stieß im September 1984 - ähnlich wie heute das Tempolimit - auf massiven Widerstand.

05.09.2024
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Vom Klimawandel hat 1984 noch niemand gesprochen. Ein Umweltministerium gab es noch nicht. Und die Grünen saßen erst seit kurzem im Bundestag. Umweltpolitik wurde dennoch gemacht: "Waldsterben" war das Schlagwort. Und schon damals wurde leidenschaftlich über Umweltschutz gestritten - vor allem, wenn es ums Auto ging. Um die Luft zu verbessern, beschloss die Bundesregierung am 19. September 1984 eine Katalysator-Pflicht für alle neuen Benzinautos. Was heute selbstverständlich ist, rief damals Kritik hervor, wie aktuell die Themen Fahrverbote, Tempolimits oder CO2-Steuer.

Nachbarländer kritisieren deutschen Alleingang

Vor allem die deutschen Autobauer wehrten sich, obwohl viele von ihnen schon Katalysatoren verbauten, um ihre Autos auch nach Japan oder in die USA verkaufen zu können, wo bereits niedrige Abgas-Werte galten. Gleichzeitig stellte sich - ähnlich wie heute bei E-Autos - die Frage nach der Kraftstoffversorgung: Ende 1984 boten laut "Spiegel" nur gut 100 Tankstellen in der Bundesrepublik bleifreies Benzin an, auf das Autos mit Katalysator angewiesen waren. Das verunsicherte potenzielle Autokäufer. Und da auch im Rest Europas kaum bleifreier Sprit verkauft wurde, kritisierten die Nachbarländer den deutschen Alleingang: Sie fürchteten das Ausbleiben deutscher Touristen.

Die Bundesregierung räumte daher eine Übergangsfrist ein: Erst ab dem 1. Januar 1989 mussten alle Neuwagen einen Katalysator haben. Zudem wurden Bürger, die schon früher auf ein Auto mit "Kat" umstiegen, bei der Kfz-Steuer entlastet. 

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