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Widerstand gegen den Nationalsozialismus : Schicksale und Ansichten der Kinder des 20. Juli

Auch sie zahlten für den Mut ihrer Eltern: Der Journalist Tim Pröse hat in "Wir Kinder des 20. Juli." die Nachfahren deutscher Widerstandskämpfer interviewt.

04.07.2024
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2 Min

"Kinder haften für ihre Eltern" - auch so könnte der Titel des aktuellen Buchs von Tim Pröse lauten. Denn die Nationalsozialisten nahmen die Töchter und Söhne deutscher Widerstandskämpfer in Mithaftung, im NS-Sprech "Sippenhaft" genannt. Diese Erfahrungen und Erlebnisse sollten ihren Lebensweg prägen. Noch heute treffen sich die Nachgeborenen regelmäßig, um sich gegen Diktatur und für Demokratie in Deutschland und Europa einzusetzen.

Geächtete Abkömmlinge von "Verrätern"

Die Namen von Widerstandskämpfern wie Claus Schenk Graf von Stauffenberg oder Dietrich Bonhoeffer sind vielen ein Begriff. Sie gehörten zum militärischen und zivilen Widerstand, der mit dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 seinen Höhepunkt fand. Mehr als 200 von ihnen opferten ihr Leben, um die NS-Diktatur und den von ihr begonnenen verbrecherischen Angriffskrieg zu beenden.


Tim Pröse:
Wir Kinder des 20. Juli.
Gegen das Vergessen: Die Töchter und Söhne des Widerstandes gegen Hitler erzählen ihre Geschichte.
Heyne,
München 2024;
368 S., 22,00 Euro.


Doch was wurde aus ihren Nachkommen? Wie haben sie ihre Kindheit als geächtete Abkömmlinge von "Verrätern" erlebt und verarbeitet? Wer sich für ihre Schicksale, Lebensläufe und Ansichten interessiert, dem sei Pröses Buch empfohlen, der viele der inzwischen betagten "Kinder des 20. Juli" interviewt hat.

Lebensthema Widerstand: Pröse hält regelmäßig Vorträge an Schulen

Der Journalist recherchiert seit langem zu diesem Thema, bereits im Jahr 2016 erschien sein Buch die "Jahrhundertzeugen". Pröse betont, er habe die "Kinder des 20. Juli" als Journalist porträtiert, nicht als Wissenschaftler. Daher sei das Buch eher aus "subjektiver" Perspektive geschrieben. Der Widerstand gegen das NS-Regime ist längst auch sein Lebensthema, an Schulen hält er regelmäßig Vorträge dazu.

Unser Leben sei zu materiell, meint Helmtrud von Hagen, Tochter des am 8. August 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers Albrecht von Hagen, und warnt vor einer Wiederholung der Geschichte. Im Ukraine-Krieg verteidigten die Menschen ihre Freiheit und damit auch unsere Freiheit. Das hätten viele noch nicht verstanden.

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