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Foto: picture alliance/dpa/Wolfgang Kumm
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP, rechts) und die Missbrauchsbeauftragte Christine Bergmann (SPD, links) bei der Sitzung einer Arbeitsgruppe des Runden Tischs.

Vor 15 Jahren : Bundesregierung reagiert auf Missbrauchsskandale

Am 24. März 2010 setzte die Bundesregierung einen Runden Tisch und eine Missbrauchsbeauftragte ein, um Betroffene zu schützen – nach schweren Missbrauchsskandalen.

19.03.2025
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Erst das Berliner Canisius-Kolleg, dann die Odenwaldschule: Der Schock über den bekannt gewordenen tausendfachen Missbrauch von Kindern an katholischen und anderen Einrichtungen war Anfang 2010 groß. "Kaum jemand hatte es für möglich gehalten, wie häufig, manchmal sogar alltäglich, sexuelle Übergriffe in Schulen, Heimen, Internaten, kirchlichen und sonstigen Einrichtungen sich ereignet haben und ereignen", hieß es später im Abschlussbericht des Runden Tisches "Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich", den das Bundeskabinett am 24. März 2010 einrichtete. 

100 Millionen Euro Hilfsfonds für Opfer

Am selben Tag wurde zudem die frühere Familienministerin Christine Bergmann (SPD) als erste Unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung eingesetzt. Der Runde Tisch zählte 61 Teilnehmer, darunter Juristen, Mediziner und Kirchenvertreter. 

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Unter Vorsitz von Familienministerin Kristina Schröder, Bildungsministerin Annette Schavan (beide CDU) und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sollten sie über Hilfe für die Opfer, strafrechtliche Folgen und Prävention beraten. Bis November 2011 tagte das Gremium. 

Ergebnis war ein Paket, in dem Entschädigungen und Ursachenforschung im Mittelpunkt standen. Ein 100-Millionen-Euro-Hilfsfonds sollte Opfern unbürokratisch helfen. Prozessregeln sollten so geändert werden, dass Betroffene ihre Aussagen nicht unnötig oft wiederholen müssen.