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Frankfurter Buchmesse : Anne Applebaum erhält Friedenspreis des Buchhandels

Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum gilt als eine der wichtigsten Analytikerinnen autokratischer Herrschaftssysteme.

28.06.2024
True 2024-06-28T15:26:54.7200Z
2 Min
Foto: picture-alliance/Ger Harley

Die Historikerin und Journalistin Anne Applebaum hat die Jury mit ihren präzisen Beobachtungen der russischen Politik überzeugen können.

Die polnisch-amerikanische Historikerin und Journalistin Anne Applebaum erhält den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Applebaum gilt als eine der wichtigsten Analytiker autokratischer Herrschaftssysteme und große Expertin der osteuropäischen Geschichte. Schon früh warnte sie vor einer Expansionspolitik Russlands unter Wladimir Putin. "Mit ihren so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Russlands" habe sie "die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt", heißt es in der Begründung der Jury. "In einer Zeit, in der die demokratischen Errungenschaften und Werte zunehmend karikiert und attackiert werden, wird ihr Werk zu einem eminent wichtigen Beitrag für die Bewahrung von Demokratie und Frieden."

Mehrfach ausgezeichnete Bücher

Für ihre Bücher wie "Der Gulag", "Der Eiserne Vorhang", "Roter Hunger" und "Die Verlockung des Autoritären" wurde Applebaum bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer-Preis 2004 und in diesem Jahr mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis.

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Die 1964 in Washington D.C. als Kind jüdischer Eltern geborene Applebaum studierte Russische Geschichte und Literatur an der Yale University sowie Internationale Beziehungen in London und Oxford. Nach Tätigkeiten als Auslandskorrespondentin in Polen sowie für mehrere britische und amerikanische Zeitungen wurde sie 2022 Direktorin des "Transitions Forum" am Londoner Legatum Institute. 2017 nahm sie eine dauerhafte Professur an der London School of Economics and Political Science an. Sie ist mit dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski verheiratet.

Der mit 25.000 Euro dotierte Friedenspreis wird seit 1950 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels verliehen. Traditionell wird er zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse überreicht, in diesem Jahr am 20. Oktober.